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10.09.2012

2. Sparkassen-Heideradcup

Die lange Schicht in der Dübener Heide

Manchmal hat man's vorher schon im Gefühl, wenn's einfach gut läuft - hatte sich letzte Woche in Nürnberg schon bestätigt und am Sonntag in der Dübener Heide wiederholt. Zusammen mit über 100 Startern ging's in Löbnitz auf die Langdistanz von 140 Kilometern. Der Kurs war zwar mit etwas Höhenmetern ausgestattet, jedoch eben nur viele kleinere Wellen und keine Berge.

Mama-Razzi
Bis dato waren 110 Kilomter die längste Distanz, die ich in einem Wettkampf zurückgelegt hatte. Deshalb hatte ich auch ein bisschen Respekt vor der Distanz, die in Renntempo durchfahren werden musste. So bepackt mit Essen und Trinken stand ich auch noch an keinem Start. Zum einen sollte es sehr warm werden und zum anderen war Unterwegsverpflegung in den nächsten vier Stunden nicht möglich. Knapp vier Liter Getränke Bananen, Gels und Riegel gingen mit auf die Reise. Ich sah von hinten aus wie 'ne Imbissbude. Das Trikot zerrte auf den ersten Kilometern ganz schön nach unten... Die erste Stunde verging mit einem 40er Schnitt. Das Feld rollte so dahin, nicht langsam aber dennoch ohne größere Anstrengung.

Ab Kilometer 60 wurden dann die ersten Atacken gestartet. Meißt waren es die Weimarer Löwen, die zahlenmässig stark vertreten war und sich in ihren Atacken abwechselten. Bis Kilometer 80 wurde alles vom Feld wieder vereitelt und keiner kam richtig weg. Bei einem erneuter Vorstoß nach einer kleineren Welle riss ein größeres Loch und sechs Fahrer vergrößerten nach und nach den Vorsprung. An der Spitze des Feldes war man sich uneinig und so spielte das den sechs da vorn in die Karten. Von Kilometer 90-100 versuchte dann ein, zwei Fahrer die Nachführarbeit zu organisieren, aber irgendwie klappte das mehr schlecht als recht, weil sich einfach zuwenig Fahrer daran beteiligten.

Zumindest haben die 10 Kilomter meinerseits ganz schön geschlaucht. Die Ausreißer waren mittlerweile außer Sichtweite verschwunden und wie es aussah auf Nimmerwiedersehen. Zumindest ein Fahrer konnte das Tempo ganz vorn nicht mitgehen und wurde vom Hauptfeld, dass aus ca. 30 Fahrern bestand, wieder geschluckt. Bei Kilometer 107 trat dann einer aktiveren Fahrer unserer Gruppe etwas beherzter in die Pedalen. Ich setzte nach und siehe da, zwischen uns und dem hauptfeld klaffte schon ein 100 Meter-Loch. Der "Grüne" machte seine Sache ganz gut und zog mich 'ne ganze Weile durch den Wind, ehe ich ihn dann ablöste. Nach kurzer Zeit schlossen noch ein Fahrer vom BB-Bike-Team und Michael Arnswald von Biketech24 zu uns auf.

Ich dachte mir, dass das klappen könnte, weil die hinter uns bestimmt genauso uneinig waren wie die ganzen Kilometer vorher. Nur waren es noch 30 Kilometer bis zum Ziel... Unsere Gruppe funktionierte aber wie ein Uhrwerk und baute so den Vorsprung nach hinten aus. Leider platzte der "Grüne" aufgrund des hohen Tempos nach wenigen Kilometern ab. Nur noch zu dritt und immer noch 25 Kilometer. Aus den 25 wurden 32 Kilometer, da wir letzlich 147 anstatt der veranschlagten 140 Kilometer fahren mussten.

Ich hatte schon 139 Kilometer auf dem Tacho und im Oberschenkel und in den Waden zuckten schon die ersten Vorboten von Krämpfen. Aber da kam noch ein Dorf und noch eins...und noch eins, dann endlich das Ortseingangsschild von Löbnitz. Der Herr Arnswald hatte anscheinend auch Krämpfe, jedenfalls sah der nicht mehr so gut aus.

An zweiter Position hinter dem BB-Biker fahrend, bogen wir im Zielort noch dreimal ab und plötzlich kam aus dem Nichts nach einer Kurve der Zielbogen in Sicht. Nur noch 200 Meter - da gab's nicht mehr zu überlegen, Hochschalten und Vollgas und durch...! Untypisch für Blechi den Sprint gewonnen, Gesamtplatz 6 eingefahren und in der Altersklasse Platz 3 vor M. Arnswald gesichert.

Fazit: Das längste Rennen nach 3 Stunden 42 Minuten kräftemäßig bestens überstanden, das erste Mal vom Hauptfeld weggesprungen, nach 107 Kilometern noch einen Kraftakt von 40 Kilometern in 'ner Dreiergruppe hingelegt und am Ende noch die besten Beine im Sprint gehabt. Schade nur, dass ich den Sprung in die Gruppe des Tages verpasst hatte...

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