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27.09.2010

7. Etappe Erzgebirgstour

Die ganze Woche herrlichster Altweibersommer, ein Wetter wie gemacht zum Radfahren. Diese Beobachtungen wurden vom Krankenlager aus in Oberpfannenstiel gemacht, wo Blechi (hätte diese Woche auch Ill-man heißen können) die ganze Woche mit allem möglichen versuchte, seiner Grippe Herr zu werden - an Training also nicht zu denken. Denkbar ungünstiger Zeitpunkt, stand ja am Samstag die Königsetappe der Erzgebirgstour an, bei der Markus aus der Bergstraße Woche für Woche und langsam aber sicher meinen Vorsprung auf Platz 4 auffraß.

Irgendein Mittel aus der Hexenküche hat dann doch noch angeschlagen und der Arzt gab grünes Licht zu Blechi's Start. 63 Kilometer vier Berwertungen erster Kajüte, das war doch mehr als optimal für geschwächte Körper wieder ins Renngeschehen einzusteigen. Wenigsten gesunden Appetit hatte ich diese Woche und so konnte ich eventuell von meinem 3 Kilo Über-Speicher zehren.

Eindrucksvoll zog sich am Samstagmorgen auch noch der Alweibersommer zurück und wurde durch nasskaltes Regenwetter ersetzt. Was sollte da noch schief gehen? Ohne Dinger, Vogel und Ho-Sang setzte sich das 9 köpfige Fahrerfeld von Aue in Richtung Bearstone in Bewegung.
Irgendwie suchte ich beim Start vergeblich die Klicks meiner Pedalen und wäre nach 10 Metern beinahe mit meinem Bike umgefallen. Hatte wohl zuviel die DVD von 2009 geschaut, da gab's für sowas 'ne Spezialkraft. Das konnte ja heut was werden!

Nach Startfreigabe zog das Velo-Führungsduo das Tempo wie immer etwas an-Markus Illman hing im Windschatten dran. Hinter Steffen Milew fahrend, hoffte ich, dass dieser auch mitgeht. - Leider Fehlanzeige und schon klaffte ein Loch. Mit nem 180er Puls unterwegs, brauchte ich eine geraume Zeit bis ich am Führungstrio wieder dran war. Dem Tempo da vorn konnte ich kaum folgen, fühlte ich einfach nur schlapp. Die Vorstellung an das, was uns noch bevorstand, machten mich auch nicht gerade glücklicher. Am Col de Sosa liess Markus dann Gott sei Dank endlich reissen und es ging etwas gemächlicher nach oben. Von da an zogen wir gemeinsam über Berg und Tal. Zwischendurch regnete es immer wieder. Mit nassem Trikot sowie nasskalten Füsen fährt es sich sowieso viel besser. Überrschenderweise fühlte ich mich von Kilometer zu Kilometer fiter.

Nach Passieren des Grenzübergangs ergriff ich dann meine Chance. Wahrscheinlich hätte mich Markus am Col de Bearstone wie in den vorangegangenen Etappen auch wieder zersägt und das 8-Sekunden + x - Spiel hätte eine Fortsetzung erfahren. So schoss ich die Abfahrt nach Uppermeadowvalley mit Vollgas hinein, in der Hoffnung Markus macht seiner Abahrtsschwäche heute mal wieder alle Ehre. Bis Bearstone-City wollte ich einige Sekunden auf Markus rausfahren, die ich am Col de Bearstone wahrscheinlich wieder verlieren würde. Ob ich recht hab oder nicht, zeigt dir bald das Licht...

Mit voller Kraft und große Gängen bolzte ich in Zeitfahrmanier die 16 km der B95 entlang und versuchte den 40er Schnitt zu halten. Als ich mich das erste Mal umdrehte, war Markus nicht zu sehen - es funktionierte anscheinend...also weitertreten! Der Temporitt kostete wahnsinnig viel Kräfte, die langsam aber sicher schwanden. Wie ich den Col de Bearstone überstehen sollte, keine Ahnung...einfach weitertreten! Dann kam endlich das Schild zum Berg - noch 1300 Meter bis zur Bergstraße 18...Der Berg ruft!...von nun an...langsamer kurbeln. Dann die letzten Häuser am Col de Bearstone - Ich weiss nicht, aber immer dort habe ich das Gefühl, die Erdanziehungskraft ist an dieser Stelle dreimal so groß....aber nützt ja nichts...weitertreten! Kurz vor dem Wald ein letzter Blick nach unten. Nein, Markus von der Bergstraße ist auf der Bergstraße von Bearstone nicht zu sehen...noch 600 Meter, Erdanziehungskraft wieder etwas geringer...und kurbeln...!

Dann die letzen 100 Meter... ablenken ... Kurbelumdrehungen rückwärtszählen oder an anderen Scheiss denken, egal, Hauptsache Kopfkino lenkt ab...und treten...!
Fertig...aus...basta...Bearstone erklommen...Ziellinie überquert...und dann der Hammer, noch vier Minuten Vorsprung auf Marga Illmanns Bruder rausgefahren.

Kampf um Platz 3 ist seit heute wohl wie der um den Toursieg entschieden. Hans Sobek war zwar wieder am schnellsten im Ziel, jedoch biss sich A... an seinem Hinterrad so fest, dass er Gelb verteidigte und sein dickes Polster gegenüber seinem ärgsten Kontrahenten behielt.

Was gibt es sonst noch neues von der Tour? Ja genau da war noch was. In Ehrenzipfel soll eine neue Folge des Actionstreifens "KSK - Die Kurbel-Speziakräfte im Einsatz" gedreht worden sein. In den Hauptrollen: Johannes Reinboth und Martin Lohse. Regisseur Markus Illmann hatte die Szene für die Ampel in Ehrenzipfel eigentlich anders im Drehbuch niedergeschrieben. Martin Lohse fuhr jedoch in einer Eigenkreation einen Stunt mit seinem Rennrad über die gefährliche Schotterpiste der Umleitung. Einmal in Fahrt konnte er auch nicht mehr gestoppt werden.
Johannes, der einen Tip von an der Ampel wartenden Statisten  bekam, kam bei seinem Dreh des Szene dem Drehbuch sehr nahe. Lediglich der Stunt mit dem plötzlichen Sturz an der Ampel kam etwas überraschend, übrigens auch für weitere an der Ampel wartende Statisten, die nicht eingeweiht waren. Jedenfalls Hut ab, beide waren sich nicht zu schade, drehten ihr Stunts selbst und brauchten keinerlei Double. Wie heute jedoch bekannt wurde, ist das gestern produzierte Filmmaterial aus der Produktionsfirma spurlos verschwunden.

Ergebnisse und weitere Infos unter: www.erzgebirgstour.de

21.09.2010

6. Etappe Erzgebirgstour

Endlich mal wieder 'ne Etappe ohne Berge werden wohl einige gedacht haben, als es am sonntäglichen Nachmittag von Heinrich's Village ins Heath Resort of Schlema ging. Nur 19,5 km mit langer Abfahrt versprachen ein schnelles Rennen zu werden. Blechi fuhr mit 'nem dicken Hals zum Start - nein, nicht dass er Wut im Bauch hatte, vielmehr zeigten sich schon die ersten Anzeichen einer sich anbahnenden Erkältung, die er sich in Ermangelung vergessener Kleidungsstücke in Eibenstock weggeholt hatte.

Da sich das VELO-Team um Sobeck/Steiner heute dezent zurückhielt, konnte die Kamera im Führungsfahrzeug wieder mal neue Gesichter kennenlernen.
Nach vier Kilometern am letzten kleinen Anstieg vor Thierfield zogen Illmann, Blechi und Dinger das Tempo an um vielleicht den an diesem Tag als Geheimfavoriten gehandelten und sprintstarken Thomas Bauer abzuschütteln. Dies misslang jedoch, da es sich Bauer nicht nehmen lies, sich wieder nach vorn zu kämpen. Dadurch bildete sich eine fünfköpfige Spitzengruppe zu der noch Steffen Milew aufschloss. Auf der anschliessenden langen Abfahrt nach Hard & Stone wurde das Tempo hochgehalten und keiner konnte sich nach vorn absetzen. Nur nach hinten absetzen war möglich, wie das Andy Dinger eindrucksvoll bewies.
Er ärgerte auf der Abfahrt seinen Umwerfer solange bis dieser den Stinkefinger zeigte und zum Abwerfer mutierte. Zum Hinterherwinken hatte er keine Zeit, denn Reparaturarbeiten standen nun an - die Spitzengruppe war jedenfalls erst mal weg. Nach kräftezehrender Verfolgungsjagd konnte er in Schlema wieder aufschliessen, bezahlte dies aber damit, dass er in den Endspurt nicht mehr eingreifen konnte. So lag es ei den übrigen vieren, den Tagessieg unetr sich auszumachen.

Die letzten tausend Meter kamen mir so unendlich lang vor. Wie im Sachsengrund fuhr ich das Rennen von vorn und drehte mich auch nicht mehr um. Die tiefstehende Sonne mit ihren langen Schatten verrieten mir anfangs trotzdem den Stand der Dinge hinter mir. Das Tempo stieg mit jedem Meter, den wir näher zum Ziel kamen.
Etwa 400 m vor dem Ziel dann einige Schrecksekunden. Ich dachte, dass mich eine Dampflok einholen will. Es schnaufte undzischte links hinter mir, dass es einem Angst und bange werden konnte. Ich weiß nicht, wer oder was da hinter mir war, ich trat jedenfalls um mein Leben. Dann endlich verstummte das Geräusch...wenn es also eine Dampflok gewesen ist, dann war ihr Druck im Kessel jetzt entwichen, war es was anderes, dann hat es mich heute nicht gefressen...

Die letzten 200 Meter waren nur noch Blechi und Markus aus der Bergstrasse übrig. Letztendlich fehlte mir das letzte Quentchen Kraft und musste Markus Illmann den Tagessieg und wieder ein paar Sekunden überlassen. Der wiederum feierte nach Überquerern der Ziellinie den Doppelsieg von SAXON BANK so lautstark schreiend, dass mehrere Anwohner der Lößnitzer Straße in Schlema wahrscheinlich vor Schreck vom Sofa gefallen sind. Platz 3 sicherte sich Steffen Milew vor Thomas Bauer, der im Ziel den letzten kleinen Anstieg verfluchte.

Weiteres sportliches Highlight des Tages dann das Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 9 zwischen Johannes Reinboth und Michael Ho-Sang. Gerüchten zufolge hatte sich Johannes mit Videoanalysen auf die Sprintentscheidung vorbereitet. Immer wieder hatte er sich alte Videobänder vom ehemaligen usbekischen Rennfahrer Dschamolidin Abduschaparow, auch "Der Terror von Taschkent" genannt, angesehen und zeigte nun, was er gelernt hatte. Johannes sicherte sich dadurch letztendlich Platz 9, hätte aber aufgrund seiner neuen usbekischen Sprinttechnik unseren SAXON BANK-Fahrer beinahe quer durch die Backstube der "Franke-Bäckerei" geschickt.

Nach schon mindestends zwei bis drei Fahrerabsagen für die kommende Königsetappe hoffe ich, dass ich nicht die nächste Absage bin. Seit heute früh liege ich flach...auf dem Sofa mit neu eingerichteter Apotheke und allem was man zum Beschissenfühlen noch so braucht. Heut früh kam von der EAV auch schon mein Lied im Radio: "...warum ich so leise red, ich bin krank und lieg im Bett...hinter mir steht meine Frau, sieben Kinder und der Hund...also Ciao...!"

Ergebnisse und weitere Infos unter: Erzgebirgstour.de

Das gewünschte Kuchen-Rezept, für alle die, die sich leider schminken müssen: hier

19.09.2010

Drei-Talsperren-Marathon

Vielleicht etwas zu kalt, ansonsten herrliches Radfahrwetter zur 15. Auflage des Drei-Talsperren-Marathons in Eibenstock. Massenandrang im Festzelt bei der Anmeldung. Teilnehmerrekorde werden wohl heute wieder verzeichnet worden sein. Immer wieder beeindruckend, wie in Eibenstock über 1000 Radfahrer und Läufer in 3 Rad- und 3 Laufdisziplinen Disziplinen reibungslos ihren Wettkampf bestreiten können. Da klappt eigentlich alles-können sich kleinere Veranstaltungen eine Scheibe abschneiden, wie z. B. MTB-Veranstalter in Beerwalde-Löbichau, die mit 130 Startern schon masslos überfordert sind. Die Geschichte des Rennen ist schnell erzählt. Der kräfteraubende Anstieg der ersten 7 Kilometer wurde einigermaßen gut gemeistert, überholen war nicht, aber eingeholt wurde ich umso mehr-schon manchmal deprimierend so ein Marathon. Anstiege gleich nach Start waren noch nie was für Blechi. Ich fuhr mein Tempo durch und wollte erst nach Besteigung des Auersberges mehr Druck machen.

Am Kilometer 17  konnte ich dann endlich anfangen, mich langsam vorzuarbeiten. Nach erfolgtem Auersbergbesuch erhöhte ich dann das Tempo und konnte es auch bis zum Schluss durchfahren. Kilometer für Kilometer konnte ich Fahrer aufsammeln und kam nach 50 Kilometern und 2:02 h als 64. (27. AK) ins Ziel.
Unter widrigeren Bedingungen die selbe Zeit wie im vergangenen Jahr, jedoch 35 Plätze weiter vorn bedeuteten ein zufriedenstellendes Ergebnis. Außerdem hat es nach ausschliesslichem Rennrad-Gebrauch der letzten Wochen wieder mal richtig Spass gemacht mit einem MTB durch die Erzgebirgswälder zu heizen. Über alle drei Talsperrenmauern hintereinander zu fahren kann man schliesslich auch nicht alle Tage. Für morgen bleibt zu hoffen, dass ich nicht die ganze Kraft verpulvert habe sondern mich nur "warmgefahren" habe.

Ergebnislisten unter: www.drei-talsperren-marathon.de

18.09.2010

Alle gegen Böttcher - Die Steile Wand von Meerane

So sieht sie aus, die aktuelle Website von Radio R.SA...und wie der alte Mann mit dem weissen Helm dahingekommen ist, siehe weiter unten...


"Alle gegen Böttcher" Teil 5 hiess es am Donnerstagnachmittag bei Radio R.SA mit Böttcher & Fischer. Es galt den Böttcher und die Steile Wand von Meerane mit dem Bike zu bezwingen. Da wurden schon Erinnerungen an die 50er - 80er Jahre wach, in denen die Friedensfahrt Kult war. Die ganze Woche schon lief auf Radio R.SA täglich die allseits bekannte Friedensfahrt-Fanfare, bekannt aus Kindertagen. Sie weckten Erinnerungen an glorreiche Zeiten des DDR-Radsports und machte so Lust auf mehr...Frau Blechi tätigte am Mittwoch eine Anmeldung und so war Blechi einer von 40 Startern, die in Meerane bei der Spass-Aktion von Radio R.SA mit von der Partie waren. Dem Sieger winkte ausserdem noch als Hauptpreis ein E-Bike im Wert von 2600 €, gesponsert von Little John Bikes.

Am Start dann altersgerechte Aufstellung, alt vorn und jung hinten. Ich stand zwar aufgrund meines "jungen" Alters nur in der dritten Reihe, aber vor mir ein Loch und davor der "Titan aus Döbeln-Ost" im gelben Trikot. Wie sich später noch zeigen sollte, wurde mir genau dieses gelbe Übel zum Verhängnis.

Peter Daghörer, früher Organisator der Friedensfahrt in Meerane gab den Startschuss und 40 Rennrad - und MTB-Fahrer nahmen die knapp 250 m lange Steile Wand unter die Pedale. Leider musste ich aufgrund meiner Startposition zuerst Böttcher und der einzigen Frau im Feld, die neben ihm startete, vorbei.
Unfreiwillig fuhren die beide auf den ersten Metern eine Art Zange, bei der ich beinahe vom Rad musste und deshalb nicht gleich vorbei kam.
Nachdem ich die beiden passierte, war ich im nächsten Pulk von Fahrern. So verlor ich im ersten Teil entscheidende Meter. Als ich dann endlich frei fahren konnte, holte ich Fahrer für Fahrer ein und kam schliesslich als 5. über die Ziellinie. Bei der Wahl der anderen Fahrbahnseite am Anfang des Rennens wäre ein Platz auf dem Podest dringewesen, aber hinterher ist man eben erst schlauer.
Böttcher wurde aus Kraftermangelerscheinungen die halbe Strecke geschoben und kam trotzdem noch völlig fertig ins Ziel. Ansonsten war es ein der etwas anderer Nachmittag, der ziemlich kurzweilig war und an dem viel gelacht wurde.

Video vom Rennen:

Bilder:


Weitere Infos und Bilder auf der Website von R.SA mit Böttcher & Fischer, www.boefiblog.de, & www.reinhardhaupt.de

Moderator Marcus Poschlod trug natürlich nicht sein Haupthaar in der Hand...
Böttcher on Tour
Gogos
Quelle Bilder/Video: www.reinhardhaupt.de, www.rsa-sachsen.de, www.boefiblog.de/

14.09.2010

5. Etappe Erzgbirgstour

Johanngeorgen-City to Auersmountain - 55 Kilometer - "Hochgebirge" - drei Bergwertungen - 11 Fahrer (Martin Illmann erkrankt) und strahlender Sonnenschein...das waren die Fakten für die bevorstehende 5. Etappe der ERZ-Tour.

Unvorstellbares uns Skandalöses auf den ersten elf Kilometern nach Antonsvalley: Abgesehen von drei Fahrern, die unmerklich schneller rollten, blieb das Fahrerfeld in moderatem Tempo fahrend komplett zusammen. Wann hat es das das letzte Mal gegeben? Was war da passiert? Erzgebirgische Radsportfans an der Strecke waren jedenfalls irritiert, ob es sich hier angesichts dieses Anblicks tatsächlich ums Fahrerfeld der Erzgebirgstour handelt.
Am Col de Jägerhouse war dann für interessierte Radsportfans und Journalisten die Welt wieder in Ordnung. Die übliche Grüppchenbildung war in vollem Gange: Steiner und Sobeck vornweg, Illmann und Blechi mit etwas Abstand dahinter, Milew/Dinger im Anschlusszug und dahinter rang man noch um die optimale Ausgangsposition. Das Führungsduo ward nach Bergwertung 1 nicht mehr gesehen, schien aber den Weg zum Ziel auch ganz gut allein gefunden zu haben.

Down, downer...am downsten
So machte ich mich mit Markus und genügend Abstand nach vorn und hinten auf die weitere Reise. Auf der Abfahrt nach Bluevalley wurde Herr Illmann kurzzeitig vom Winde verweht, aber auch kein Wunder, wenn man nicht viel schwerer als sein Bike ist...jedenfalls nicht schlecht für mich, konnte ich doch Richtung Eibenstock gemächlich den Anstieg angehen und auf ihn warten.

Wieder zusammen tuckelten wir so die S283 entlang bis wir mächtig erschreckt wurden. Hatten wir doch durch den Fahrtwind den herangaloppierenden Andy Dinger nicht gehört. Dessen plötzlich ertönende Stimme hinter uns hatte in der Ruhe des Tales schon Herzinfarktcharakter. Na egal, zu dritt ging's dann noch leichter vorwärts.

Die Fahrt auf dem Col de Hefekloß glich einer Kaffeefahrt: mit angeregter Unterhaltung ging's voran und als Andy anfing Witze zu erzählen, hat wirklich nur noch der Kaffee gefehlt. Nach Passieren der vereinsamten Bergwertung Hefekloß (wer hält's schon in solch einer alpinen Passhöhe mit stündlichen Wetterumschwüngen auch lange aus) ging es in die letzte Abfahrt.

Nachdem uns ein Rennauto mit zweiköpfigen, mindestens 150 jährigem Innenleben schön ausgebremst hatte, rief der Berg und wir folgtem seinem Ruf. - Markus und ich etwas schneller, Andy nach ein paar hundert Metern etwas langsamer. Entweder hatte er sich beim Witze erzählen verausgabt oder er wollte doch noch die Banane essen, die er die gane Zeit spazierenfuhr. Entgegen meinen Befrüchtungen, dass ich wie in der Vorwoche auf den letzten Kilometern schlapp mache, blieb ich auf gleicher Höhe mit Markus. Vielleicht waren es die Zaubernudeln des Vortags vom Elberadweg die mich mich fast bis hinauf  ins Ziel und auf den heutigen vierten Rang trugen. Am Bergkäfer kam ich heute leider nicht mehr vorbei...wenn man genauso schwer ist wie sein Bike und 15 Jahre jünger, muss das ja auch irgendwann mal von Vorteil sein...

Semino Rossi verlor heute einige Sekunden auf Sobeck, der sich den zweiten Etappensieg in Folge, entgegen allen Umfragen des Meinungsforschungs-Instituts, sicherte. A... hat aber weiterhin noch ein dickes Polster an Vorsprung, der zum Gesamtsieg im Normalfall reichen müsste.
Mein Vorhaben, Platz 3 zu sichern ist ebenfalls gelungen. Auch wenn Markus Illmann wieder ein paar Sekunden gutmachte, kann ich immer noch von einer knappen MinuteVorsprung zehren.

SAXON BANK in trauter Zweisamkeit
Ganz stark heute der Auftritt vom Deutschjapaner Michael Ho-Sang (SAXON-BANK), der als 6. die Ziellinie überquerte, knapp vor dem Überraschungsfahrer 2010 Johannes Reinboth (VELO).
Verlierer des Tages dürften Stefen Milew/ASZ (technisches K.O. durch Antriebsschaden) und Sebastian Vogel/ASZ sein. Letzterer verspekulierte sich Gerüchten zufolge zeitlich mit seinen unterwegs eingelegten Raucherpausen und wurde als Bummelletzter, jedoch wie immer freundlich grüßend in 1019 m Höhe gesichtet...

Kette Rechts...See you next week in Heinrich's Place...Funpix updated...

 
Ergebnisse und weitere Infos unter: Erzgebirgstour.de

06.09.2010

4. Etappe Erzgebirgstour

In die Wälder rund um Markerscreek ging es auf der zweiten und zugleich letzten Mittelgebirgsetappe der Erzgebirgstour 2010. Zwei Bergwertungen der Kategorie 1 gab's noch gratis mit dazu.

Nach Startfreigabe dauerte es zum Bedauern einiger Fahrer wieder mal nicht lang und die zwei VELO-Spitzenfahrer drückten am ersten Anstieg schon wieder auf's Tempo. Wie sich später im Ziel herausstellte, war es nicht der anfangs irrtümlich vom übrigen Fahrerfeld diagnostizierte Spritzpups vom A... und auch nicht der Zugfahrplan von Hans, der es die beiden so eilig haben liess. Jedenfalls rissen die zwei auf dem Weg zur ersten Bergwertung schon ein Loch zu ihren ärgsten Verfolgern Illmann und Blechi. Dahinter klafften schon grössere Löcher.

Sonntags-Ausfahrt
Sonntags-Hetzfahrt
Auf dem Weg Richtung Oberblödenbach nahmen die zwei Führenden nun etwas das Tempo raus, sodass es zu viert durch Diskshill in die Abfahrt nach Markersgreek ging.

Die Abfahrt hat das VELO-Team dann auch souverän durch das Überholen des Führungsfahrzeuges und eines davor fahrenden Sonntagfahrers gewonnen. Am tiefsten Punkt angekommen, war deshalb erst mal allgemeines Anschreien zwischen Illmann und dem VELO-Fahrern wegen der Art und Weise der gewonnenn Abfahrt angesagt. Hätte mal Markus lieber die Klappe gehalten, dann wären die zwei VELOS nicht mit soviel Wut in Richtung Gullivers Badewanne davongedüst.

...habe fertig...
Ich für meinen Teil war ich schon nach der ersten Bergwertung ziemlich platt und musste nach einem Kilometer Schlussanstieg auch Markus ziehen lassen. So quälte sich der alte Mann heute mit richtig schweren Beinen Meter für Meter nach oben. Mit den letzten Kräften konnte der Abstand zu Markus Illmann noch verringert und im erträglichen Mass gehalten werden.
Sobek machte heute richtig Ernst, und sicherte sich den zweiten Etappensieg, eine halbe Minute vor A... und fast zwei Minuten vor Illmann und Blechi.

Überraschend jedoch am heutigen Tag der 6. Platz vom dritten SAXON BANK-Fahrer Martin Lohse, erstmalig unterwegs in seiner neuen Herbst-Kollektion.

Weiterhin konnte Martin Illmann leider gesundheitsbedingt die Etappe nicht zu Ende fahren. Ebenso war heute für Andreas Dinger vorzeitig Feierabend-hatte er doch diese Woche für sein erkranktes Pferd bei der Feldarbeit einspringen müssen und vergessen, sich vor dem Rennen der schweren Hufeisen von den Füßen zu entledigen. Mit dem zusätzlichen Ballast waren zermürbende Krämpfe dann natürlich vorprogrammiert. Hoffen wir, dass Andy nächste Woche wieder galoppieren kann oder ihn vielleicht sein Pferd auf der 5. Etappe vertritt...


 
Ergebnisse und weitere Infos unter: Erzgebirgstour.de