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29.10.2012

3. Rügen-Challenge Sellin

Der Saisonabschluß der diesjährigen Radsaison fand wie im vergangenen Jahr in Sellin anläßlich der Rügenchallenge satt. Im vorigen Jahr noch mit Andreas Dinger auf der kurzen Strecke unterwegs, hatten wir dieses Jahr mit Markus Illmann Verstärkung mitgebracht. Andreas Dinger versuchte sich kurzerhand krankheitbedingt auf der 54km-Strecke, Blechi mit Ille auf der Langdistanz über 107 Kilometer.

Ille - TV
Eigentlich war die Radsaison aus privaten Gründen schon vor drei Wochen zu Ende, da ich seit der Erzgebirgstour nicht mehr zum Trainieren gekommen war. Ich hatte mich eigentlich sehr auf das Rennen gefreut, hatte ich mir doch für das letzte große Event des Jahres noch mal einiges vorgenommen. Leider machte der gesundheitliche Zustand wieder mal einen Strich durch die Rechnung, so dass erst am Renntag feststand, ob und auf welcher Strecke ich an den Start ging. So wurde dann früh erst entschieden, dass überhaupt gestartet wurde und auf der Fahrt vom Ferienhaus nach Sellin, dass es doch wider allen Vernünftigkeiten auch noch die Langstrecke sein musste.

Das Fahrerfeld wird  hier jährlich größer und so waren es in diesem Jahr 300 Starter, die den Schirmherrn der Veranstaltung, Ex-Profi Olaf Ludwig beehrten. Das Tempo war auf den ersten Kilometern nicht gerade hoch, was mir entgegenkam. Ich wollte zumindest solang es eben möglich war vorn dabeibleiben.

Von Kilometer zu Kilometer fühlte ich mich dann auch besser und konnte mich inder Spitzengruppe so gut es eben ging verstecken. Nachdem es zweimal hinter mir und einmal vor mir krachte, erreichte das Feld den Punkt, an dem sich die beiden Strecken aufsplitteten. Bis dahin fuhr ich mit Andi, dem ich nun viel Glück für seine letzten Kilometer wünschte. Ille, der kurzzeitig wegen eines Sturzes im hinteren Teil des Feldes aufgehalten wurde, hatte sich auch wieder an die Spitzengruppe herangekämpft und winkte mir zu, als meine Blicke suchend nach hinten schweiften.

Auf ging's Richtung Nationalpark Jasmund und 80 Kilometer lagen auch noch vor uns. Bei schönem sonnigen Wetter gestartet empfing uns nun auf Jasmund eine graue Nebelwand und die Temperaturen purzelten nach unten. Bis dato blieb es im Feld ziemlich ruhig, was sich hier oben änderte. Das Geschwader vom Storck-Cycling-Team um Marek Bosniatzki startete immer wieder Atacken und war damit im hügeligen und Pflastersteinreichen Streckenabschnitt auf Jasmund erfolgreich. Zusammen mit einem weiteren Fahrer setzten sich drei Strorckis ab. Lediglich der größte und kräftigste Fahrer vom Storck-Team blieb zurück, versuchte jedoch später erfolglos die Flucht nach vorn. Frau Lange hätte sich gefreut, wenn sie den Storck-Riesen so beim Radeln gesehen hätte...

Nach Jasmund war die Verfolgergruppe der drei Ausreißer auf 18 Leute zusammengeschmolzen. Weggeschmolzen war jedoch auch der Herr Illmann, der da oben wohl an oder in den Pflastersteinen "hängengeblieben" zu sein schien. Er berichtete später von vierzig Kilometer Einzeitfahren, da er allein zwischen zwei großen Gruppen gehangen hat. Meinerseits war ich auch froh, dass es wieder Richtung Sellin ging. Noch ein paar Pflastersteine oder Steigungen mehr und ich hätte mich auch verabschiedet. Die letzten 25 Kilometer musste ich dann mit Krämpfen kämpfen.

Es machte sich nun die trainingslose Zeit der letzten Wochen bemerkbar. Immer stärker werdende Schmerzen in Oberschenkeln machten mir zu schaffen. Sieben Kilometer vor Sellin bekam ich so heftige Krämpfe, dass ich meine Gruppe schon fast verloren hatte. Irgendwie bekam ich das mit den Krämpfen wieder hin und schloss wieder auf. Aus Erfahrung des letzten Jahres hieß es am Ortseingang des Zielortes nun ganz nach vorn fahren, was auch klappte. Als erster überfuhr ich den Bahnübergang, als 4. die vorletzte Kurve...noch 500 Meter!
Sellin - Wilhelmstraße
Noch 300 Meter, letzte Kurve auf die Zielgerade Wilhelmstraße... Zielsprint? Nein, beim ersten Tritt nach der Kurve fühlte es sich plötzlich an, als wäre ich behindert. Beide Beine verkrampften gleichzeitig von ganz unten bis ganz oben. Ich rollte aus und wäre beinahe vom Rad gefallen, weil ich nicht mehr aus den Pedalen kam. So etwas hatte ich noch nicht erlebt.

Da stand der Blechi nun - nur noch 300 Meter und er konnte die Beine nicht mehr bewegen. Netterweise wurde der Bewegungsmutant mit dem Team-Chemnitz-Trikot von vorbeilaufenden Spaziergängern gefragt, ob sie nicht sein Rennrad halten sollten. Blechi verneinte dankend, in der Hoffnung, noch fahrend das Ziel zu erreichen. Nach einer gefühlten Ewigkeit von zweieinhalb Minuten erweichten endlich wieder die Muskeln und ich tingelte in RTF-Manier langsam Richtung Ziel. Ich hätte noch diesem oder jenem die Hand schütteln können oder irgenwelchen anderen Unfug machen, da hinter mir auch vorerst keiner kam. Jedenfalls fährt man so entspannt auch nicht alle Tage durchs Ziel und kann die letzten Meter einer äußerst erfolgreichen Saison geniessen.

Die wirklich gute Ausgangsposition nütze nichts, der außergewöhnliche Zieleinlauf kostete eine gute Platzierung. Platz 21 (12. AK) wurde es am Ende. Zehn Minuten nach Blechi passierte Ille als 30. in der Gesamtwertung, jedoch als 3. in der AK die Ziellinie. Daran läßt sich wieder mal unschwer erkennen, dass es die älteren Semester sind, die häufig die jüngeren Fahrer in Jedermannszene das Hinterrad zeigen. Andreas Dinger blieb auf der kleinen Strecke vorn dabei und musste sich erst auf der Zielgeraden geschlagen geben (Gesamtlatz 5/2. AK).

RSV Aue goes Rügen Challenge

03.10.2012

Erzgebirgstour 2012 (3)

6. Etappe - Raschau - Meluzina - Fichtelberg (65km)- Die Königsetappe 

Nach dem verkorksten Vorwochenende nun die dritte Bergetappe, gleichzeitig die Königsetappe. 1700 Höhenmeter verteilt auf 65 Kilometer und die vier Anstiege Fichtelberg/Meluzina/Keilberg/Fichtelberg galt es zu meistern.
Die acht Führenden der Gesamtwertung bildeten auch heute die Spitze des Feldes. Bis Ortsausgang Tellerhäuser konnte ich noch gut mithalten, ehe mir die ungeliebten 1200-Brandberg-Meter wieder zu schaffen machten und mich etwas zurückfielen ließen.

Col de Fichtel
An der Bergwertung bekam ich mit 40 Sekunden Rückstand die Quittung. So stürzte ich mich waghalsig in die Schlucht Richtung nach Ostrov und hatte nach 10 Kilometern in Höhe Ortsmitte Jachymov das Loch wieder zugefahren. Leider hatte ich dabei genügend Kraft verballert, die ich an späteren Anstiegen dringend gebraucht hätte. Zusammen ging's dann durch das Flachstück Richtung Col de Meluzina.
In diesem verflüchtigte sich dann mein Radcomputer, was aber von The Legend Hans glücklicherweise bemerkt wurde. Dies führte dann zu einer Rast und einer kleinen Suche am Strassenrand, was zugleich von anderen Fahrern dankend als Pinkelpause angenommen wurde.

So ging's relativ relaxed in den 13 Kilometer langen Col de Meluzina. Von Beginn an wurde das Tempo hochgehalten. Der Altmeister forcierte gleich das Tempo, meinerseits fuhr ich 20 Meter hinter der Gruppe, die dem Altmeister hinterherhetzten.

In den letzten Minuten des gerade zurückgelegten Flachstücks hatten sich leider bei mir Kopfschmerzen angesammelt, die im ersten Kilometer des Anstiegs zu gefühlten Schädeldeckenverschiebungen geführt hatten. Glücklicherweise fuhr das Frau Blechi hinter mir und liess das Auto nach Kopfschmerztabletten absuchen. Irgendwo wurde sie fündig und konnte dem Maglia Rosa und der abgehobenen Schädeldecke aus der größten Not helfen.

Ein Glück es gibt Frau Blechi
Bis Kilometer 8 konnte ich den Anschluss an die Gruppe haltenn, ehe ich als erster reissen lassen musste. Kurze Zeit später waren es dann überraschend Ille und mein Stift namens Goldmarie, die dem Tempo nicht mehr folgen konnten. Bis kurz vor den Gipfel konnte ich wenigstens so fahren, dass ich die beiden im Auge behielt.

Zwei Kilometer vor dem Gipfel fuhr es mir urplötzlich durch Mark und Bein. Wie aus dem Nichts hörte ich plötzlich eine Stimme, die mich zutiefst erschrak. Da stand er plötzlich am Wegesrand mit weiblicher Begleitung: Der selbsternannte kleine giftige Anti-Doping-Zwerg, der seit dem vergangenen Jahr namenlos und mit einer Tüte über dem Kopf duch meine Homepage geistert - wenn der gewußt hätte, dass ich mich Minuten vorher wieder mal mit Spalt zugedröhnt hatte...puhhh...diesmal Glück gehabt!

Jedenfalls fuhr ich den Col de Keilberg und auch den Col de Fichtelberg dann ganz allein, keiner mehr zu sehn. Erst am letzten Anstieg tauchte mein Azubi wieder auf, der zähneknirschend versuchte, die eine oder andere Sekunde zwischen sich und seinem Lehrmeister zu bringen.

Genau vier Minuten hinter dem Altmeister, der die Königsetappe und wahrscheinlich auch die Tour damit gewann, kam ich mehr als abgekämpft jedoch unter beachtlicher Geräuschkulisse des Oberpfannenstieler Fanclubs auf dem Fichtelberg an. Dank an dieser Stelle für die "geile" Unterstützung.

Der Stift hatte frecherweise auch noch 49 Sekunden Vorsprung ins Ziel gerettet und hatte damit mit genau zwei Minuten ein fast uneinholbar dickes Polster vor den letzten beiden Etappen...kein Respekt mehr vor den Lehrkräften...!


7. Etappe - Einzelzeitfahren Aue - Bockau (10km) - Zweiter auf der Harakiri-Strecke 

Jörg "Cancellara" Buschmann entschied wie erwartet nach dem Gewinn des Prologs auch das Einzelzeitfahren auf dem Harakirikurs von Alberoda nach Bockau am Sonntagmittag.

Überraschender Zweiter wurde der Blechi. Nach der auf die Schnelle vorgezogenen und exzessiv veranstalteten Abschlußfeier der Tour am Vorabend nicht gerade zu erwarten.

Dritter wurde der bisher verschollene und noch überraschender aufgetauchte Rene Petermann. Dieser verschwand dann auch wieder genauso schnell, wier augetaucht war. Ganze 14:41 min ist der gute Mann in der diesjährigen Erzgebirgstour gefahren - Respekt, da hat sich die Startgebühr gelohnt und eine Spendenquittung dürfte ihm so gut wie sicher sein!

Jedenfalls scheint Einzelzeitfahren was für die älteren Semester zu sein, da die ersten Drei gleichzeitig auch die drei ältesten Teilnehmer der Tour waren.

Die Gefährlichkeit Aue Stadtkurses machten übrigens auf der Strasse Kreuzungen und Bordsteine auf dem anschließenden Radweg Poller, Absperrungen, Hunde, Kinder, Radfahrer, Spaziergänger und eine völlige Dunkelpassage im ehemaligen Eisenbahntunnel aus.

Ironie des Schicksals war ausgerechnet der Sturz des Cheforganisators der Strecke an einem dieser Gefahrenpunkte. Herr Illmann jun. stürzte noch ironischererweise zu Füssen des Streckenpostens Hernn Illman sen. und maß dabei die Breite des Radweges aus.

Aus meiner Sicht noch anzubringen wäre an dieser Stelle, dass die Erzgebirgstour trotz familiärem Umfeld nach wie vor eine sportliche Veranstaltung ist und der eine oder andere Fahrer, egal wo er in der Gesamtwertung platziert ist, bis zum Ende sportlichen Ehrgeiz an den Tag legt. In diesem Zusammenhang finde ich es dann doch etwas bedenklich, wenn zwei Digedags im Rahmen des Zeitfahrens Paarlaufen mit Fotoshooting veranstalten und trotz mehrmaliger Zurufe andere Teilnehmer behindern...dafür Daumen runter...

8. Etappe - Schönheide - Filzteich (20km) - Farbloses Ende 

Tour-Engelchen & Tour-Teufechen
Wie bei der letzten Erzgebirgstour auch fand der letzte Sprint auch wieder am Filzteich in Schneeberg statt. Zwei Kilomter vor dem Ziel kam die Startfreigabe. Im Vorjahr nur knapp von Ille geschlagen, machte ich mir noch etwas Hoffnung die verkorkste Tour mit einem positiven Erlebnis zu beenden. Leider ging dann alles schief und es wurde nicht daraus.

Zuerst bog wegen Gegenverkehr nur das halbe Feld in die Zielgerade ein. Blechi war beim ersten Schwung dabei und mußte vorerst langsam fahren und auf den zweiten Schwung an Fahrern warten. Dieser kam dann gleichzeitig mit der Startfreigabe von hinten angebraust und hatte gleich einiges an Vorsprung.

Zu allem Unglück war ich am rechten Strassenrand auch noch ziemlich eingeklemmt. der einzige Ausweg war ein Loch zwischen zwei Fahrern vor mir. Es wäre beinahe mein Ende gewesen, weil ein Fahrer der Dresdner Digedags eine Zange machte und mich dabei beinahe abgeschossen hätte, wenn ich nicht in die Eisen gegangen wäre.

Letzte Stunde: Sprintunterricht
Inzwischen waren dann fast alle Messen gesungen. Zumindest versuchte ich noch etwas weiter nach vorn zu kommen, was ich aber aufgrund des enormen Kräfteverschleißes bei der Aufholjagd abbrechen musste.

Zu allem Übel schob sich links neben mir noch dieser altbekannte junge Rotzer vorbei. Alter Schwede, nun schlägt's dreizehn...

Zweihundert Meter vor dem Ziel riss ich dann meinen Azubi aus seinen kühnsten Träumen, seinen Meister auch noch im Sprint zu schlagen und trat mit meinen letzten Kräften nochmal an, um ihm nochmal mein Hinterteil zu zeigen! Mission erfüllt und den Jungspecht wenigstens noch abgeschossen. Das Sturzopfer vom Mittag sicherte sich seinerseits noch ein glückliches Tourende und gewann den finalen Sprint vor Digedag Berger und Conny Reimann...


Dor Maaster un sei Lehrgung


Mit dem achten Rang in der Gesamtwertung beschließen wir die Erzgebirgstour 2012. Natürlich wäre mehr drin gewesen, doch die fehlende Gesundheit gerade während der drei Bergetappen verhinderten dies. Um vorn mitzufahren hätte ich schon 100%ig fit sein müssen. Auf den restlichen Etappen sah es als nicht zu vergessen ältester Teilnehmer der Tour mit den Plätzen 3-3-2-2-4 nicht schlecht aus. Fakt ist jedenfalls auch, dass es der Herr Hoffmeister angesichts der Tatsache, dass er völlig entkräftet bei der Siegerehrung vom Podium fiel, schwer haben wird, seinen Titel in 2013 zu verteidigen...

Meinerseits gilt es sich inzwischen gilt für die nächsten drei Wochen noch etwas fit zu halten um mir mit und bei der Rügen-Challenge noch einen Traum zu erfüllen.

Mehr Infos und Ergebnisse unter: www.erzgebirgstour.de

24.09.2012

Erzgebirgstour 2012 (2)

4. Etappe Altenberg - Mückenberg/CZ (33km) - Das MAGLIA ROSA in Not 

Alda, Scheiße Winter-Wedda mitte achte Grad, Nebel unde Regen, Scheiße gefühlt und Ergebnis wie befürchtet noch mehr Sch.... Was sich in Most letzte Woche anbahnte wurde leider Wirklichkeit. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt erwischte es Blechi mit Grippe und legte ihn die ganze Woche lahm. Merklich angeschlagen und geschwächt ging's in die erste Bergetappe am Samstagvormittag. Mehr als Schadensbegrenzung war nicht zu erwarten. Leider wurde es ein Rennen, wie ich es dieses Jahr noch nicht erlebt hatte.

Bergprämie Zinnwald mit Erika B.
Beim ersten Anstieg nach Zinnwald erreichte ich bei nicht mal all zu hohem Tempo erreichte bereits 190 Herzschläge und Luftholen gestaltete sich zunehmend schwieriger...um zu überleben blieb nur eins, Tempo rausnehmen und hoffen die erste Bergwertung mit mäßigem Tempo irgendwie zu erreichen.
Zusammen mit Neuling Erika Berger vom Digades-Orchester erreichte ich dann diese mit schon 1:45 min Rückstand auf die Spitze. Hinter mir noch das andere Orchestermitglied namens Stange.

Die nächsten 11 Kilometer bergab waren erstmal meine Rettung... Ein Unglück kommt selten allein, so sah ich auch noch meine Brille hinter mir im Nebel auf dem Asphalt verschwinden... Im Sinkflug sammelte ich dann wenigstens Porstmann und weiter unten die Goldmarie ein.
Die zog ich dann mit ins Tal bis zur Wendestelle in Dubi. Auf der Gegenspur kam uns schon der Altmeister verfolgt von der Spitzengruppe entgegen. 'Ne Minute Rückstand hatten wir demnach zu diesem Zeitpunkt. So wie ich die Marie ins Tal gezogen hatte, so hatte mich diese wieder vom Kreisverkehr aufwärts wieder herausgezogen.
Col de Mücke
Die zehn flachen Kilometer nach Krupka überstanden wir dann auch gemeinsam und so ging's zusammen in den Col de Mücke.

Den ersten Kilometer des 8-9%-Berges konnte ich noch an Marie dranbleiben, dann war Feierabend und ich machte die Mücke. Absolut keine Kraft und eine Quälerei, die ich noch nie erlebt habe. Ich hatte nicht mal Kraft im Stehen zu fahren, dafür war'n sogar die Arme zu schwach, über die Beine schweigen wir gleich ganz. Aus meinem Helm tropfte es wie wie aus einem Brausekopf und Meter um Meter kroch ich mehr als dass ich fuhr. Ja, genau so muss es sich anfühlen, wenn man mit 87 Lebenslenzen hier hocheiert.

Auf den fünfeinhalb Kilometern nach oben fuhr erst der Porstl an mir vorbei, dann die Erika...wäre der Anstieg noch länger gewesen, hätte mir dieser oder jener auch noch freundlich auf die Schulter geklopft... Selten hatte ich ein Ziel so herbeigesehnt wie heute.

Sieben Minuten hinter dem späteren Etappensieger kam ich dann sowas von leer auf dem Gipfel an. Es ging fast garnichts mehr. Tagessieger und neuer Gesamtführender wurde der Benji, der ebenso wie Horst Jankowski den hungerastgeplagten Almeister am letzten Anstieg noch abfing und noch ein paar Sekunden Rückstand aufdrückte.
Wie vor der Etappe schon befürchtet ist nach den Ereignissen am heutigen Tage die Gesamtwertung für Blechi nicht mehr von Bedeutung.

5. Etappe Olbernhau - Stürmer/CZ (71km) - Neue Lebenszeichen vom MAGLIA ROSA 

Vom Gefühl her hätte ich im Vorfeld der Etappe gesagt, dass es heut ebenso beschissen wie gestern läuft, da ich mich nicht wesentlich besser als gestern fühlte. Eigentlich hatte ich mich vor der Tour auf die Etappe gefreut, da das Profil wie für Blechi gemacht war. So muuste ich meine Ziele zurückschrauben und wollte wenigstens bis zur zweiten Bergwertung vorn dabeibleiben.
Das Peleton tat mir auch auf den ersten Kilometern den Gefallen, moderat dahinzugleiten, sodass Blechi ohne größere Anstrengung mitrollern konnte.
Das nicht all zu hohe Tempo nutzte dann jedoch nach einigen Kilometern Conny Reimann, der mal einfach so dem Feld vorauseilte und bald nicht mehr gesehen wurde. Das Hauptfeld ließ ihn gewähren. Die erste Bergwertung problemlos überstanden und nun ging's nei in de Tscheschei...

Blechi ging es nach es nach dem ersten Bergsprint zunehmend besser und so fand er sich ganz vorn wieder um etwas Tempo zu machen, es da da vorn schien, als wäre alles im Tiefschlaf verfallen. Wenn das so weiterging, hatte der Reimann bei solchen Voraussetzungen leichtes Spiel und konnte seinen Vorsprung ohne viel dafür zu tun weiter ausbauen. Hinauf zur zweiten Bergwertung am Col de Flaje konnte ich mich mit The Legend Hans sogar etwas vom Feld absetzen. Ein Jahr lang hatte ich es nicht mehr gehört, aber jetzt war es wieder mal hinter mir: das Geräusch, was dem Atmen des Darth Vaider gleichkam...grauenvoll...
Col de Stürmer
An der Berwertung wurden wir dann schon wieder eingefangen. Die acht Mann starke Verfolgergruppe mit dem Almeister, Benji, Ille, Pönisch, der Goldmarie, The Legend, Horst und Blechi hatte zu dem Zeitpunkt eine anderthalbe Minute Rückstand auf Herrn Reimann. Deshalb versuchte ich meinerseits das Tempo hochzuhalten und die anderen zu animieren, mal bisschen geordnete Nachführarbeit zu verrichten. Die wahrscheinlich fehlende Rennerfahrung der Meißten führte jedoch weiterhin dazu, dass das mehr schlecht als recht funktionierte und später wieder total versiegte, da keiner unnötige Körner verballern wollte. Kein Wunder, dass unser Rückstand in der tschechichen Ebene auf über zwei Minuten anwuchs. Sehr zufrieden klopfte sich zu diesem Zeitpunkt jedoch der Blechi und sein Lehrling Goldmarie auf die Schulter, weil sie völlig unerwartet immer noch mit von der Partie waren.

Zu acht ging's dann auch in den Col de Stürmer hinein. Mit 8 Kilometern zwar länger wie gestern, jedoch mit ca. 5 Prozent durchschnittlicher Steigung dafür auch etwas flacher. Den ersten Kilometer blieb noch alles zusammen, dann begann der Altmeister die Sache um das Gelbe Trikot mit Benji auszufechten und suchten die Flucht nach vorn. Zumindest konnte ich die erste Zeit noch an Ille und Pönisch dranbleiben, ehe ich gesundheitsbedingt etwas ausnehmen musste. An der Stelle bedauerte ich, dass ich heute keine 100% zur Verfügung hatte. Jedoch hatte ich wenigstens ein paar Meter auf Hans und meinem Lehrling rausgefahren.

Auf Sichtweite nach vorn zu Ille und nach hinten zu Hans und angefeuert von den drei Blechi-Grazien im Vito ging's fast den gesamten Anstieg hoch. Auf den letzten 1000 Metern war zwar das Duo Ille/Pönisch nicht mehr zu sehen, dafür tauchte überraschend das Gelbe Trikot mit Benji vor mir auf. Hier hatte wohl jemand überdreht und kroch nun die letzten Meter hinauf. Aus den Erafhrungen der letzten jahre wußte ich, dass The Legend auf Rädern auf den letzten Metern nochmal kommen würde.

Feierohmd
Und so war es auch. Jedoch blieb mir bis heute verborgen, dass der Hans besser stöhnen kann als der Thomas Bauer im vergangenen Jahr, als er Vivien Schmidt auf der letzten Etappe zu synchronisieren versuchte. Alter Schwede, ihr könnt euch nicht vortsellen, was im Bedarfsfall bei Sobeks im Schlafzimmer abgehen kann...Respekt!

Reimann hatte es dann doch nicht ganz geschafft und mußte sich dem Altmeister auf den letzten Kilometern beugen.

Da Benjis Motor platzte, fährt der Altmeister erstmals in diesem Jahr das Gelbe nächste Woche übern Meluzina hinauf zum Fichtelmountain spazieren.

Der siebte Rang und seine Entstehung verteilt über die ganzen 70 Kilometer war mehr als ich mir in den kühnsten Träumen erhoffet hatte und deshalb konnte ich unter den widrigen Voraussetzungen mehr als zufrieden damit sein. Sogar meinem Lehrling hatte noch ein paar Sekunden abgenommen. Dass er seinen alten Lehrmeister schlagen will, muss ich ihm auf den restlichen drei Etappen noch ausreden - ist wie überall, kein Respekt vorm Alter, die jungen Schniepser...






Inoffizielle Gesamtwertung nach 5. Etappe:
(mehr Infos unter www.erzgebirgstour.de)


17.09.2012

Erzgebirstour 2012 (1)

Prolog - Einzelzeitfahren - Autodrom Most/CZ - 4,2 km 

Das Einzelzeifahren über 4,2 Kilometer im Autodrom in Most endete mit einem Dreifacherfolg für den RSV Aue. Jörg "Buschido" Buschmann legte eine unglaubliche Zeit vor und distanzierte den überraschend zweitplatzierten Illmann um fast ein halbe Minute.

Prolog - EZF
Zufrieden mit meiner Zeit knapp unter sechs Minuten und fünf Sekunden hinter Illmann komplettierte ich das RSV-Dreierpaket. Mit Hoffmeister, Mehner, Pöhnisch, Sobek und Reimann folgten die Nächstplazierten fast im Sekundentakt.
Die hoch angepriesenen Digades-Fahrer verloren da schon einige Sekunden mehr. Aufgrund der Kürze des Zeitfahrens wie erwartet im Klassements noch alle eng beisammen.

Leider bekam ich nach dem Zeitfahren unglaubliche Hustenanfälle. Mein früherer Raucherhusten war ehrlich gesagt 'nen Sch...dreck dagegen. Es dauerte eine Weile, bis bei mir Klick machte. Genau, das hatte ich dieses Jahr schon mal in beim Rennen in Greiz und passte zu Kratzen im Hals am Vorabend. Das Ende vom Lied war damals, dass es mich am nächsten Tag mit Bronchitis auf die Bretter gehauen hatte. Schöne Ausssichten und schlechter Zeitpunkt noch dazu...


2. Etappe - Autodrom Most/CZ - 42 km

Die an den Prolog anschließende Siegerehrung und die Pressekonferenz brachte erstaunliches ans Tageslicht. Wer nicht gerade verletzt oder viel krank gewesen ist oder noch immer ist, hat sich gar nicht oder nur wenig auf die Tour vorbereitet. Die meißten schütteln das hier anscheinend aus dem Ärmel oder fahren schon immer so gut und brauchen nur ganz wenig Training. Ein bißchen neidisch wurde ich da schon. Ich fühlte mich dazu noch richtig schäbig, hatte ich doch so viel in diesem Jahr trainiert und gebe das auch noch offen zu...

Orica Greenedge & Lampre ISD
Jedenfalls verstummte gegen 18 Uhr im legendären Autodrom zu Most das den ganzen Tag über andauernde ohrenbetäubende Motorengeräusch der Organspender und es war endlich Zeit für anständigen 'Sport'. Mit den vielen untrainierten aber dennoch sehr guten Radfahrern ging's zum Flach-flacher-am flachsten-Rennen über 10 Runden auf den Asphalt.

Zunächst hielt ich mich weiter hinten im Feld auf und beobachtete das Treiben der Trainingsfaulen und ver vielen neueun Gesichter im Fahrerfeld vor mir. Angenehm locker rollten wir so unsere Runden, nur unterbrochen von der Sprintabnahme für das neu eingeführte grüne Trikot. Wiederrum war es Buschido der im Laufe der Runden die meisten Punkte einheimste.

Da ich an den farbigen Trikots nicht sonderlich interessiert war, weil ich dieses Jahr meinem im Vorfeld der Tour mit ungeheurer Zauberkraft der Oberpfannenstieler Hexen versehene Maglia Rosa lieber vertraue, blieb ich nimmer nur in Reichweite und tat bei den Sprints immer nur das Notwendigste um dranzubleiben.

Durch das bis dato erholsame Tempo war das Feld auch noch weitestgehend zusammen. Dies änderte sich jedoch Ausgangs der 8. Runde, als ich dann mal bisschen auf die Tube drückte. Zum einen wollte ich das Rennen endlich schneller machen und zum anderen drückte mir so die Blase, dass ich mir nichts sehnlicher als das Ende der Veranstaltung herbeiwünschte... Der Altmeister und vor allem Conny The Reimann unterstützten das Ganze noch und siehe da, das Feld wurde endlich mustergültig auseinandergerissen.

Auf den letzten zwei Runden wurde das Tempo dann hochgehalten und übrig blieb eine neunköpfige Spitzengruppe.
In der letzten Runde ca. 800 Meter vor dem Ziel explodierte plötzlich mein Geheimtipp für die Tour. Unser Benjamin schoß los wie eine Rakete. Sobek, Illmann und der Altmeister nahmen die Verfolgung auf. 800 Meter können lang sein. Das merkte dann auch Benji, als er schon Eingangs der Zielgeraden wieder gestellt wurde.
Ich orientierte mich  an Ille, was leider an diesem Tage verkehrt war, da der Altmeister auf der anderen Spur den Sieg nach Hause fuhr. Den letzten Willen an Ille vorbeizufahren hatte ich auch nicht mehr, da dies eh nur noch kosmetischen Wert gehabt hätte - so blieb erneut Platz 3.

Radarkontrolle...?
Irgendwie wird das langsam zum Trauma mit dem 3. Platz. Den einzigen dritten Platz mit dem ich mich anfreunden könnte, wäre der in der Gesamtwertung, weil der sowieso schon Gewohnheit ist und dieses Jahr bei diesem Fahrerfeld sor richtig von Wert wäre...

Jedenfalls legte der RSV Aue in Most einen Traumstart hin, da mit Buschido, Ille und Blechi auf den Plätzen 1-3 drei RSVler mit gelbem und grünem Trikot im Gepäck standen.

Verlierer des Tages war Horst Jankowski samt seinem berüchtigtem Digades-Orchester, die sich durch gesundheitliche Probleme eines Orchestermitgliedes und dessen Beistand über sechs Minuten Rückstand einhandelten und für die Gesamtwertung eher unwahrscheinlich noch in Erscheinung treten werden.




 
3. Etappe - Mühlleithen - Schindlerswerk

Blechis Gesundheitszustand bewegte nach den vortäglichen Krankheitsanzeichen sich am Sonntagmorgen noch im orangenen Bereich, also nicht ganz so toll aber auch nicht hoffnungslos. Bleibt nur zu hoffen dass die Grippe nicht zu arg wird, die sich da anbahnt weil der Zeitpunkt denkbar ungünstig ist...

677 Tiefenmeter auf 30 Flugkilometer waren die Eckdaten für die Hochgeschwindigkeitsstrecke von der Mühlleithener Passhöhe hinab ins Tal. Mit 47 km/h im Durchschnitt die wohl schnellste Tour-Etappe aller Zeiten.
Die Ersten der Gesamtwertung bildeten schnell eine Spitzengruppe, die sich im Tiefflug nach unten stürzte. Nur aufgehalten von der ersten Bergwertung, die völlig überraschend vom Altmeister erobert wurde blieb die Gruppe bis zum Ende zusammen.

Lediglich Herr Dinger hatte gegen Ende des Rennens wieder mal leichte Orientierungsschwierigkeiten und verfuhr sich leider nicht zum ersten Mal in diesem Jahr. Hatte er in Schmölln beim Einzelzeitfahren noch eine Abkürzung gefunden, so war es heute leider ein Umweg, den er wählte.

Den Zielsprint eröffnete dann The Legend Hans mit Ille an seinem Hinterrad. Zur Abwechslung hatte ich mir heute mal des Altmeisters Hinterrad ausgesucht. Leider entpuppte sich das heute als Pustekuchen, da diesem die Ortkenntnis etwas fehlte und er den Zielsprint sozusagen verschlief. Mein Wecker klingelte zwar noch etwas eher, aber ehe ich mich an ihm vorbeigewurschtelt konnte, hatte sich inzwischen The Legend soviel Vorsprung verschafft, dass ein Rankommen an ihn nicht mehr möglich war und er so den Etappensieg einfuhr.

Blechi heute ungewohnt mal auf Zwei, Ille auf Drei und der RSV Dreifacherfolg war wieder komplett. Da Buschido heute aus privaten Gründen nicht antreten konnte, übernahm der Daumen-Ille die Gesamtwertung und Blechi rückte auf Zwei vor, gefolgt vom Altmeister auf Drei - zumindest bis nächste Woche, bis scharf geschossen wird.
Der Altmeister hat da im Vorfeld erwähnt, dass es da drüben in Krupka Krieg geben würde. bei dem Gedanken kann einem schon Angst und Bange werden - hoffentlich kommen wir da alle heil durch das Kriegsgebiet. Zumindest fällt ab nächste Woche der inoffizielle Startschuss zur Erzgebirgstour, wenn  mit den zwei Bergankünften am Komáří hůrka (Mückenberg) und am Bouřňák endlich Höhenluft geschnuppert und das Klassement durcheinandergewürfelt wird.

Fazit Etappen 1 - 3:
Die Leistungsdichte der Fahrer liegt auf den Flachetappen auf ziemlich gleichen Niveau. Platz 1-7 trennen lediglich 14 Sekunden. Mit Jankowski (11:20min zur.) verabschiedet sich der erste Favorit im Kampf um die Gesamtwertung. Der Altmeister bleibt nach wie vor meine persönliche Nummer 1. Die nächsten drei Bergetappen werden für einiges an Spannung sorgen. Mit Berger und Petermann greifen kommendes Wochenende zwei Fahrer ins Geschehen ein, die dieses Wochende gefehlt haben. Ob die hochangepriesenen Bergfahrer ihre Erwartung erfüllen, wird sich dann im deutsch-böhmischen Bergkrieg zeigen...

Inoffizieller Stand der Gesamtwertung

Mehr Infos unter www.erzgebirgstour.de

13.09.2012

Vorwort zur 7. Erzgebirgstour 2012

Vorletztes Saisonhighlight startet am Samstag in Most

Samstag ist es nun endlich soweit, die siebte Ausgabe der Erzgebirgstour startet auf dem Autodrom in Most. Meinerseits muss ich vorangegangenen Schriftstellern der Radsportszene Recht geben, dass es in diesem Jahr ausgesprochen spannend ist, was das Fahrerfeld und den Ausgang der einzelnen Etappen sowie des Fahrerfeldes angeht. Dies liegt aber zum großen Teil daran, dass viele Neulinge und zum Teil Unbekannte, deren Leistungsvermögen schwer einzuschätzen ist, die Tour bestreiten werden. Der RSV stellt nach letztem Stand allein acht Fahrer des 19köpfigen Peletons.

Meiner Meinung nach wird es aber wie in den letzten beiden Jahren keinen Toursieger geben, der aus den Reihen der Auer kommt. Die To(rt)rur wird aller Voraussicht nach auf den drei Bergetappen entschieden. Da liegen die Vorteile rein weg bei den favorisierten Bergspezialisten wie dem Weltmeister, dem Wackel-Akel sowie Horst Jankowski der gleich mit Digades-Orchester anreist.

Sie zu schlagen scheint von der Papierform her reinweg unmöglich. Laßt mich eines Besseren belehren, aber unter den Dreien seh ich den Weltmeister trotz nicht optimalen Saisonverlauf ganz vorn - und schlagt mich, der Wackel-Akel wird die Tour nicht gewinnen, weil er einfach noch zu jung ist. Ich stimme zu, dass ihm die Zukunft gehört, aber noch sind wir in der Gegenwart und der Weltmeister ist erfahrener und fährt beständiger.

Hinter den drei Bergziegen wird es eng zugehen. Aus Sobek, Richter, Illmann, Berger, Stange, Pöhnisch und Blechi und weiteren Unbekannten wird es eine enge Geschichte. Bis jetzt noch nicht in Erscheinung getreten, aber mein Geheimfavorit ist Benjamin Mehner, der ebenfalls zu dieser Gruppe mit zu zählen ist. Die drei "Männer" Rei, Peter und Porst sind überhaupt nicht einzuschätzen, da sie völlig unbekannt sind.

Als Favorit für die Tour zu gelten ist zwar anspornend, jedoch aufgrund der Dominanz der drei Ziegen und der Tatsache, dass es sich bei Blechi um einen der zwei ältesten Teilnehmer handelt, überzogen. Aber, bedeutet nicht, dass Blechi und der RSV nicht alles versuchen werden, die Tour solange wie möglich offenzuhalten.
Fuck Yeah Jens...!
Zumindest werde ich im Stile, Vorbild und Alter von Jens Voigt die diesjährige Tour bestreiten, nie locker lassen und den Dreien es da vorn so schwer wie möglich machen. Ich denke zumindest mein Leistungsvermögen und Technik hat sich gegenüber des Vorjahres beträchtlich verbessert und sollte die Abstände nach vorn schrumpfen lassen.
In die Karten spielt, dass das Peleton aufgrund der Leistungsdichte in disem Jahr erheblich größer und auch stärker sein wird als in den vergangenen Jahren, als es teilweise nur aus drei oder vier Fahrern bestand.

Ganz aussichtslos ist die Tour aber für den RSV nicht, da wir mit Buschido einen Zeitfahrspezialisten haben, mit Andi einen guten Fahrer im flachen Terrain sowie im Sprint. Ansonsten sollten The Legend Hans, die Goldmarie, Ille und Blechi im Flachen und vor allem in den Bergen zusammenarbeiten, um es den anderen so schwer wie möglich zu machen.
Bei The Legend mach ich mir da keine Sorgen, er ist ein Quäler und kann mit seiner Schnappatmungstechnik Hügel wegblasen. Bei der Goldmarie ist zu hoffen, dass er das Roadbook mit seinen Landkarten ordentlich studiert hat und nicht wieder in Böhmen umherirrt, ansonsten ist er der starke Partner in den Bergen. Ille mit seiner tollen Vorbereitung ist nur zu wünschen, dass er seine schwere Radfahrer-Krankheit "Windschattenlutschen" endlich auskuriert hat. Wollen wir was erreichen, muss er endlich Finger ziehen und auch mal in den Wind, zumal er schon wieder im Vorfeld angekündigt hat, dem ein oder anderen das Hinterrad kaputtlutschen zu wollen...

Wenn wir schon nicht die Tour gewinnen, dann ist es auf jeden Fall für den einen oder anderen RSVler drin zwei Zeitfahren und drei Flachetappen zu gewinnen oder auf den ersten drei Teilstücken ins Gelbe zu fahren!

Auf jeden Fall bleibt zu wünschen, dass die Tour wieder Menschen verbindet, vor allem aber gesund von jedem Fahrer überstanden wird, Stürze ausbleiben...und wir uns alle am 6.Oktober in Bernsbach beim kaltgestellten Blonden wiedersehen...

In diesem Sinne: Dreirad raus, Maske auf und lasset die Spiele beginnen...!


See you in Most!!!

10.09.2012

2. Sparkassen-Heideradcup

Die lange Schicht in der Dübener Heide

Manchmal hat man's vorher schon im Gefühl, wenn's einfach gut läuft - hatte sich letzte Woche in Nürnberg schon bestätigt und am Sonntag in der Dübener Heide wiederholt. Zusammen mit über 100 Startern ging's in Löbnitz auf die Langdistanz von 140 Kilometern. Der Kurs war zwar mit etwas Höhenmetern ausgestattet, jedoch eben nur viele kleinere Wellen und keine Berge.

Mama-Razzi
Bis dato waren 110 Kilomter die längste Distanz, die ich in einem Wettkampf zurückgelegt hatte. Deshalb hatte ich auch ein bisschen Respekt vor der Distanz, die in Renntempo durchfahren werden musste. So bepackt mit Essen und Trinken stand ich auch noch an keinem Start. Zum einen sollte es sehr warm werden und zum anderen war Unterwegsverpflegung in den nächsten vier Stunden nicht möglich. Knapp vier Liter Getränke Bananen, Gels und Riegel gingen mit auf die Reise. Ich sah von hinten aus wie 'ne Imbissbude. Das Trikot zerrte auf den ersten Kilometern ganz schön nach unten... Die erste Stunde verging mit einem 40er Schnitt. Das Feld rollte so dahin, nicht langsam aber dennoch ohne größere Anstrengung.

Ab Kilometer 60 wurden dann die ersten Atacken gestartet. Meißt waren es die Weimarer Löwen, die zahlenmässig stark vertreten war und sich in ihren Atacken abwechselten. Bis Kilometer 80 wurde alles vom Feld wieder vereitelt und keiner kam richtig weg. Bei einem erneuter Vorstoß nach einer kleineren Welle riss ein größeres Loch und sechs Fahrer vergrößerten nach und nach den Vorsprung. An der Spitze des Feldes war man sich uneinig und so spielte das den sechs da vorn in die Karten. Von Kilometer 90-100 versuchte dann ein, zwei Fahrer die Nachführarbeit zu organisieren, aber irgendwie klappte das mehr schlecht als recht, weil sich einfach zuwenig Fahrer daran beteiligten.

Zumindest haben die 10 Kilomter meinerseits ganz schön geschlaucht. Die Ausreißer waren mittlerweile außer Sichtweite verschwunden und wie es aussah auf Nimmerwiedersehen. Zumindest ein Fahrer konnte das Tempo ganz vorn nicht mitgehen und wurde vom Hauptfeld, dass aus ca. 30 Fahrern bestand, wieder geschluckt. Bei Kilometer 107 trat dann einer aktiveren Fahrer unserer Gruppe etwas beherzter in die Pedalen. Ich setzte nach und siehe da, zwischen uns und dem hauptfeld klaffte schon ein 100 Meter-Loch. Der "Grüne" machte seine Sache ganz gut und zog mich 'ne ganze Weile durch den Wind, ehe ich ihn dann ablöste. Nach kurzer Zeit schlossen noch ein Fahrer vom BB-Bike-Team und Michael Arnswald von Biketech24 zu uns auf.

Ich dachte mir, dass das klappen könnte, weil die hinter uns bestimmt genauso uneinig waren wie die ganzen Kilometer vorher. Nur waren es noch 30 Kilometer bis zum Ziel... Unsere Gruppe funktionierte aber wie ein Uhrwerk und baute so den Vorsprung nach hinten aus. Leider platzte der "Grüne" aufgrund des hohen Tempos nach wenigen Kilometern ab. Nur noch zu dritt und immer noch 25 Kilometer. Aus den 25 wurden 32 Kilometer, da wir letzlich 147 anstatt der veranschlagten 140 Kilometer fahren mussten.

Ich hatte schon 139 Kilometer auf dem Tacho und im Oberschenkel und in den Waden zuckten schon die ersten Vorboten von Krämpfen. Aber da kam noch ein Dorf und noch eins...und noch eins, dann endlich das Ortseingangsschild von Löbnitz. Der Herr Arnswald hatte anscheinend auch Krämpfe, jedenfalls sah der nicht mehr so gut aus.

An zweiter Position hinter dem BB-Biker fahrend, bogen wir im Zielort noch dreimal ab und plötzlich kam aus dem Nichts nach einer Kurve der Zielbogen in Sicht. Nur noch 200 Meter - da gab's nicht mehr zu überlegen, Hochschalten und Vollgas und durch...! Untypisch für Blechi den Sprint gewonnen, Gesamtplatz 6 eingefahren und in der Altersklasse Platz 3 vor M. Arnswald gesichert.

Fazit: Das längste Rennen nach 3 Stunden 42 Minuten kräftemäßig bestens überstanden, das erste Mal vom Hauptfeld weggesprungen, nach 107 Kilometern noch einen Kraftakt von 40 Kilometern in 'ner Dreiergruppe hingelegt und am Ende noch die besten Beine im Sprint gehabt. Schade nur, dass ich den Sprung in die Gruppe des Tages verpasst hatte...

03.09.2012

22. Rund um die Nürnberger Altstadt

Renn-Premiere im Frankenland

In Bayern gab es bisher noch keinen Start von Blechi...wurde aber nun am vergangenen Sonntag nachgeholt. Mit ganztägig 20.000 Zuschauern wurde das Sportivent Rund um die Nürnberger Altstadt mehr als angenommen. Ein neues Konzept beinhaltete Jedermann-Radsport, Triathlon, Run & Bike, Vorstellung von Trendsportarten und das Profi-Radrennen am Nachmittag.

Für uns hieß das aber zeitig aufstehen. 4:00 Uhr in der Frühe klingelte am Sonntagmorgen für die Blechis der Wecker. Nun ja, wenigsten hatte man so wenigsten noch viel vom letzten Urlaubstag.

9:00 Uhr dann der Start für das 44-km-Rennen auf dem Hauptmarkt. Zwei Minuten später wurden dann die Fahrer der 22-km-Strecke losgelassen. Mehr als 150 Fahrer standen am Start, nix bekanntes, nur einheimische Fahrer. Von Beginn an wurde wie befürchtet voll auf Tempo gefahren. Blechi konnte sich in der Spitzengruppe einordnen und sich auch dort halten. So ab Runde 6 rückte er etwas nach vorn und fuhr fortan immer unter den ersten 5. Schon zeitig hatte sich ein Fahrer gelöst und fuhr scheinbar uneinholbar voraus. Unsere Verfolgergruppe bestand aus 12 Fahrern.

In den ersten Runden hatte ich ständig Probleme den Anschluss im zweiten Streckenabschnitt zu halten. Mit den verwinkelten Abfahrten und Pflastersteinpassagen in den Häuserschluchten der Altstadt hatte ich so meine Probleme, die sich aber mit der Zeit gaben. Die ständig zu überrundeten langsameren 22-KM-Fahrer trugen noch ihr Übriges zum ganzen Übel in diesen Streckenabschnitten dazu bei.

Der 700-Meter-Anstieg mit seinen 5% zur Burg lief anfangs ganz gut. Jedoch musste man den zwölf mal hoch und ab der Hälfte des Rennens merkte man dann doch, dass jeder Anstieg schlauchte. Aber meißt war er zu Ende, wenn's gerade anfing weh zu tun. Unglücklicherweise musste ich die letzte Runde von vorn fahren und verschleuderte wahrscheinlich etwas mehr Kraft als eingeplant.

Der zwölfte Berganstieg zur Burg stand nun an, gleichzeitig der Zielsprint. Blechi gab sich zwar die allergrößte Mühe, hatte aber wie schon oft in der Vergangenheit Schnelligkeits-Probleme auf den letzten Metern des Rennens.

Auf Gesamtplatz 11 von 154 Startern wurde das Rennen von Blechi schließlich beendet. In der Altersklasse bedeutete das wenigstens Platz 3 - ärgerlich nur, dass sich die zwei vor mir platzierten Ü40er mit Rang 8 und 10 nur denkbar knapp vor mir tummelten. Nur eine Sekunde hat diesmal am Sieg gefehlt...irgendwann klappt's schon mal, leider noch nicht heute...

Gewonnen haben wir zumindest noch 'nen Six-Pack Bier, was sich bei den horenten Bier-Preisen auf dem Markt als sehr nützlich erwies. Mit dem zweiten Gewinn, einer Monatskarte im Verkehrsverbund Nürnberg machten wir noch eine einheimische junge Frau glücklich, da sich meine Ambitionen in nächster Zeit Bus und Bahn in Franken zu fahren in Grenzen hielt.

Dieses Wochenende gibt's beim Heideradcup auf der für Blechi eher unüblichen Langstrecke von 140 Kilometern nochmals den letzten Härtetest, ehe am nächsten Wochende die prestigeträchtige Erzgebirgstour 2012 in Most startet.


26.08.2012

16. Vier-Hübel-Tour

Tour Des Quatre Montagnes - Über vier Hübel musst du gehn

Nach 2009, 2010 und 2011 die vierte Teilnahme am sogenannten "Nicht-Rennen". Wieder mal wie seit Jahren "ausverkauft", d. h. die auf 600 Teilnehmer beschränkte Veranstaltung war ausgebucht. Das Wetter meinte es gut - nicht so warm aber trocken. Auf ging's ab 10 Uhr vom Oberwiesenthaler Markt Richtung Bärenstein über eben diesen, weiter zum Pöhlberg, Scheibenberg, Oberbecken und schließlich auf den Fichtelberg. Auf den knapp 87 Kilometern sind alljährlich 2300 Höhenmeter zu überwinden.

Wie im vergangenen Jahr unter vier Stunden Fahrzeit zu bleiben und vielleicht noch eine bessere Platzierung (43.) als im Vorjahr war das angestrebte heutige Ziel für Blechi. Gut vom Start weggekommen, den ersten Anstieg in O'thal locker hinter uns gelassen ging's Richtung Bärenstein. Allgemeines Wohlbefinden am Bärenstein gut. Am Col de Bearstone konnte man sich gut damit ablenken, die vor einem platzierten Fahrer zu zählen, die einem schon wieder talabwärts entgegenkamen. Die Fahrer-Inventur bescherte Platz 43 - super, im Vorjahr an gleicher Stelle erst 61.!

Richtung Pöhlberg konnte Blechi dann weiter Boden gut machen und bis auf 36 vorrutschen. Kräftemäßig lief alles bestens, jeder Anstieg konnte locker erklommen werden. Nach kilometerlanger Alleinfahrt gegen den stürmischen Wind zwischen Pöhl- und Scheibenberg fand ich dann endlich wieder Begleitung von vorn und auch von hinten.
Kurz vor dem Scheibenberg lernte ich dann auch meinen "Schatten" kennen, mit dem ich dann mehr oder minder nah und gemeinsam bis ins Ziel auf dem Fichtelberg fuhr.

Mittlerweile hatten wir auch das Oberbecken erreicht und Blechi war schon 32. Am Anstieg des Friedrichsbachweges bei Kilometer 66 war es dann soweit: der alljährliche und schon befürchtete erste Krampf war da. Da hilft kein Jammern, da half nur stehend Fahren mit dickem Gang. Zwei Kilometer so zu klettern kosteten zwar einiges an Kraft, jedoch kam ich ganz gut voran und schloß wieder zu meinem Schatten auf, der sich etwas von mir abgesetzt hatte.

Auf den letzten 15 Kilometer nach oben wurde noch dieser und jener Fahrer "geschluckt" und dieser oder jene Krampf behandelt. Blechi hätte die letzten Kilomter sogar noch etwas schneller fahren können, wenn er nicht krampfschonend hätte kurbeln müssen.

Mit 3h 51min nochmals vier Minuten schneller als im Vorjahr und Platz 25 wurden alle Erwartungen übertroffen.

Vielen Dank an Yvonne und die Mädels, die mich 1A mit Flaschen versorgt haben, auch wenn der Pöhlberg ausversehen und unfreiwillig vertrocknet war ;-)
Warum Platz 25 besser klingt als 26 und warum mein Respekt, meine Anerkennung und mein Dank dem Wicküler-Fanclub gilt, der mich auf den letzten Metern anfeuerte, guckst du...




20.08.2012

Struppener Dreiecksrennen

Hitzeschlacht im Elbsandsteingebirge mit glücklichem Ausgang

36 Grad am Sonntagmittag im Elbsandsteingebirge, na wenigsten haben wir nicht gefroren...

Auf's Rennen hatte ich mich schon gefreut, da es im vergangenen Jahr schon gut lief und mir die Strecke lag. Aufgrund einer Streckenänderung war es auch in diesem Jahr ein Anstieg weniger - so war nur der Mini-Anstieg an der Feuerwehr und der 12-prozentige Kirchberg zu bezwingen. Das Ganze inclusive Einführungsrunde sieben mal und fertig war der Lack.

Von Beginn an versuchte Blechi ganz vorn zu bleiben, was auch gelang. Die ersten Runden lief es an den Anstiegen super, zumeist als Erster oder Zweiter am Gipfel... Aber irgendwie wollte an der Spitze des Feldes keiner Führungsarbeit leisten. Ein Fahrer aus Pirna, ein Picardellics und Blechi, mehr Fahrer gab's anscheinend nicht, die mal in den Wind fuhren.

Der kleine Vorsprung, der von den ersten Fahren stets am Berg herausgefahren wurde, verpuffte jedesmal, weil danach wieder Schongang angesagt war und das gerade angesprochene Problem wieder auftrat.

In der vorletzten Runde setzten sich dann der Pirnaer und der Picardellics nach dem Kirchberg-Anstieg etwas ab. Leider konnte ich das Loch nicht mehr schließen. Jedoch konnte ich meinerseits begleitet von Herrn Baum aus Meißen ein Loch nach hinten reißen. Zusammen mit ihm fuhr ich die vorletzte Runde und hielt den Abstand nach hinten.

Da der Herr Baum, wie auch der Pirnaer Fahrer aufgrund ihres Senioren 3-Daseins eine Runde weniger fahren mussten, fuhr ich die letzte Runde im Alleingang.
An den den Picardellic kam ich leider nicht mehr heran, hielt jedoch Position 2 in der Klasse der Senioren 2 bis ins Ziel und konnte das beste Ergebnis bisher verbuchen....


Nun wartet am Sonntag die "Krampf-Veranstaltung" Vier-Hübel-Tour. Mit ihren knapp 90 Kilometern, 2300 Höhenmetern und die Erklimmung von Bärenstein, Pöhlberg, Scheibenberg, Oberbecken und Fichtelberg ein echtes Highlight, für das wir ausnahmsweise das MTB wieder mal hervorholen. Bei welchem Kilometer uns die alljährlichen Krämpfe diesmal heimsuchen, wir werden sehn...see you...

14.08.2012

5. Radrennen um den Pokal des Chemie- und Industrieparks

Blechi nach wie vor kein Sprintspezialist

Nach der Massenveranstaltung in Seiffen, am Wochenende endlich wieder mal ein kleines aber recht gut organisiertes Rennen im Industriegebiet Tröglitz bei Zeitz. Gefahren wurde in der AK 36-50 Jahre ein Kriterium auf einem flachen Rundkurs mit Sprintwertung aller zwei Runden.

Das gesamte Rennen über vorn drin mitgefahren, also Minimalziel erreicht. Bei der zweiten Sprintwertung fehlte nur ein halber Meter, um in die Punkte zu fahren und sich weiter vorn zu platzieren. Im weiteren Rennverlauf gab es zwei Ausreißer, die die Punkte unter sich aufteilten.

Bei den jeweiligen Wertungssprints um die Punktränge 3 und 4 war nichts zu holen, die Sprintkonkurrenz zeinfach zu stark. Am Ende ohne Punkte und deshalb auch Platz 13 von 23 Startern, aber dennoch zufrieden mit der Form und dem Rennverlauf an sich.

Legen wir unser Augenmerk lieber aufs kommende Wochenende, wenn's in Struppen wieder mal bergig auf und ab geht und der kurze aber knackige Kirchberg ruft, der sechsmal zu bezwingen sein wird.


06.08.2012

20. Erzgebirgs-Bike-Marathon

Die Abschwörung einer Kult-Veranstaltung

Ob es in und um Seiffen wochenlang trocken ist oder regnet ist scheinbar egal. Irgendwie werden die Wälder hier überhaupt nicht trocken, siehst jedesmal aus wie 'ne Sau, wenn du die Sch... hinter dich gebracht hast und sie dir die Holzritzelkette im Ziel über den Nischel streifen.

...das spärlich besetze Fahrerfeld...
Jedenfalls war es um die Infrastruktur auf der Strecke nur halb so schlimm bestellt wie im vergangenen Jahr. Weiterer positiver Aspekt war vorerst, dass Blechi aus dem Raceblock startete, also ziemlich weit vorn mit weiteren über tausend Verrückten hinter ihm im Nacken.

Die zwölf Kilomter der Einführngsrunde liefen noch relativ gut und ich hatte noch ein gutes Gefühl heute was zu bewegen. Das allgemeine Wohlbefinden änderte sich relativ schnell nach dem Befahren des glatten Asphalts, als Blechi in den Wald einbog. Die ersten zwei Wiesenwege Richtung Himmel und das war es wieder: das alljährliche 'Ich-hasse-es-und-könnt-gleich-kotzen-und-ich-wär-am-liebsten-gleich-im-Ziel-oder-wär-ich-lieber-zuhause-geblieben-Gefühl..!'

Rauf und runter durch den Modder, rauf und runter durch den Schlamm und wieder von vorn. Irgendwie schien mein MTB auch sich gegen die Strecke zu sträuben. Es knarrte und knackte, dass es einem Angst werden konnte.
Mein Bike erlangte anscheinend Wiedererkennungsstatus, da jemand vor mir äußerte: "Ich hab dich schon kommen hören, brauchte mich gar nicht umdrehen..." Am Anstieg zum Skihang überholte mich dann der Zoll-Neger und meinte ich solle atmen. Nichts einfacher als das, das war seit Beginn des Rennens meine Hauptbeschäftigung.

Am Skihang selbst, den ich vorsichtshalber seit Jahren lieber hinunterrenne als fahre, denn Gesundheit geht vor und Flugschein für Seiffen hab ich immer noch nicht, schrie mir dann irgendjemand was hinterher. Sorry, hatte ich leider nicht verstanden - wieder ruff aus Bike und...ins Leere getreten, weil... Genau, jetzt wusste ich, was mir hinterhergeschrien wurde. Die Kette war runter und hatte sich extra noch verklemmt. Super Sache -als ich sie ausgefädelt hatte, ging die Kurbel nicht durch die Kette, also wieder runter und alles nochmal...Inzwischen zog natürlich einiges an Teilnehmern an mir vorbei...egal dachte ich, die letzten 14 Kilometer schaffst auch noch.

Nicht mein Tag...!
Auf den nächsten 10 Kilometern gelang es mir, mein vor dem Start hauptsächlich weiß anmutendes Outfit noch schwärzer und grauer zu gestalten und kam zur letzten Abfahrt. Die hatte ich wie die gesamte Strecke dann wieder mal sturzfrei überstanden.

Jetzt nur noch Asphalt und der Anstieg Wettiner Höhe und es wäre vollbracht. Leider musste ich ab jetzt mit lediglich drei übriggeblieben Gängen, die aus Schalten des Umwerfers resultierten auskommen, da mir auf der Abfahrt der Schaltzug gerissen war - wenn schon Sch... dann richtig Sch...

Bis nach Seiffen hinein ging das ja alles halbwegs noch, nach hundert Metern Anstieg zur Wettiner Höhe war jedoch Feierabend. Die restlichen 400 Meter nach oben musste ich dann schieben. Meine Stimmung war angesichts der Tatsache, dass ich nun im Sekundentakt von Hinz und  Kunz überholt wurde, auf den Nullpunkt gesunken.

Nach einer gefühlten Ewigkeit oben angekommen, durfte ich wieder einen meiner drei Gänge nutzen um Schwung für den Zielanstieg zu holen. So rollte ich dann sogar noch unter zwei Stunden durchs Ziel. ...und dann kam er auf mich zu: Der Onkel mit dem Schönheide-Gen. Er meinte, er müsste mich normalerweise disqualifizieren, da ich mit geöffnetem Helm-Verschluss (hatte ich beim Fahrrad-Berg-Schieben geöffnet) durchs Ziel gefahren bin...hääähhh???

Kein Kuss von der Drecksau...?
Mein lieber Mann, du kannst dich im Amateursport bedenkenlos bis unters Dach mit Doping zuknalln aber wehe dem, du hast deinen Helm nicht geschlossen...Mann, Mann, Mann...!

Bei der anschließenden Bierverkostung am Festzelt machte Blechi mit dem anderen RSV-Starter Buschido Nägel mit Köpfen und gemeinsame Sache und es wurde ohne Gegenstimme beschlossen, dass man das hier nicht mehr haben muss.

Von da an lebten beide glücklich und zufrieden, fuhren Rennrad bis an bis an ihr Lebensende, jedoch ward keiner der beiden mehr bei einem EBM gesehn...

Der Vollständigkeit halber: Blechi wurde noch 58. Gesamt und 11. in der AK über die 40-Kilometerdistanz.


...und wenn sie nicht gestorben sind, dann rennradeln sie noch heute...

04.08.2012

18. Bergzeitfahren Waldheim

Bist du mal in Waldheim...

Ein schnelles Stelldichein am Freitagabend beim 1300 Meter langen Bergzeitfahren in der Innenstadt von Waldheim. 122 Teilnehmer standen am Fuße des Stadtbergs bei strahlend blauen Himmel am Start.

Die angestrebten 2:30 Minuten wurden von Blechi knapp verfehlt. Dem harten Training der letzten beiden Wochen geschuldet brannten die Beine viel eher lichterloh als gedacht und so fuhr Blechi "nur" mit 30 km/h-Durschnschnittsgeschwindigkeit nach oben. Wer schon mal kurzzeitig am "Anschlag" einen Anstieg hochgeschosssen ist, weiß wie sich das dann anfühlt, wenn sich deine Beine "auflösen". Es waren dann auch nur fünf Sekunden, die am dritten Platz gefehlt haben. Fünfter in der Altersklasse und 27. in der Gesamtwertung am Ende das Ergebnis...Die Siegerzeit betrug übrigens 2:09 Minuten (36,2 km/h).

So, nun noch einen Tag die Beine hoch legen und regenerieren, ehe es zur Mega-Massenveranstaltung Erzgebirgs-Bike-Marathon am Sonntagmorgen nach Seiffen geht. Der Gedanke an weit über 1000 Teilnehmer und die unzähligen Anstiege in den Wäldern rund um Seiffen ist schon wieder schauerlich...wenn's nur erst überstanden wäre...!

Sollte Blechi sturz- und defektfrei durchkommen, dann wäre ein Platz unter den ersten Zehn der AK ein Riesending...wir werden sehn...

Video Waldheim:

29.07.2012

21. Stauseetriathlon Schönheide

Die Jagd nach dem Blaumann und umgekehrt

Nach 2010 und 2011 der dritte Ausflug in die Triathlonszene Schönheide zur Ausfüllung des Sommerloches. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen war klar, dass es dieses Jahr wieder ein Triathlon werden würde und nicht wie im vergangenen Jahr aufgrund arktischer Temperaturen ein Duathlon, bei dem Schwimmen ausfiel und den
Blechi überraschend gewann.

Das Beste an der Dreckbrühe im Stausee war noch die Wassertemperatur, die sich um die 19 Grad bewegte. Mit am Start stand neben zwei Unbekannten in der Männer-Wertung auch wieder Herr R. aus Bamberg. Dieser mir bekannte Herr hatte den Einführungslauf in den vergangenen Jahren schon zweimal gewonnen. Da der Herr R. bekanntlich ganz gut schwimmen konnte und aus einem Laufverein war standen die Chancen nicht gerade bestens das Ding hier zu gewinnen. Aber der Weg zum Sieg führte aber nun mal nur an diesem Herrn R. vorbei.

Startschuss zum Schwimmen und ab ging's in die Fluten. Die ersten Meter gekrault, aber nach kurzer Zeit musste ich dann wieder mal aus Kraftgründen auf Brustschwimmen umstellen. Triathlon geht ja eigentlich, wenn dieses besch... Schwimmen nicht wäre.

Der Bamberger mit seinem hellblauen Laufanzug kraulte natürlich die ganzen 200 Meter durch den See. Stattliche anderthalb Minuten Später konnte auch Blechi "Land in Sicht" und noch besser, unter den Füßen vermelden. Meine Beine spürte konnte ich im Gegensatz zu vor zwei Jahren, als da nichts mehr war, auch noch. Als Blechi am Fahrrad ankam, war der Hellblaue natürlich schon nicht mehr zu sehn.

Da die Blechis aus vergangenen Wettkämpfen gelernt hatten, ging jetzt alles ganz fix - in die Radschuhe und Shirt gesprungen, Helm draufgeklatscht, Brille zwischen die Zähne geklemmt und ab ging's mit den eigens für das Event aufgezogenen superdünnen Reifen in die Waldschlucht hinab ins Tal.

Mit anderthalb Minuten Rückstand auf den Blaumann hatte ich nur noch acht Kilometer MTB-Strecke als Trumpf in der Hand...also Laufverein gegen Radverein. Volle Pulle im Tiefflug ins Tal konnte ich sogar noch zwei Rennräder überholen - nicht schlecht für den Anfang! Im Tal angekommen dann ein kleines Flachstück, ehe es zum Drei-Kilometer-Anstieg nach Schönheide zurückging. Ich setzte alles auf eine Karte und fuhr am Anschlag den Berg hoch. In jeder Kurve hatte ich die Hoffnung, dass der Blaumann auftaucht - leider Fehlanzeige.

Also weiter Vollgas! Kurz vor der Bergkuppe dann: Blaumann in Sicht!!! Mit meinen Highspeedreifen schoss ich sogar in der folgenden Mini-Abfahrt an ihm vorbei und baute sogar noch 20-30 Sekunden Vorsprung bis zur Wechselzone im Stadion auf. Laufschuhe an und ab ging's zu Fuss Richtung Wald!

Daran hindern wollte mich vorerst nur der Presseonkel, der solange Fotos von mir machte, bis ich ihn beinahe über Haufen gerannt hätte. So, nun erst mal rennen und nicht umdrehen. Nach 500 Metern im Wald stand ein einsames Frauenzimmer, die mir zurief, es sähe gut aus und ich hätte 200 Meter Vorsprung. Ich riskierte mal einen Blick nach hinten und musste mit Erschrecken feststellen, dass Entfernungschätzen der Weiber allgemein nicht ihr Ding ist.

Das Laufen fiel zusehends schwerer und ich fand mich in Gedanken schon damit ab, dass der Laufverein den Radverein irgendwann einholen würde. An der Wendestelle maß ich dann meinen Vorsprung: 60 Schritte... Ich lief und lief, nächste Abbiegung, Vorsprung immer noch da - ich schöpfte neuen Mut, das hier zu schaffen, der Blaumann lief auch nicht schneller als ich. Die letzten 500 Meter bergan zum Ziel waren die Hölle. Es ging nun immer schwerer, um besser Luft zu bekommen, zog ich mein Trikot aus und rannte weiter. Welch folgenschwerer Fehler - letzte Kurve, gleich geschafft...denkste! Mir stellte sich der nächste Onkel in den Weg, schrie mich an und wollte mich nicht durchlassen.

Der Eingeborene wollte mich jetzt sogar disqualifizieren, weil er meine Startnummer nicht sehen konnte. Ging ja auch schlecht, die klebte ja an meinem Trikot, welches ich umgedreht und zusammengewurschtelt um meine Hand gebunden hatte.
Im vergangenen Jahr schickte mich der Streckenposten zwei Kilometer zu weit in den Wald, dieses Jahr droht der nächste mich wegen Exhibitionismus zu disqualifizieren.

Schließlich streifte ich meinen Luftmengenbegrenzer wieder über und "befriedigte" den Onkel in dem erforderlichen Masse, so dass ich endlich das Ziel passieren durfte, um meinen Vorjahreserfolg zu verteidigen.

...ich kann euch sagen, jedes Jahr diese Aufregung hier oben bei den Singenden und Klingenden...Herz bleib ruhig!

22.07.2012

Einzelzeitfahren Thüringenrundfahrt in Schmölln

Das Ding mit dem Dinger...!

Letzten Samstag war Blechi zum zweiten Mal Gast beim Jedermann-Einzelzeitfahren anläßlich der Thüringenrundfahrt der Frauen in Schmölln. 18,5 Kilometer auf hügeligem Kurs rund um Schmölln waren zu bewältigen. 
Im Großen und Ganzen lief es in meiner Nicht-Parade-Disziplin bestens - gut gefühlt, gute Beine...Anderthalb Minuten schneller gegenüber dem Vorjahr waren zum Einen der seit diesem Jahr neuen kargen Zeitfahr-Ausrüstung und zun Anderen der allgemeiner sportlichen Weiterentwicklung geschuldet. 

Von 120 zugelassenen Startern bedeutete dies Platz 33 im Gesamtklassement und Platz 12 in der Altersklasse.

Im Rahmen des Wettkampfes schrieb die Startnummer 12 Geschichte. Ganz Schmölln staunte nicht schlecht, als diese sage und schreibe 20 Minuten nach Start schon wieder durchs Ziel fuhr. Nein, der Lokalmatador fuhr die Strecke nicht mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 55 km/h, er hatte sich nur als einziger der 120 Starter auf der abgesperrten Strecke verfahren und durfte dann als Nummer 121 nochmal starten.

Mit der Ankündigung des Eventsprechers "Der Mann ohne Navi...!" durfte unser allseits bekanntes RSV Aue-Vereinsmitglied Andi Dinger nochmal starten. Mmmmhhhhh...der Dinger macht Dinger, wie immer unglaubliche Promotion-Aktion zugunsten des kleinen erzgebirgischen Radsportvereins aus Aue...!

Ergebnisse

14.07.2012

Rund um Großwaltersdorf

Die Sache mit Herrn F. aus G.

Schneller geht's nicht: halb acht losgefahren, Radrennen bestritten und 10 vor zwölf pünktlich zum Mittagessen wieder zu Hause. So geschehen heute anlässlich der Radsporttage des RSV Chemnitz bei "Rund um Großwaltersdorf".

Auf dem Weg ins Freiberger Land schüttete es aus Eimern. Zunehmend kam aber dann Besserung in Sicht. 22 Starter standen in der Hobbyklasse am Start, sieben davon in meiner Altersklasse. Die 3km-Runde bestand aus einem einem Kilometer leichtem Anstieg und 2 km-Abfahrt. Sechs Runden waren ausgeschrieben, klar dass von Anfang bis Ende Vollgas gefahren wurde. Da ich Leuten wie C. Sonnabend oder R. Walter nicht folgen können würde, konzentrierte ich mich auf die handvoll Senioren, die wie ich schon jenseits der 40 waren. Die vorerst nasse Strecke trocknete zusehends ab und die Duschvorgänge im Windschatten wurden weniger.

In der zweiten Runde teilte sich das Feld, vorn fuhren 8 Gaser - dahinter ich mit vier jüngeren Fahrern, der Rest schon etwas abgeschlagen. Unsere Gruppe dezimierte sich bis Runde 4 auf mich und zwei weitere Strategen, ehe wir dann auf die Sportskanone und Lokalmatador, Herrn F. aus Großwaltersdorf, der aus der Spitzengruppe zurückgefallen war, auffahren konnten.

Fortan zu viert gings in die letzten zwei Runden, wo nicht viel passierte. In der letzte Runde drückte ich bergauf mal aufs Tempo, was aber nicht viel brachte - die drei hingen immer noch hinter mir...also alles in den Zielsprint legen.

Letzte Kurve und noch 400 Meter bis zum Ziel, Blechi auf Position 3, hinter mir mein heutiges Schicksal, der Herr F.. 150 Meter vor dem Ziel, ich war schon guter Hoffnung, die zwei jungen Schniepser zu versägen, als von hinten jemand an mir vorbeischoss. Der Herr F. wollte sich anscheinend heute nicht als guter Gastgeber erweisen und Geschenke verteilen. Sofort hängte ich mich ran und legte seit langem wieder mal einen astreinen Sprint hin.

Hat nichts mehr genützt, wir waren gleichschnell - die Länge Vorsprung, die er hatte behielt er bis zum Zielstrich. Und als hätte ich's geahnt, belegte er am Ende Platz 3 und mir schlugen sie lediglich die Holzmedaille um die Ohren...So ist das nun mal, wenn du dich mit Einheimischen in Großwaltersdorf anlegst...!

Video Zieleinlauf: