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31.05.2013

Masters Radrundfahrt Tirol (2)

Etappe 2 - Itter-Kufstein-Itter (46km)

Wer dachte, es gab noch nicht genug Wasser, der wurde leider enttäuscht. Von oben kam noch 'ne Schippe mehr. Das veranlasste die Veranstalter die heutige Etappe von 75 auf 46 Kilometer zu verkürzen und zwei Bergwertungen zu streichen. Nach der gestrigen Horror-Etappe hatte ich als Letzter was dagegen. So wurde die heutige Kanufahrt eine Flachetappe mit einem finalen 2 Kilometer langen Zielanstieg hinauf nach Itter

Das Feld blieb bis zu diesem auch zusammen und so entschied der steile Schlussanstieg über die Plazierungen und Zeitabstände. Anfangs der Etappe hatte ich angesichts des letzten Anstiegs schon Bedenken, da sich die Beine ziemlich schwer anfühlten. Irgendwie hab ich's dann aber doch besser hinauf nach Itter geschafft als gedacht - am Ende waren doch noch einige mehr hinter mir als gestern.

Übrigens schafften es von 110 Startern am gestrigen Tag lediglich 89 ins Ziel. Platz 85 für Blechi nach der ersten Etappe sah demnach  alles andere als gut aus. Aber so ist das nun mal, wenn man mal den Anschluss verliert. Morgen soll das kühle Nass von oben seinen Höhepunkt erreichen.

Mit dem Zeitfahren am Vormittag und noch einer Rundstrecken-Etappe am Nachmittag darf ich dafür gleich zweimal kalt duschen. Unsere Ferienwohnung gleicht schon einem Feuchtraumbiotop und Frau Blechi hatt alle Mühe, irgendwelche Klamotten von Herrn Blechi halbwegs trocken zu bekommen. So, nun noch nen Glas Rotwein und ab ins Bett - um 9 Uhr eröffnet der morgige Wasser-Zirkus wieder seine Tore...und Schleussen...

Ergebnisse

30.05.2013

Masters Radrundfahrt Tirol (1)

Etappe 1 - Rund um den Wilden Kaiser (128km)

Eigentlich war die Master-Radrundfahrt Tirol als Event geplant, wo man bei schönem Wetter mit Sonne und blauen Himmel duch die wunderschöne Landschaft Tirols fährt. Draus geworden ist die wetterliche Wiederholung von Nürnberg in fünffacher Ausführung.

Heute 14 Uhr stand die erste von fünf Etappen auf dem Programm. Von Scheffau aus gings "Rund um den Wilden Kaiser" über 128km mit drei Bergwertungen inclusive. Strömender Regen und sechs Grad - bestes Urlaubs- und Radfahrwetter...aber man kann sich mittlerweile dran gewöhnen. Von ursrpünglich 130 Anmeldungen fehlten heute schon mal zwanzig am Start. Das Feld wird aber definitiv kleiner in den nächsten Tagen. Das int. Fahrerfeld aus 8 Nationen ist eine Ansammlung von Welt-, Europa- und Landesmeistern jeglicher Radfahrdisziplinen - also nur mkitrollen und mal gucken, was so geht.

Ging heut auch 45 Kilometer gut, dann war der erste Anstieg 1000 Meter zu lang für Blechi und das Hauptfeld war zwar noch in Sichtweite, aber irgendwann weg - wunderbar, waren ja nur noch 85 Kilometer...Von da an lernte ich eine menge Fahrer kennen, die bis dato noch vor mir oder hinter mir über die erste Bergwertung gekommen waren. zuerst wars einer von Hy-Bau-Tec, mit dem ich Windschatten eines Betreuerfahrzeuges bekam und an die nächste Gruppe heranfuhr. Irgendwann waren wir mal zu fünft, dann zu siebt, zu acht, dann wieder zu fünft usw. Ab und an gabs mal wieder Windschatten von nem Betreuerfahrzeug. Die wurden mit der Zeit aber immer schneller - und weg war dieser oder jener.

Irgendwann ab Kilometer 60 fanden sich dann vier Mitstreiter, mit denen ich lange Zeit fuhr. Zwei davon müssen wohl Dänen gewesen sein. Als wir nach nach einer dreiviertel Umrundung des Wilden Kaisers ein Fahrer den Dänen die nächsten Kilometer in den Bergen rechterhand zeigte, schüttelten diese dänischen Weicheier den Kopf und fuhren talwärts weiter. Mit den anderen zwei fuhr ich insgesamt über 50 Kilomter zusammen. Diesen oder jenen holten wir noch ein. In der Hochebene hinter der zweiten Bergwertung war gerade ein älter Fahrer am Sterben. Dieser stand am Strassen rand, hatte sein Bike abgelegt und hüpfte wie Rumpelstilzchen vor Kälte am Strassenrand. Hoffentlich hat sich noch einer diesem erbarmt - sah schon schlimm aus.

25 Kilometer vor dem Ziel überholte uns plötzlich ein Schlußwagen. An ihm hingen sechs, sieben Fahrer, die uns jetzt locker überholten. Also hängten wir uns auch jetzt ran. Der eine Fahrer (gelbes Fahrrad mit Schutzblech...!) hatte sich regelrecht festgesaugt an dem vor ihm fahrenden Wagen. Das Spiel trieb er kilometerlang bis zum vorletzten Anstieg, als ich wieder mal paar Meter abgefallen war und ihn alleinfahrend überholte und distanzierte. Zwei andere kassierte ich auch noch an dem Anstieg und riß auch noch ein großes Loch zwischen mir und den zwein. Minuten später traute ich meinen Augen nicht. der Schlusswagen überholte mich wieder und dreimal darfst du raten, wer da hinten dran hing: der Schutzblechtrottel mit dem gelben Fahrrad. Zack und er hatte wieder 50 Meter Vorsprung. Da er aber so dicht an seinem Windschattenwagen dranhing, verpasste der Vollpfosten dann die Abbiegung zum Schlussanstieg und fuhr vorbei. Nun ja, jetzt hatte ich wieder 100 Meter Vorsprung. Auf gings auf den letzte Kilometer zum Ziel, welches leider schon abgebaut wurde. Schweinerei, die hatten nicht auf Blechi gewartet. Da muss Blechi vielleicht morgen mal bisschen schneller fahren.

Fazite des Tages: Es war ein erwartet schweres Lizenz-Rennen. Das Regenwetter macht hier einen Superjob und soll sich morgen angeblich noch mehr Mühe geben. Das Positive: durchgebissen und nicht wie viele aufgegeben, vor allem keine Sturz-Arien... Bei weitem nich so geklappert wie in Nürnberg  - Großer Dank an meine neuen Radhandschuhe, welche eigentlich Tauchhandschuhe sind - kann ich "wärmstens" weiterempfehlen. Mit Neopren an Füssen und Händen ist die Waschküche einigermassen erträglich. Irgendwie ist das ja auch zur Zeit wie Tauchen.

Morgen geht's Gott sei Dank nur über 75 Kilometer und schlimmer als heute kann's auch nicht werden.
It's Raining Men! Hallelujah!

28.05.2013

Rund um die Nürnberer Altstadt

Alles in allem wurde es in jeder Hinsicht ein denkwürdiger Tag in Nürnberg. Das Jedermannrennen "Rund um die Nürnberger Alstadt" wurde im Zuge der Bayern-Rundfahrt in diesem Jahr vom September in den Mai verlegt. Bei herrlichstem Sonnenschein fuhr Blechi das Rennen schon im vergangenen Jahr und wurde AK-Dritter. Um die Nürnberger Altstadt, eine wunderschöne Strecke - breite Straßen und ein kleiner Anstieg auf jeder Runde. In aller Herrgottsfrühe ging's auf ins Frankenland. In Fürth noch schnell einen Ebay-Kauf perfekt gemacht und flux waren wir auch schon am Richard-Wagner-Platz.

In einer Fußgängerzone fand sich ganz nahe dem Eventgelände auch ein wunderschöner Parkplatz. Wir waren erst das zweite Auto, aber der Herdentrieb veranlasste noch mehr Esel sich in der Fußgängerzone niederzulassen. Der Zeitplan stimmte - ohne Zeitverlust angemeldet, warmgefahren und fürs Rennen umgezogen. Das einzige was nicht passte war das Wetter oder wie man den Zustand an diesem Tag nennen konnte - 6 Grad, Dauerregen und dazu schlimmer noch: ein eisiger Wind. Laut Startliste sollten über 230 Rennfahrer am Start stehen - gerade einmal hundert standen am Start und wollten in die "Hölle" fahren.

Nach dem Start von ca. 25 Liegerädern gings zwei Minuten später auf die Strecke. Es dauerte genau 200 Meter, als die Schuhe durch waren und ich nasse Füsse hatte. Noch in der ersten Runde waren vom Regen und der Gischt der anderen Fahrer auch die Hosen und die Hanschuhe pitschnass. Durch den eiskalten Wind schien die Schädeldecke zu gefrieren...das konnte ja heiter werden...!

Am Anstieg in der zweiten und dritten Runde dachte ich schon, meine Beine wären eingefroren, so schwer kam ich nach oben. Im weiteren Rennverlauf "verliebte" ich mich aber noch in diesen jenigen, da es die einzige Stelle auf der Runde war, wo der Fahrtwind etwas weniger war und man einen Hauch von Wärmeproduktion verspürte. Nach den ersten Runden bildete sich eine ca. 30 Mann starke Spitzengruppe, die ohne größere Ausreißversuche auch zusammenblieb.

Anfangs der vierten Runde war ich so durchnässt und mir war so bitterkalt, wie es noch nie beim Radfahren erlebt hatte. Ich dachte angesicht noch sechs zu fahrender Runden, dass ich dass hier heute nicht überlebe. Wie schon beschrieben sehnte ich den Anstieg jede Runde herbei, bevor es auf der anderen Seite der Altstadtrunde wieder in die arktische Höllenabfahrt ging. Ich zählte von nun an nur noch die Runden rückwärts und wollte nur noch, dass es zu Ende ist. In den letzten Runden merkte ich, wie mein Gebiss unwillkürlich klapperte und ich nur noch mit Zittern beschäftigt war. Die Spitzengruppe war aber noch beisammen, jedoch nur noch mit ca. 20 Fahrern.

Bei der Zieldurchfahrt zur letzten Runde war es dann wieder da: das Geräusch von Karbon, Alu und Asphalt. Gott sei Dank fuhr ich ganz rechts, als es auf der linken Seite klimperte und einige Fahrer sich in der Absperrung und auf der Straße verteilten. Jedoch versuchte ein Teilnehmer des Sturzevents meinen Weg zu kreuzen. Zwischen ihm und seinem Bike fand ich gerade noch so die nötigen Zentimeter Platz, um nicht auch noch mit von der Partie zu sein. Dreimal ganz tief durchatmen und ich war noch gesund und munter dabei. Das einzig gute war nur, dass unsere Gruppe auf fünfzehn Mann geschrumpft war.

Am letzten Anstieg gelang es dann zwei Fahrern sich zu lösen und ihren Vorsprung auch ins Ziel zu retten. Kurz vor dem Ziel gelang dies noch einem weiteren Fahrer. Ich trat dann an vierter/fünfter Position liegend 300 Meter vor dem Ziel in die Pedalen. Die Beine waren aber leider Eisklumpen und konnten deshalb nicht mehr viel ausrichten. 100 Meter vorm Ziel bekam ich dann noch einen Bodycheck von so einem bayrischen Bauerntölpel, der mich fast noch zu Fall gebracht hätte. Ich weiß auch nicht, was in letzter Zeit los ist, aber die Anschläge mehren sich... Als Gesamt-Zehnter in der "Hölle von Nürnberg" überfuhr ich dann endlich die schon lang ersehnte Ziellinie.

Als ich Frau Blechi sah, brachte ich gerade noch das Wort "Auto" über die gefrorenen Lippen. Die wusste sofort was los war und rannte hinter mir her zum Auto, um mir die Klamotten runterzureißen und mich in 'ne Decke einzuwickeln. Nach Erreichen normaler Körpertemperaturen und Abklingen von Parkinson-Symptomen mussten wir erstmal mit unserem Auto flüchten, um nicht Opfer des Nürnberger Ordnungsamtes zu werden, was auf unserer Stellfläche anfing die Stadtkasse zu füllen.

Blechi beim Bierholen
Da wir nirgends eine Ergebnisliste fanden, blieb uns nichts anderes übrig als der Siegerehrung beizuwohnen. Tatsächlich wurde zuletzt auch ein Herr Blechschmidt auf die Bühne gerufen, seinen 6er-Bierreservoir abzuholen.

Naja, wenigsten wider der dritte AK-Platz wie im Vorjahr und etwas Bier. Wie sich später per Internet auf der Heimfahrt herausstellte, wurde Blechi aber nicht Dritter sondern hatte sein erstes Radrennen gewonnen, da der Sprecher immer von hinten rein anfing die AK-Plazierten auf die Bühne zu rufen. So haben wir unseren ersten Sieg buchstäblich "verpennt".

Trotz dem Scheißwetter und nachdem wir die Kids mit McDonalds erpresst hatten, sind wir dann doch noch zur Ankunft der letzten Etappe der Bayern-Rundfahrt geblieben. Kalt und nass war's nochmal, aber es hat sich doch gelohnt, weil man Profiradsport ja auch nicht alle Tage hautnah erlebt. Selbst Etappensieger Heinrich Haussler sagte später, dass das hier das schlimmstes Radrennen seiner Karriere aufgrund der Wetterbedingungen gewesen wäre.

Nun heißt's noch etwas schonen, weil's am Donnerstag schon hammerhart weitergeht. Zur Tirol-Rundfahrt der Masters ist neben einem hochkarätigem internationalem Fahrerfeld und  nicht zu verachteten 5 Etappen durch Tirol von Donnerstag bis Sonntag weiterhin mieses Regen-Wetter mit arkrtischen Temperaturen gemeldet. Kann man nur hoffen, dass uns wenigstens Schnee erspart bleibt...Kette Rechts und sturzfreie Fahrt...!

Video Eindrücke Altstadtrennen/Bayernrundfahrt

Ergebnisse

Bayernrundfahrt in Nürnberg

20.05.2013

Neuseenclassics

Mit den Neuseenclassics in Zwenkau stand die größte Radsportveranstaltung Mitteldeutschlands am vergangenen Sonntag auf dem Programm. Irgendwie scheinen die Veranstalter jedes Jahr das wunderbare Radsportwetter gepachtet zu haben. Mit 2500 Teilnehmern  und 50000 Zuschauern auf der Strecke brachten die Veranstalter wieder ein Riesen-Event über die Bühne. Nach dem 4. AK-Platz im vergangenen Jahr war Blechi äußerst motiviert ein ähnliches Ergebnis einzufahren.

Unterstützung auf der 75km-Strecke kam von mehr als einem Duzend Team-Chemnitz-Fahrern. Vom Papier her war es die stärkste Mannschaft, die Team-Chemnitz je in ein Radrennen geschickt hatte. Aus dem ersten Startblock heraus gings um 09.30 Uhr mit über Tausend Teilnehmern auf die Strecke. Diese führte in diesem Jahr auch duch die Innenstadt von Leipzig, vorbei am Völkerschlachtdenkmal. Circa 15 Kilometer dauerte es, bis ich vom Ende des Blocks A startend mich nach ganz vorn gearbeitet hatte. Die Innenstadt von Leipzig mit Pflaster,  Schienen und diversen Verkehrsinseln überstand ich unversehrt. Lediglich meine zweite Trinkflasche büßte ich zeitig in einem überdimensionalen Schlagloch ein hieß also sparsam trinken. Einmal im Feld vorn angekommen, biss ich mich dort fest und blieb das ganze Rennen über auf Tuchfühlung zur Spitze. Mit Kappelmeyer, Schneider und Knop war unser Team zumeist ganz vorn präsent.

Das allgemeine Wohlbefinden war extrem gut und die Beine machten alles mit, hatten sogar noch unheimliche Reserven, die ich gegen Ende des Rennens noch gut gebrauchen könnte. Immer wieder unternommene Ausreißversuche einiger Teams waren nur nicht von Erfolg gekrönt und scheiterten alle über kurz oder lang.

So bog das Feld in einem Pulk auf die lange Gerade der B2 der letzten zehn Kilometern ein. Jetzt begann das alljährliche Tempobolzen und die Positionskämpfe um die vordersten Plätze. Mit viel Kraftaufwand gelang es mir ziemlich weit vorn dabeizubleiben. Unter den ersten 20-30 Fahrern bog ich auch um die letzte scharfe Kurve ins Gewerbegebiet nach Zwenkau. Noch waren es 1500 Meter. Eine leichte Kurve und eine Verkehrsinsel überstand ich auch noch unbeschadet.

Mittlerweile wurde vom Feld die gesamte Straßenbreite genutzt. Vielleicht noch 500 Meter und ich fuhr in der zweiten Reihe, warte auf ein sich auftuendes Loch, dass ich nach ganz nach vorn schlüpfen konnte. Kraft immer noch genügend vohanden. Silvio Knop und Danilo Kappelmeyer sah ich ebenfalls ganz vorn - es sah also alles sehr erfolgversprechend aus. Der Kampf um die Positionen wurde jetzt immer härter und in der letzten leichten Linkskurve 250 Meter vorm Zielstrich passierte es dann.

Alles woran ich mich erinnere ist, dass ein Fleischpaket vor mir irgendwie mit seinem Bike herumwackelte, an mein Vorderrad kam und ich dem Asphalt in Sekundenbruchteilen schneller näher kam, als mir lieb war. Es ging alles so rasend schnell, dass ich mich nur erinnere, dass ich unten aufprallte, mein Scott in hohem Bogen zu mir Adieu sagte. Als ich zum Liegen gekommen war, hatte ich schon das nächste Bike zwischen den Beinen. In dem Moment hoffte ich nur noch, dass nichts größeres von hinten über mich kam oder in mich hineinfuhr. Ich sah nun Bikes und Fahrer auf mich zufliegen, blieb aber ohne größeren Treffer.

An die 15 Fahrer auch aus unserem Team seien angeblich zu Fall gekommen. Nach einigen Sekunden konnte ich erstmal wieder aufstehen und das Schlachtfeld überblicken. Neben mir hatte es am schlimmsten zwei Fahrer getroffen. Einer blutete etwas am Kopf, der andere lag noch mitten auf der Straße und krümmte sich vor Schmerzen. Um den kümmerte ich mich erstmal, da er ganz schlecht Luft bekam, was auf einen Rippenbruch hindeutete. Inzwischen kamen die ersten Helfer vom DRK und übernahmen. Ich krümmte mich dann erstmal an der Leitplanke und schnaufte durch, ehe mich mich die Stimme von der fülligen DRK-Ortsfgruppenschwester  auf die andere Strassenseite bat, um sich um mich zu kümmern.

Sie verband mir vorerst notdürftig meine blutenden Ellbogen und Knie. Ich bat sie nur bisschen schneller zu machen, weil meine Frau im Ziel inzwischen "stirbt" wenn ich nich bald da vorn auftauchte.
Unrühmliches Ende des Kult-Veranstaltung
Nach einer Viertelstunde ließ auch der Letzte von der DRK-Ortsgruppe von mir ab und ich konnte nach dem meinem Scott sehn. Es sah besser aus als befürchtet. Nachdem ich die Kette wieder draufgezogen hatte, tingelte ich Richtung Ziel und und zu Frau Blechi. Zuerst umfuhren wir uns aber dann konnten wir uns auf dem Parkplatz endlich wieder in die Arme schließen und ein paar Tränen vergießen.

Alles in allem kann man von Glück im Unglück sprechen. Erstmal nichts gebrochen und mittlere Materialschäden wie Helm, Trikot, Hose und kleine Reparaturen am Bike. Von Schürfwunden und Prellungen sprechen wir lieber nicht, da kein Körperteil unversehrt geblieben ist - Nach der ersten Nacht fühlt sich das noch viel toller und intensiver an - weiß nicht was besser ist: Stehen, Sitzen oder Liegen...?
Wird wohl leider einige Tage dauern, bis sich Zustand bessert und ich nicht mehr wie 'nen ganz alter Mann durch die Gegend hutsche...

Video vom Zieleinlauf

13.05.2013

Rund um Lübben

Es war wohl eine dieser Veranstaltungen, die man ganz schnell wegschließen und vergessen sollte. "Rund um Lübben" (80km) - das zweite Rennen um den Lausitzcup 2013. Es ist immer gut, wenn man Rennstrecken kennt, diese kannte ich leider nicht. Das Wetter scheinte es gut zu meinen - am Start jedenfalls scheinte die Sonne auf das weit über 100 Fahrer umfassende Fahrerfeld, was qualitativ noch besser besetzt war als in Kamenz. 

Runde 2 - die Welt noch halbwegs in Ordnung
Irgendwie hatte ich an diesem Tag ein "komisches" Gefühl - am Start schon nervös und unsicher, als könnte was schiefgehn. Das Fahrerfeld wirkte ebenso nervös - irgendwie fühlte ich mich hier nicht wohl...

Der Startschuß fiel und ab gings. Anfangs irgendwo in der Mitte des Feldes lernte ich die Strecke kennen: trocken, flach, eng, Pflastersteinstücke, mehrere Kurven, schlechte Strasse und viel viel Wind von vorn, der Seite und von hinten. Schon in der zweiten Runde fand ich mich ziemlich weit hinten wieder. Zumindest hielt ich mit größter Anstrengung noch den Kontakt zum Hauptfeld. Ich fühlte mich sauschlecht und hatte tüchtig zu kämpfen. Die Beine wollten nicht so, wie ich wollte. Der Radcomputer streikte auf den ersten Kilometern auch, entschied sich dann doch noch bisschen mitzumachen. Das Feld fuhr die ersten zwei Runden wie angestochen - Geschwindigkeiten zwischen 50 und 60 km/h waren völlig normal. Auf den engen Strassen wartete ich eigentlich nur darauf, wann es denn endlich krachte...vorerst aber nicht. In der dritten oder vierten Runde passierte es dann, meine Beine mussten passen und ich flog aus dem Hauptfeld.

Nach einer halben Runde Alleinfahrt im immer stärker werdenden Wind, kam endlich von hinten eine kleine Gruppe, die mich auffing.
Die 8er-Verfolgergruppe
Mit ihr holten wir noch zwei Fahrer vor uns ein und dann gings bis kurz vor Schluss zu acht weiter. Nach vorn war nichts mehr zu machen, nach hinten war auch genug Luft, so zogen wir unsere Runden. Auf den letzten Kilometern konnte ich mich dann mit zwei Fahrern von den übrigen etwas absetzen.

Da mein Radcomputer am Anfang streikte, ist mir auch entgangen, dass wir auf der letzten Runde waren. Ich dachte, wir müssen noch eine, aber leider Pustekuchen, es war die letzte, wie ich später und zu spät bemerkte. Jedenfalls stand plötzlich mitten auf der Strasse Polizei und Rettungswagen mit Blaulicht. Im Slalom um die Einsatzfahrzeuge passierten wir eine Unfallstelle, wo ich gerade noch zwei am Boden liegende und völlig blutüberströmte Fahrer sehen konnte.

Dann waren wir drei schon überraschend im Ziel. Hatte natürlich nicht mitgesprintet, da mir ja entgangen war, dass es die letzten Meter gewesen sind. Laut Yvonne hatten sich zuvor noch unglaubliche Szenen abgespielt, als Sekunden vor dem Zieleinlauf die Zielboje durch den aufgekommenen Sturm auf die Strasse geklatscht war. Einige Helfer konnten das Ding gerade noch so vor dem heranpreschenden Fahrerfeld etwas hochhalten.

Zu allem Übel blieb dann das Führungsfahrzeug der Polizei 30 Meter vor dem Ziel mitten auf der Strasse auch noch unter der Boje stehen und verengte noch die eh schon enge Strasse für den Zieleinlauf. Riesen Glück, dass beim Zielsprint nicht noch schlimmeres passiert ist. 

Das Fiasko im Zielbereich
Vielleicht sollte das manchmal alles so sein, dass man da vorn an diesem Tag nicht mitfahren sollte. Zumindest bin ich gesund angekommen - zwar nur auf Platz 30 der AK-Wertung, aber gesund. Übrigens stellte sich hinterher noch heraus, dass Uwe Kalz als Sieger des Rennens garnicht startberechtigt war, da er Inhaber einer A-Lizenz des BDR ist.

Dann fing's auch noch an aus den Wolken zu giessen - Sachen ins Auto geschmissen und nur weg hier...ab nach Hause... Ein megalanger Stau von Dresden bis Hainichen rundeten das Spreewald-Aha-Erlebnis zu allem Überfluss noch ab.

So, Lübben ganz schnell vergessen, Augen nach vorn gerichtet - nächste Woche stehn die Neuseenclassics an...let's rock...!

06.05.2013

15. Lausitzer Blütenlauf - Kamenz

Der erste Lauf für den Lausitzcup 2013 stand an diesem Sonntag an. Mit einem dicken Zeitpolster kamen die Blechis in Kamenz an. Diese Jahr sollte alles besser werden als im letzten Jahr.
Das Deasaster im Vorfeld des Rennes im Vergangenen Jahr war noch im Hinterkopf: Radhose vergessen, Bike durch Klein-Blechi umgeschmissen, Auto beinahe davongerollt und auf dem Marktplatz im Klo-Bauwagen bei sommerlichen Temperaturen fast erstickt.

Das Wetter meinte es auch in diesem Jahr gut....Strahlender Sonnenschein und schon beim Start fast 20 Grad. Am Start über die 80km-Distanz standen ca. 70 Starter, darunter am zahlreichsten vertreten die Vorzeigegarde von DKV Graakjaer, Post Görlitz, Picardellics, Biketech 24 und einem Berliner Radsportteam namens Höhenpunkt AS Elektro.
Das Rundenrennen über sechs mal 13,4 km ist nicht ohne, denn  kommulativ kommen über 1200 Höhenmeter zusammen.

Die ersten Runden wollte ich mich erst einmal zurückhalten, was aber nicht gelang, da ich mich ständig vorn, besonders an den Anstiegen, wiederfand. Zusammenfassend bin ich die ganze Zeit über vorn drin mitgefahren. Irgendwie spürte ich heute, dass hier heute mehr zu holen ist.

Mit Senczyszyn, Graff und einem Höhenpunkt-Fahrer schafften lediglich drei Fahrer den Absprung nach vorn und bauten ihren Vorsprung bis zum Ende auf fast sechs Minuten aus. Im Verfolgerfeld wurde streckenweise ordentlich Dampf gemacht, aber niemanden mehr zugestanden, davonzukommen.

Die zwei Anstiege der 13km-Runde konnte ich meistens ziemlich weit vorn fahren, so war die Gefahr am Anstieg Boden zu verlieren damit gebannt. Allgemein liefen die Anstiege sogar besser als ich vorher dachte, zweimal kam ich sogar als erster oben an. In der fünften Runde musste ich dann einige Körner liegenlassen, als gleich nach dem längsten Anstieg C. Linke von Graakjaer nochmal mehrere hundert Meter durchzog, ich mit Mühe, Not und Blut in der Spucke dranbleiben konnte. Bei der Generalprobe für die letzten finalen Meter merkte ich dann, wie sehr die fünfte Runde geschlaucht hatte, als ich den Pflasterstein-Anstieg nicht mehr bis oben durchziehen konnte. Aber egal, zumindest war ich weiter vorn dabei.

Die letzten Anstiege wurden gut weggesteckt und Blechi konnte sich im langen Zug Richtung Ziel unter den ersten Zehn einordnen.
Blütenlauf in Kamenz - Name ist hier Programm
Dann kamen die letzten 500 Meter - noch einmal eine Welle, dann eine kleine Hochgeschwindigkeitstalsohle, die mit über 80 km/h durchflogen wurde...Mittlerweile lag ich an Position sechs - jetzt hieß es nur noch dranbleiben, egal ob man jetzt anfängt zu kotzen...

Noch 200 Meter - der gepflasterte Anstieg kurz vorm Ziel...es wurde vor mir enger und enger, der Fahrer vor mir zog mehr und mehr nach links - ich demnach auch... Dann hörte ich es zweimal kurz klacken und mit dem dritten verhakte sich mein Hintermann irgendwie mit meinen Pedalen. Ich konnte die Berührung noch irgendwie ausbalancieren, jedoch krachte es hinter mir gewaltig. Aufgrund des hohen Tempos und der mehr als gefährlichen Situationkonnte ich mich nicht mal umdrehen, um zu sehen, wen oder wieviele es da erwischt hatte. Es reichte schon, dass ich ich beinahe stürzte und ausser Tritt gekommen war. Am Strassenrand rief ein Ordner nur noch: "Verdammte Sch...!!!" Noch zwei Kurven und 100 Meter mit übelst groben Pflastersteinen und ich erreichte dennoch als einer der Ersten der Verfolgergruppe das Ziel.

Als 5. in der Ü40-Wertung ein mehr als gelungener Einstand für Blechi in den diesjährigen Lausitzcup und nach den letzten etwas trüberen Wochen endlich das lang ersehnte positive Erlebnis, dass aufbaut, Selbstvertrauen gibt und zuversichtlich auf die nächsten Aufgaben schauen läßt...!

Ergebnisse Kamenz

02.05.2013

51. Lichtensteiner Kriterium

Der Maiausflug führte uns zum 51. Lichtensteiner Kriterium. Im vormittäglichen Lizenzrennen der Senioren, was im Vornherein schon als Training abgestempelt war, war wie erwartet nicht viel zu holen. Die 32 Kilometer egaben eine harte aber wunderbare Kraftausdauereinheit.


Mit den Schnellsten konnte Blechi nicht mithalten, jedoch konnte er sich in der Verfolgergruppe austoben. Wie immer sah's bis kurz vor Ende des Rennens nicht schlecht aus, ehe wieder auf den letzten Metern Hunz und Kunz an Blechi vorbeifuhr. Platz 18 war da nur Nebensache.

Außergewöhnliche Strassenbegrenzung
 


Nachmittags konnten wir bei einer gut organisierten Radsportveranstaltung noch die RSVler Ille und Tobi Bochmann bei den Jedermännern zuschaun.

Das Beste an der Veranstaltung war jedoch wieder einmal das Kuchenbuffet. Während Blechi diese Köstlichkeiten plünderte, vertilgten die Klein-Blechis anscheinend alle Wiener-Vorräte des SSV Lichtenstein.
So kam es, dass wir nachmittags bei einer gut organisierten Radsportveranstaltung noch die RSVler Ille und Tobi Bochmann bei den Jedermännern zusehn konnten.

Hoffen wir auf bessere Zeiten, wenn am Sonntag mit dem Blütenlauf in Kamenz der Lausitzcup zum ersten Stelldichein lädt.

Ergebnisse Lichtensteier Kriterium