- - - - - Next Events - - - - - 24.12. Weihnachten - - - - -

24.09.2012

Erzgebirgstour 2012 (2)

4. Etappe Altenberg - Mückenberg/CZ (33km) - Das MAGLIA ROSA in Not 

Alda, Scheiße Winter-Wedda mitte achte Grad, Nebel unde Regen, Scheiße gefühlt und Ergebnis wie befürchtet noch mehr Sch.... Was sich in Most letzte Woche anbahnte wurde leider Wirklichkeit. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt erwischte es Blechi mit Grippe und legte ihn die ganze Woche lahm. Merklich angeschlagen und geschwächt ging's in die erste Bergetappe am Samstagvormittag. Mehr als Schadensbegrenzung war nicht zu erwarten. Leider wurde es ein Rennen, wie ich es dieses Jahr noch nicht erlebt hatte.

Bergprämie Zinnwald mit Erika B.
Beim ersten Anstieg nach Zinnwald erreichte ich bei nicht mal all zu hohem Tempo erreichte bereits 190 Herzschläge und Luftholen gestaltete sich zunehmend schwieriger...um zu überleben blieb nur eins, Tempo rausnehmen und hoffen die erste Bergwertung mit mäßigem Tempo irgendwie zu erreichen.
Zusammen mit Neuling Erika Berger vom Digades-Orchester erreichte ich dann diese mit schon 1:45 min Rückstand auf die Spitze. Hinter mir noch das andere Orchestermitglied namens Stange.

Die nächsten 11 Kilometer bergab waren erstmal meine Rettung... Ein Unglück kommt selten allein, so sah ich auch noch meine Brille hinter mir im Nebel auf dem Asphalt verschwinden... Im Sinkflug sammelte ich dann wenigstens Porstmann und weiter unten die Goldmarie ein.
Die zog ich dann mit ins Tal bis zur Wendestelle in Dubi. Auf der Gegenspur kam uns schon der Altmeister verfolgt von der Spitzengruppe entgegen. 'Ne Minute Rückstand hatten wir demnach zu diesem Zeitpunkt. So wie ich die Marie ins Tal gezogen hatte, so hatte mich diese wieder vom Kreisverkehr aufwärts wieder herausgezogen.
Col de Mücke
Die zehn flachen Kilometer nach Krupka überstanden wir dann auch gemeinsam und so ging's zusammen in den Col de Mücke.

Den ersten Kilometer des 8-9%-Berges konnte ich noch an Marie dranbleiben, dann war Feierabend und ich machte die Mücke. Absolut keine Kraft und eine Quälerei, die ich noch nie erlebt habe. Ich hatte nicht mal Kraft im Stehen zu fahren, dafür war'n sogar die Arme zu schwach, über die Beine schweigen wir gleich ganz. Aus meinem Helm tropfte es wie wie aus einem Brausekopf und Meter um Meter kroch ich mehr als dass ich fuhr. Ja, genau so muss es sich anfühlen, wenn man mit 87 Lebenslenzen hier hocheiert.

Auf den fünfeinhalb Kilometern nach oben fuhr erst der Porstl an mir vorbei, dann die Erika...wäre der Anstieg noch länger gewesen, hätte mir dieser oder jener auch noch freundlich auf die Schulter geklopft... Selten hatte ich ein Ziel so herbeigesehnt wie heute.

Sieben Minuten hinter dem späteren Etappensieger kam ich dann sowas von leer auf dem Gipfel an. Es ging fast garnichts mehr. Tagessieger und neuer Gesamtführender wurde der Benji, der ebenso wie Horst Jankowski den hungerastgeplagten Almeister am letzten Anstieg noch abfing und noch ein paar Sekunden Rückstand aufdrückte.
Wie vor der Etappe schon befürchtet ist nach den Ereignissen am heutigen Tage die Gesamtwertung für Blechi nicht mehr von Bedeutung.

5. Etappe Olbernhau - Stürmer/CZ (71km) - Neue Lebenszeichen vom MAGLIA ROSA 

Vom Gefühl her hätte ich im Vorfeld der Etappe gesagt, dass es heut ebenso beschissen wie gestern läuft, da ich mich nicht wesentlich besser als gestern fühlte. Eigentlich hatte ich mich vor der Tour auf die Etappe gefreut, da das Profil wie für Blechi gemacht war. So muuste ich meine Ziele zurückschrauben und wollte wenigstens bis zur zweiten Bergwertung vorn dabeibleiben.
Das Peleton tat mir auch auf den ersten Kilometern den Gefallen, moderat dahinzugleiten, sodass Blechi ohne größere Anstrengung mitrollern konnte.
Das nicht all zu hohe Tempo nutzte dann jedoch nach einigen Kilometern Conny Reimann, der mal einfach so dem Feld vorauseilte und bald nicht mehr gesehen wurde. Das Hauptfeld ließ ihn gewähren. Die erste Bergwertung problemlos überstanden und nun ging's nei in de Tscheschei...

Blechi ging es nach es nach dem ersten Bergsprint zunehmend besser und so fand er sich ganz vorn wieder um etwas Tempo zu machen, es da da vorn schien, als wäre alles im Tiefschlaf verfallen. Wenn das so weiterging, hatte der Reimann bei solchen Voraussetzungen leichtes Spiel und konnte seinen Vorsprung ohne viel dafür zu tun weiter ausbauen. Hinauf zur zweiten Bergwertung am Col de Flaje konnte ich mich mit The Legend Hans sogar etwas vom Feld absetzen. Ein Jahr lang hatte ich es nicht mehr gehört, aber jetzt war es wieder mal hinter mir: das Geräusch, was dem Atmen des Darth Vaider gleichkam...grauenvoll...
Col de Stürmer
An der Berwertung wurden wir dann schon wieder eingefangen. Die acht Mann starke Verfolgergruppe mit dem Almeister, Benji, Ille, Pönisch, der Goldmarie, The Legend, Horst und Blechi hatte zu dem Zeitpunkt eine anderthalbe Minute Rückstand auf Herrn Reimann. Deshalb versuchte ich meinerseits das Tempo hochzuhalten und die anderen zu animieren, mal bisschen geordnete Nachführarbeit zu verrichten. Die wahrscheinlich fehlende Rennerfahrung der Meißten führte jedoch weiterhin dazu, dass das mehr schlecht als recht funktionierte und später wieder total versiegte, da keiner unnötige Körner verballern wollte. Kein Wunder, dass unser Rückstand in der tschechichen Ebene auf über zwei Minuten anwuchs. Sehr zufrieden klopfte sich zu diesem Zeitpunkt jedoch der Blechi und sein Lehrling Goldmarie auf die Schulter, weil sie völlig unerwartet immer noch mit von der Partie waren.

Zu acht ging's dann auch in den Col de Stürmer hinein. Mit 8 Kilometern zwar länger wie gestern, jedoch mit ca. 5 Prozent durchschnittlicher Steigung dafür auch etwas flacher. Den ersten Kilometer blieb noch alles zusammen, dann begann der Altmeister die Sache um das Gelbe Trikot mit Benji auszufechten und suchten die Flucht nach vorn. Zumindest konnte ich die erste Zeit noch an Ille und Pönisch dranbleiben, ehe ich gesundheitsbedingt etwas ausnehmen musste. An der Stelle bedauerte ich, dass ich heute keine 100% zur Verfügung hatte. Jedoch hatte ich wenigstens ein paar Meter auf Hans und meinem Lehrling rausgefahren.

Auf Sichtweite nach vorn zu Ille und nach hinten zu Hans und angefeuert von den drei Blechi-Grazien im Vito ging's fast den gesamten Anstieg hoch. Auf den letzten 1000 Metern war zwar das Duo Ille/Pönisch nicht mehr zu sehen, dafür tauchte überraschend das Gelbe Trikot mit Benji vor mir auf. Hier hatte wohl jemand überdreht und kroch nun die letzten Meter hinauf. Aus den Erafhrungen der letzten jahre wußte ich, dass The Legend auf Rädern auf den letzten Metern nochmal kommen würde.

Feierohmd
Und so war es auch. Jedoch blieb mir bis heute verborgen, dass der Hans besser stöhnen kann als der Thomas Bauer im vergangenen Jahr, als er Vivien Schmidt auf der letzten Etappe zu synchronisieren versuchte. Alter Schwede, ihr könnt euch nicht vortsellen, was im Bedarfsfall bei Sobeks im Schlafzimmer abgehen kann...Respekt!

Reimann hatte es dann doch nicht ganz geschafft und mußte sich dem Altmeister auf den letzten Kilometern beugen.

Da Benjis Motor platzte, fährt der Altmeister erstmals in diesem Jahr das Gelbe nächste Woche übern Meluzina hinauf zum Fichtelmountain spazieren.

Der siebte Rang und seine Entstehung verteilt über die ganzen 70 Kilometer war mehr als ich mir in den kühnsten Träumen erhoffet hatte und deshalb konnte ich unter den widrigen Voraussetzungen mehr als zufrieden damit sein. Sogar meinem Lehrling hatte noch ein paar Sekunden abgenommen. Dass er seinen alten Lehrmeister schlagen will, muss ich ihm auf den restlichen drei Etappen noch ausreden - ist wie überall, kein Respekt vorm Alter, die jungen Schniepser...






Inoffizielle Gesamtwertung nach 5. Etappe:
(mehr Infos unter www.erzgebirgstour.de)


17.09.2012

Erzgebirstour 2012 (1)

Prolog - Einzelzeitfahren - Autodrom Most/CZ - 4,2 km 

Das Einzelzeifahren über 4,2 Kilometer im Autodrom in Most endete mit einem Dreifacherfolg für den RSV Aue. Jörg "Buschido" Buschmann legte eine unglaubliche Zeit vor und distanzierte den überraschend zweitplatzierten Illmann um fast ein halbe Minute.

Prolog - EZF
Zufrieden mit meiner Zeit knapp unter sechs Minuten und fünf Sekunden hinter Illmann komplettierte ich das RSV-Dreierpaket. Mit Hoffmeister, Mehner, Pöhnisch, Sobek und Reimann folgten die Nächstplazierten fast im Sekundentakt.
Die hoch angepriesenen Digades-Fahrer verloren da schon einige Sekunden mehr. Aufgrund der Kürze des Zeitfahrens wie erwartet im Klassements noch alle eng beisammen.

Leider bekam ich nach dem Zeitfahren unglaubliche Hustenanfälle. Mein früherer Raucherhusten war ehrlich gesagt 'nen Sch...dreck dagegen. Es dauerte eine Weile, bis bei mir Klick machte. Genau, das hatte ich dieses Jahr schon mal in beim Rennen in Greiz und passte zu Kratzen im Hals am Vorabend. Das Ende vom Lied war damals, dass es mich am nächsten Tag mit Bronchitis auf die Bretter gehauen hatte. Schöne Ausssichten und schlechter Zeitpunkt noch dazu...


2. Etappe - Autodrom Most/CZ - 42 km

Die an den Prolog anschließende Siegerehrung und die Pressekonferenz brachte erstaunliches ans Tageslicht. Wer nicht gerade verletzt oder viel krank gewesen ist oder noch immer ist, hat sich gar nicht oder nur wenig auf die Tour vorbereitet. Die meißten schütteln das hier anscheinend aus dem Ärmel oder fahren schon immer so gut und brauchen nur ganz wenig Training. Ein bißchen neidisch wurde ich da schon. Ich fühlte mich dazu noch richtig schäbig, hatte ich doch so viel in diesem Jahr trainiert und gebe das auch noch offen zu...

Orica Greenedge & Lampre ISD
Jedenfalls verstummte gegen 18 Uhr im legendären Autodrom zu Most das den ganzen Tag über andauernde ohrenbetäubende Motorengeräusch der Organspender und es war endlich Zeit für anständigen 'Sport'. Mit den vielen untrainierten aber dennoch sehr guten Radfahrern ging's zum Flach-flacher-am flachsten-Rennen über 10 Runden auf den Asphalt.

Zunächst hielt ich mich weiter hinten im Feld auf und beobachtete das Treiben der Trainingsfaulen und ver vielen neueun Gesichter im Fahrerfeld vor mir. Angenehm locker rollten wir so unsere Runden, nur unterbrochen von der Sprintabnahme für das neu eingeführte grüne Trikot. Wiederrum war es Buschido der im Laufe der Runden die meisten Punkte einheimste.

Da ich an den farbigen Trikots nicht sonderlich interessiert war, weil ich dieses Jahr meinem im Vorfeld der Tour mit ungeheurer Zauberkraft der Oberpfannenstieler Hexen versehene Maglia Rosa lieber vertraue, blieb ich nimmer nur in Reichweite und tat bei den Sprints immer nur das Notwendigste um dranzubleiben.

Durch das bis dato erholsame Tempo war das Feld auch noch weitestgehend zusammen. Dies änderte sich jedoch Ausgangs der 8. Runde, als ich dann mal bisschen auf die Tube drückte. Zum einen wollte ich das Rennen endlich schneller machen und zum anderen drückte mir so die Blase, dass ich mir nichts sehnlicher als das Ende der Veranstaltung herbeiwünschte... Der Altmeister und vor allem Conny The Reimann unterstützten das Ganze noch und siehe da, das Feld wurde endlich mustergültig auseinandergerissen.

Auf den letzten zwei Runden wurde das Tempo dann hochgehalten und übrig blieb eine neunköpfige Spitzengruppe.
In der letzten Runde ca. 800 Meter vor dem Ziel explodierte plötzlich mein Geheimtipp für die Tour. Unser Benjamin schoß los wie eine Rakete. Sobek, Illmann und der Altmeister nahmen die Verfolgung auf. 800 Meter können lang sein. Das merkte dann auch Benji, als er schon Eingangs der Zielgeraden wieder gestellt wurde.
Ich orientierte mich  an Ille, was leider an diesem Tage verkehrt war, da der Altmeister auf der anderen Spur den Sieg nach Hause fuhr. Den letzten Willen an Ille vorbeizufahren hatte ich auch nicht mehr, da dies eh nur noch kosmetischen Wert gehabt hätte - so blieb erneut Platz 3.

Radarkontrolle...?
Irgendwie wird das langsam zum Trauma mit dem 3. Platz. Den einzigen dritten Platz mit dem ich mich anfreunden könnte, wäre der in der Gesamtwertung, weil der sowieso schon Gewohnheit ist und dieses Jahr bei diesem Fahrerfeld sor richtig von Wert wäre...

Jedenfalls legte der RSV Aue in Most einen Traumstart hin, da mit Buschido, Ille und Blechi auf den Plätzen 1-3 drei RSVler mit gelbem und grünem Trikot im Gepäck standen.

Verlierer des Tages war Horst Jankowski samt seinem berüchtigtem Digades-Orchester, die sich durch gesundheitliche Probleme eines Orchestermitgliedes und dessen Beistand über sechs Minuten Rückstand einhandelten und für die Gesamtwertung eher unwahrscheinlich noch in Erscheinung treten werden.




 
3. Etappe - Mühlleithen - Schindlerswerk

Blechis Gesundheitszustand bewegte nach den vortäglichen Krankheitsanzeichen sich am Sonntagmorgen noch im orangenen Bereich, also nicht ganz so toll aber auch nicht hoffnungslos. Bleibt nur zu hoffen dass die Grippe nicht zu arg wird, die sich da anbahnt weil der Zeitpunkt denkbar ungünstig ist...

677 Tiefenmeter auf 30 Flugkilometer waren die Eckdaten für die Hochgeschwindigkeitsstrecke von der Mühlleithener Passhöhe hinab ins Tal. Mit 47 km/h im Durchschnitt die wohl schnellste Tour-Etappe aller Zeiten.
Die Ersten der Gesamtwertung bildeten schnell eine Spitzengruppe, die sich im Tiefflug nach unten stürzte. Nur aufgehalten von der ersten Bergwertung, die völlig überraschend vom Altmeister erobert wurde blieb die Gruppe bis zum Ende zusammen.

Lediglich Herr Dinger hatte gegen Ende des Rennens wieder mal leichte Orientierungsschwierigkeiten und verfuhr sich leider nicht zum ersten Mal in diesem Jahr. Hatte er in Schmölln beim Einzelzeitfahren noch eine Abkürzung gefunden, so war es heute leider ein Umweg, den er wählte.

Den Zielsprint eröffnete dann The Legend Hans mit Ille an seinem Hinterrad. Zur Abwechslung hatte ich mir heute mal des Altmeisters Hinterrad ausgesucht. Leider entpuppte sich das heute als Pustekuchen, da diesem die Ortkenntnis etwas fehlte und er den Zielsprint sozusagen verschlief. Mein Wecker klingelte zwar noch etwas eher, aber ehe ich mich an ihm vorbeigewurschtelt konnte, hatte sich inzwischen The Legend soviel Vorsprung verschafft, dass ein Rankommen an ihn nicht mehr möglich war und er so den Etappensieg einfuhr.

Blechi heute ungewohnt mal auf Zwei, Ille auf Drei und der RSV Dreifacherfolg war wieder komplett. Da Buschido heute aus privaten Gründen nicht antreten konnte, übernahm der Daumen-Ille die Gesamtwertung und Blechi rückte auf Zwei vor, gefolgt vom Altmeister auf Drei - zumindest bis nächste Woche, bis scharf geschossen wird.
Der Altmeister hat da im Vorfeld erwähnt, dass es da drüben in Krupka Krieg geben würde. bei dem Gedanken kann einem schon Angst und Bange werden - hoffentlich kommen wir da alle heil durch das Kriegsgebiet. Zumindest fällt ab nächste Woche der inoffizielle Startschuss zur Erzgebirgstour, wenn  mit den zwei Bergankünften am Komáří hůrka (Mückenberg) und am Bouřňák endlich Höhenluft geschnuppert und das Klassement durcheinandergewürfelt wird.

Fazit Etappen 1 - 3:
Die Leistungsdichte der Fahrer liegt auf den Flachetappen auf ziemlich gleichen Niveau. Platz 1-7 trennen lediglich 14 Sekunden. Mit Jankowski (11:20min zur.) verabschiedet sich der erste Favorit im Kampf um die Gesamtwertung. Der Altmeister bleibt nach wie vor meine persönliche Nummer 1. Die nächsten drei Bergetappen werden für einiges an Spannung sorgen. Mit Berger und Petermann greifen kommendes Wochenende zwei Fahrer ins Geschehen ein, die dieses Wochende gefehlt haben. Ob die hochangepriesenen Bergfahrer ihre Erwartung erfüllen, wird sich dann im deutsch-böhmischen Bergkrieg zeigen...

Inoffizieller Stand der Gesamtwertung

Mehr Infos unter www.erzgebirgstour.de

13.09.2012

Vorwort zur 7. Erzgebirgstour 2012

Vorletztes Saisonhighlight startet am Samstag in Most

Samstag ist es nun endlich soweit, die siebte Ausgabe der Erzgebirgstour startet auf dem Autodrom in Most. Meinerseits muss ich vorangegangenen Schriftstellern der Radsportszene Recht geben, dass es in diesem Jahr ausgesprochen spannend ist, was das Fahrerfeld und den Ausgang der einzelnen Etappen sowie des Fahrerfeldes angeht. Dies liegt aber zum großen Teil daran, dass viele Neulinge und zum Teil Unbekannte, deren Leistungsvermögen schwer einzuschätzen ist, die Tour bestreiten werden. Der RSV stellt nach letztem Stand allein acht Fahrer des 19köpfigen Peletons.

Meiner Meinung nach wird es aber wie in den letzten beiden Jahren keinen Toursieger geben, der aus den Reihen der Auer kommt. Die To(rt)rur wird aller Voraussicht nach auf den drei Bergetappen entschieden. Da liegen die Vorteile rein weg bei den favorisierten Bergspezialisten wie dem Weltmeister, dem Wackel-Akel sowie Horst Jankowski der gleich mit Digades-Orchester anreist.

Sie zu schlagen scheint von der Papierform her reinweg unmöglich. Laßt mich eines Besseren belehren, aber unter den Dreien seh ich den Weltmeister trotz nicht optimalen Saisonverlauf ganz vorn - und schlagt mich, der Wackel-Akel wird die Tour nicht gewinnen, weil er einfach noch zu jung ist. Ich stimme zu, dass ihm die Zukunft gehört, aber noch sind wir in der Gegenwart und der Weltmeister ist erfahrener und fährt beständiger.

Hinter den drei Bergziegen wird es eng zugehen. Aus Sobek, Richter, Illmann, Berger, Stange, Pöhnisch und Blechi und weiteren Unbekannten wird es eine enge Geschichte. Bis jetzt noch nicht in Erscheinung getreten, aber mein Geheimfavorit ist Benjamin Mehner, der ebenfalls zu dieser Gruppe mit zu zählen ist. Die drei "Männer" Rei, Peter und Porst sind überhaupt nicht einzuschätzen, da sie völlig unbekannt sind.

Als Favorit für die Tour zu gelten ist zwar anspornend, jedoch aufgrund der Dominanz der drei Ziegen und der Tatsache, dass es sich bei Blechi um einen der zwei ältesten Teilnehmer handelt, überzogen. Aber, bedeutet nicht, dass Blechi und der RSV nicht alles versuchen werden, die Tour solange wie möglich offenzuhalten.
Fuck Yeah Jens...!
Zumindest werde ich im Stile, Vorbild und Alter von Jens Voigt die diesjährige Tour bestreiten, nie locker lassen und den Dreien es da vorn so schwer wie möglich machen. Ich denke zumindest mein Leistungsvermögen und Technik hat sich gegenüber des Vorjahres beträchtlich verbessert und sollte die Abstände nach vorn schrumpfen lassen.
In die Karten spielt, dass das Peleton aufgrund der Leistungsdichte in disem Jahr erheblich größer und auch stärker sein wird als in den vergangenen Jahren, als es teilweise nur aus drei oder vier Fahrern bestand.

Ganz aussichtslos ist die Tour aber für den RSV nicht, da wir mit Buschido einen Zeitfahrspezialisten haben, mit Andi einen guten Fahrer im flachen Terrain sowie im Sprint. Ansonsten sollten The Legend Hans, die Goldmarie, Ille und Blechi im Flachen und vor allem in den Bergen zusammenarbeiten, um es den anderen so schwer wie möglich zu machen.
Bei The Legend mach ich mir da keine Sorgen, er ist ein Quäler und kann mit seiner Schnappatmungstechnik Hügel wegblasen. Bei der Goldmarie ist zu hoffen, dass er das Roadbook mit seinen Landkarten ordentlich studiert hat und nicht wieder in Böhmen umherirrt, ansonsten ist er der starke Partner in den Bergen. Ille mit seiner tollen Vorbereitung ist nur zu wünschen, dass er seine schwere Radfahrer-Krankheit "Windschattenlutschen" endlich auskuriert hat. Wollen wir was erreichen, muss er endlich Finger ziehen und auch mal in den Wind, zumal er schon wieder im Vorfeld angekündigt hat, dem ein oder anderen das Hinterrad kaputtlutschen zu wollen...

Wenn wir schon nicht die Tour gewinnen, dann ist es auf jeden Fall für den einen oder anderen RSVler drin zwei Zeitfahren und drei Flachetappen zu gewinnen oder auf den ersten drei Teilstücken ins Gelbe zu fahren!

Auf jeden Fall bleibt zu wünschen, dass die Tour wieder Menschen verbindet, vor allem aber gesund von jedem Fahrer überstanden wird, Stürze ausbleiben...und wir uns alle am 6.Oktober in Bernsbach beim kaltgestellten Blonden wiedersehen...

In diesem Sinne: Dreirad raus, Maske auf und lasset die Spiele beginnen...!


See you in Most!!!

10.09.2012

2. Sparkassen-Heideradcup

Die lange Schicht in der Dübener Heide

Manchmal hat man's vorher schon im Gefühl, wenn's einfach gut läuft - hatte sich letzte Woche in Nürnberg schon bestätigt und am Sonntag in der Dübener Heide wiederholt. Zusammen mit über 100 Startern ging's in Löbnitz auf die Langdistanz von 140 Kilometern. Der Kurs war zwar mit etwas Höhenmetern ausgestattet, jedoch eben nur viele kleinere Wellen und keine Berge.

Mama-Razzi
Bis dato waren 110 Kilomter die längste Distanz, die ich in einem Wettkampf zurückgelegt hatte. Deshalb hatte ich auch ein bisschen Respekt vor der Distanz, die in Renntempo durchfahren werden musste. So bepackt mit Essen und Trinken stand ich auch noch an keinem Start. Zum einen sollte es sehr warm werden und zum anderen war Unterwegsverpflegung in den nächsten vier Stunden nicht möglich. Knapp vier Liter Getränke Bananen, Gels und Riegel gingen mit auf die Reise. Ich sah von hinten aus wie 'ne Imbissbude. Das Trikot zerrte auf den ersten Kilometern ganz schön nach unten... Die erste Stunde verging mit einem 40er Schnitt. Das Feld rollte so dahin, nicht langsam aber dennoch ohne größere Anstrengung.

Ab Kilometer 60 wurden dann die ersten Atacken gestartet. Meißt waren es die Weimarer Löwen, die zahlenmässig stark vertreten war und sich in ihren Atacken abwechselten. Bis Kilometer 80 wurde alles vom Feld wieder vereitelt und keiner kam richtig weg. Bei einem erneuter Vorstoß nach einer kleineren Welle riss ein größeres Loch und sechs Fahrer vergrößerten nach und nach den Vorsprung. An der Spitze des Feldes war man sich uneinig und so spielte das den sechs da vorn in die Karten. Von Kilometer 90-100 versuchte dann ein, zwei Fahrer die Nachführarbeit zu organisieren, aber irgendwie klappte das mehr schlecht als recht, weil sich einfach zuwenig Fahrer daran beteiligten.

Zumindest haben die 10 Kilomter meinerseits ganz schön geschlaucht. Die Ausreißer waren mittlerweile außer Sichtweite verschwunden und wie es aussah auf Nimmerwiedersehen. Zumindest ein Fahrer konnte das Tempo ganz vorn nicht mitgehen und wurde vom Hauptfeld, dass aus ca. 30 Fahrern bestand, wieder geschluckt. Bei Kilometer 107 trat dann einer aktiveren Fahrer unserer Gruppe etwas beherzter in die Pedalen. Ich setzte nach und siehe da, zwischen uns und dem hauptfeld klaffte schon ein 100 Meter-Loch. Der "Grüne" machte seine Sache ganz gut und zog mich 'ne ganze Weile durch den Wind, ehe ich ihn dann ablöste. Nach kurzer Zeit schlossen noch ein Fahrer vom BB-Bike-Team und Michael Arnswald von Biketech24 zu uns auf.

Ich dachte mir, dass das klappen könnte, weil die hinter uns bestimmt genauso uneinig waren wie die ganzen Kilometer vorher. Nur waren es noch 30 Kilometer bis zum Ziel... Unsere Gruppe funktionierte aber wie ein Uhrwerk und baute so den Vorsprung nach hinten aus. Leider platzte der "Grüne" aufgrund des hohen Tempos nach wenigen Kilometern ab. Nur noch zu dritt und immer noch 25 Kilometer. Aus den 25 wurden 32 Kilometer, da wir letzlich 147 anstatt der veranschlagten 140 Kilometer fahren mussten.

Ich hatte schon 139 Kilometer auf dem Tacho und im Oberschenkel und in den Waden zuckten schon die ersten Vorboten von Krämpfen. Aber da kam noch ein Dorf und noch eins...und noch eins, dann endlich das Ortseingangsschild von Löbnitz. Der Herr Arnswald hatte anscheinend auch Krämpfe, jedenfalls sah der nicht mehr so gut aus.

An zweiter Position hinter dem BB-Biker fahrend, bogen wir im Zielort noch dreimal ab und plötzlich kam aus dem Nichts nach einer Kurve der Zielbogen in Sicht. Nur noch 200 Meter - da gab's nicht mehr zu überlegen, Hochschalten und Vollgas und durch...! Untypisch für Blechi den Sprint gewonnen, Gesamtplatz 6 eingefahren und in der Altersklasse Platz 3 vor M. Arnswald gesichert.

Fazit: Das längste Rennen nach 3 Stunden 42 Minuten kräftemäßig bestens überstanden, das erste Mal vom Hauptfeld weggesprungen, nach 107 Kilometern noch einen Kraftakt von 40 Kilometern in 'ner Dreiergruppe hingelegt und am Ende noch die besten Beine im Sprint gehabt. Schade nur, dass ich den Sprung in die Gruppe des Tages verpasst hatte...

03.09.2012

22. Rund um die Nürnberger Altstadt

Renn-Premiere im Frankenland

In Bayern gab es bisher noch keinen Start von Blechi...wurde aber nun am vergangenen Sonntag nachgeholt. Mit ganztägig 20.000 Zuschauern wurde das Sportivent Rund um die Nürnberger Altstadt mehr als angenommen. Ein neues Konzept beinhaltete Jedermann-Radsport, Triathlon, Run & Bike, Vorstellung von Trendsportarten und das Profi-Radrennen am Nachmittag.

Für uns hieß das aber zeitig aufstehen. 4:00 Uhr in der Frühe klingelte am Sonntagmorgen für die Blechis der Wecker. Nun ja, wenigsten hatte man so wenigsten noch viel vom letzten Urlaubstag.

9:00 Uhr dann der Start für das 44-km-Rennen auf dem Hauptmarkt. Zwei Minuten später wurden dann die Fahrer der 22-km-Strecke losgelassen. Mehr als 150 Fahrer standen am Start, nix bekanntes, nur einheimische Fahrer. Von Beginn an wurde wie befürchtet voll auf Tempo gefahren. Blechi konnte sich in der Spitzengruppe einordnen und sich auch dort halten. So ab Runde 6 rückte er etwas nach vorn und fuhr fortan immer unter den ersten 5. Schon zeitig hatte sich ein Fahrer gelöst und fuhr scheinbar uneinholbar voraus. Unsere Verfolgergruppe bestand aus 12 Fahrern.

In den ersten Runden hatte ich ständig Probleme den Anschluss im zweiten Streckenabschnitt zu halten. Mit den verwinkelten Abfahrten und Pflastersteinpassagen in den Häuserschluchten der Altstadt hatte ich so meine Probleme, die sich aber mit der Zeit gaben. Die ständig zu überrundeten langsameren 22-KM-Fahrer trugen noch ihr Übriges zum ganzen Übel in diesen Streckenabschnitten dazu bei.

Der 700-Meter-Anstieg mit seinen 5% zur Burg lief anfangs ganz gut. Jedoch musste man den zwölf mal hoch und ab der Hälfte des Rennens merkte man dann doch, dass jeder Anstieg schlauchte. Aber meißt war er zu Ende, wenn's gerade anfing weh zu tun. Unglücklicherweise musste ich die letzte Runde von vorn fahren und verschleuderte wahrscheinlich etwas mehr Kraft als eingeplant.

Der zwölfte Berganstieg zur Burg stand nun an, gleichzeitig der Zielsprint. Blechi gab sich zwar die allergrößte Mühe, hatte aber wie schon oft in der Vergangenheit Schnelligkeits-Probleme auf den letzten Metern des Rennens.

Auf Gesamtplatz 11 von 154 Startern wurde das Rennen von Blechi schließlich beendet. In der Altersklasse bedeutete das wenigstens Platz 3 - ärgerlich nur, dass sich die zwei vor mir platzierten Ü40er mit Rang 8 und 10 nur denkbar knapp vor mir tummelten. Nur eine Sekunde hat diesmal am Sieg gefehlt...irgendwann klappt's schon mal, leider noch nicht heute...

Gewonnen haben wir zumindest noch 'nen Six-Pack Bier, was sich bei den horenten Bier-Preisen auf dem Markt als sehr nützlich erwies. Mit dem zweiten Gewinn, einer Monatskarte im Verkehrsverbund Nürnberg machten wir noch eine einheimische junge Frau glücklich, da sich meine Ambitionen in nächster Zeit Bus und Bahn in Franken zu fahren in Grenzen hielt.

Dieses Wochenende gibt's beim Heideradcup auf der für Blechi eher unüblichen Langstrecke von 140 Kilometern nochmals den letzten Härtetest, ehe am nächsten Wochende die prestigeträchtige Erzgebirgstour 2012 in Most startet.