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30.09.2013

Erzgebirgstour 2013 - Etappe 6 & 7


Etappe 6 – Olbernhau - Autodrom Most (62,5 km)

Fast erfroren beim längsten Warmfahren des Jahres!

Die Erzgebirgstour 2013 neigte sich langsam dem Ende. Keine Kosten scheuend, versuchte der Ulle am Freitagabend mit dem Nachfahren der selbstverschuldet verpassten 5. Etappe, ein Remake von "Zurück in die Zukunft"zu drehen. So mancher nahm dies angesichts der Aktion mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis und versursachte bestimmt auch etwas Bauchweh bei dem einen oder anderen, weil es sich hier doch um eine Radsportveranstaltung  und nicht um ein Nachholespiel in der Fussball-Bundesliga handelt.

Sei es wie es sei, kritische Worte müssen manchmal erlaubt sein, in der Hoffnung, dass die Zeitreise einmalig war und nicht andere noch in Zukunft solchen Humbug vorhaben. Als Erinnerung an das geschichtsträchtige aber Völlig-neben-der-Spur-Ereignis gibt's natürlich tröstend das Kinoplakat kostenlos...

Zurück zum normalen Tour-Fahrplan: Die sechste Etappe sollte endlich mal was für Sprinter werden, gleichzeitig die einzige Chance für Nichtbergfahrer mal was zu reißen. Fünf Runden auf dem flachen Kurs im Autodrom Most sollten die Entscheidung bringen. Da die Startfreigabe erst im Autodrom erfolgen sollte, stand ein 41 Kilomter langes Warmfahren von Olbernhau nach Most an. Meiner Meinung nach war's eine etwas unglückliche Etappenführung, aber was soll's, abgehakt...

"Warmfahren" war gut, denn auf der Abfahrt von Kliny nach Litvinov erstarrte ich bei 8-9 Grad fast zu Eis. Bis Most hab ich eigentlich nur noch "geklappert", obwohl ich eigentlich etwas dicker angezogen war. Wie andere Fahrer da kurzärmlig runtergefahren sind, entzieht sich meinem Horizont.

Viel Aufregung gab's dann auf den 5 Runden nicht. Pech für den Benji, der mit Reifenschaden noch 'ne knappe Minute verlor und den Kampf um Platz 2 nochmal spannend machte. Außer dass der Föhnmich sich bei den Sprintwertungen endgültig sein froschfarbenes Trikot sicherte, passierte nicht viel.

Wie vorhergesehen kam es zum Massensprint. Blechi hatte wieder mal das falsche Hinterrad erwischt und der Filmheld des Vortage hatte ruckzuck 15-20 Meter Vorsprung. Richtung Ziel kam ich Meter für Meter ran, leider war die Zielgerade ein paar Meter zu kurz. Wie schon in den letzten drei Jahren war gewohnterweise wieder mal einer schneller. Ist zwar immer 'nen andrer, aber eben immer einer zuviel. Etwas schade, weil nah dran und biologisch gesehen werd ich in den nächsten Jahren auch nicht gerade schneller werden... ;-)


Etappe 7 – Fichtelberg - Mědník (72,5 km)

Die letzte, die Königsetappe - nicht nur was für Bergkönige!

Eisiger Wind und 1,5 Grad zum Start der Königsetappe erwartete die Fahrer am Sonntagmorgen auf dem Fichtelberg. Noch dicker vermummelt als am Vortag gings in die 20 Klimoter lange Abfahrt Richtung Bärenstein.
Von Vejpert aus ging's nun so langsam bergauf.

The Legend, Vincenzo und die MS Knut fuhren auf den ersten Kilometern etwas Vorsprung heraus, blieben aber in Sichtweite. Kräftesparend blieb ich vorerst im Peleton und gab meinem ehemaligen Lehrling den Auftrag, mal bisschen für seinen Meister zu arbeiten. Auf den ersten steileren Metern des Anstiegs zum Keilberg wurden der Vorsprung der drei Ausreißer wieder zugefahren.

Ich hoffte wenigstens übern den Keilberg mit den Meistern der Berge zu kommen. Zwar hart an der Kotzgrenze gefahren, aber Teilziel wurde erstmal erreicht und wir rollten in Gruppe Richtung Jachymov ins Böhmische Beckenhinunter. Erstmal durchtatmen und wieder paar Körner sammeln.

Ein glücklicher Umstand in der Abfahrt und im anschließenden Kreisverkehr führte dazu, dass ich plötzlich mit Andi The Dinger ein paar Sekunden und einige Meter Vorsprung auf den Rest hatte. Zuerst gab ich nichts drauf, weil ich nicht vorhatte das windanfällige und kraftaufwendige Flachstück von Ostrov nach Perstejn vor dem Feld zu fahren.

Vor zwei Jahren hatten wir dazu noch einen "Büffel" aus Dresden, den man sehr gut vor den Karren spannen konnte. Dieser ist aus diversen Gründen schon längere Zeit nicht mehr verfügbar und der Gedanke an die anschließenden 6,5 steilen Kilometer nach Horni Halze hinauf machten das Ganze auch nicht leichter.

Vorerst ging's erstmal noch fünf Kilomter Richtung Ostrov bergab und beim Blick nach hinten war keiner zu sehn. Jeder Kilometer nach unten und das Nichts hinter uns stärkte erstmal das Selbstvertrauen. Andi ist im Flachen nicht zu unterschätzen und so ergaben wir uns unserer Chance und traten rein, was das Zeug hielt. Der Herr Dinger konnte sich auch noch glücklich schätzen, jemand dabei zu haben, der den Weg kannte, da er ja auch dafür bekannt ist, sich ab und an mal zu verfahren... Auf der Fernverkehrsstrasse Richtung Perstejn angekommen, wehte es uns fast von den Rädern, so stark war der Gegenwind. Das konnte ja was werden. Ich hatte die Befürchtung, dass wir uns hier total abschiessen.

Mit zunehmender Zeit war mir das auch egal. Der Spass ist es wert, zumal wir am Berg haben wir eh keine Chancehaben, dann wenigstens bisschen Vorsprung mit hineinnehmen, hat auf Etappe 4 ja auch geklappt. Wunderbares Arbeiten mit Andi im Tal des Gegenwindes. Wir fuhren tatsächlich 1:20 min auf unsere Verfolger raus.

Am kleinen Anstieg kurz vor Perstejn musste Andi dann leider reissen lassen und so fuhr ich allein in die Wand von Horni Halze. Mir zum Vorteil ist es immer mit eigenem Tempo am Berg zu fahren. Das konnte ich vorerst machen, aber auch so, waren noch paar Körner übrig geblieben. Auf den ersten Kilometern kam ich richtig gut voran.

Den Kilometerzähler hatte ich auf Zeit umgestellt, da ich das Unheil an Strecke nicht sehen wollte, was ich schon hinauf gefahren oder schlimmer noch zu fahren hatte. So fuhr und fuhr ich unbehelligt weiter. Ich drehte mich öfters um, aber immer noch niemand zu sehn.

Es dauerte geschlagene viereinhalb Kilomter, ehe der erste Bergmeister an mir vorbeizog. Nach Meister Petz und dem Zeitreisenden musste ich dann noch wie abzusehn Benji, Goldmarie und dem Froschgünen Platz machen. Die letzten Metern nach Horni Halze hinauf waren dann kein Zuckerschlecken mehr, die Beine wurden zusehend schwerer und die Motivation war nun auch nicht mehr gerade die beste.

Heute ein paar Kilo weniger auf den Rippen, dann hätt's vielleicht heut zum 2. Wunder nach 2011 an gleicher Stelle gereicht - aber leider schmeckt's dem Blechi immer so gut und da kann man eben nicht schneller den Berg hinaufstampfen...

Auf sieben Etappen zum fünften Mal Platz 6 reichte für den Tourältesten wenigsten aus, um Rang 5 in der Endabrechnung zu behalten. Jungspund Vincenzo wollt mir den zwar heute noch streitig machen, konnte aber trotz größter Anstrengung und ohne die nötige Unterstützung anderer Fahrer im Flachstück nach Perstejn die Lücke zu mir mich und Andi zufahren. Der Gute hat sich da unten im Tal wahrscheinlich so verausgabt, dass er hinauf nach Horni Halze noch vier Minuten und Platz 6 an The Legend verlor. Kopf hoch, nächstes Jahr neues Glück - Vincenzo ist diese Tour stark gefahren, war froh, dass ihn oft an meiner Seite hatte...

...Bochi go! - Die Letzten ham immer die meisten Fans... ;-)
Ansonsten lief eigentlich bis auf den Ausstieg des Weltmeisters aus der Tour alles wie vorhergesehen. Einen großen Leistungssprung war bei der Goldmarie zu verzeichnen, was zur Folge hatte, dass der RSV Aue nach zwei Jahren mit ihm wieder mal einen Fahrer auf dem Podest hatte.

Meine 5. Radsportsaison neigt sich nun langsam dem Ende. Renntechnisch gibt's für dieses Jahr nur noch den schon traditionellen Saisonausklang mit Andi, wenn Olaf Ludwig in drei Wochen wieder zur Rügen-Challenge einlädt. Die Generalprobe bei den Tschechen sah jedenfalls schon mal sehr vielversprechend aus... ;-)

Vielen Dank auch an Frau Blechi für die letzten drei Wochen, die in diesem Jahr aus diesem oder jenem Grund besonders stressig waren...PS: ...und vielen Dank for de geile rosa Bummel-Mitz...!!!


Tschüß Erzgebirgstour 2013










25.09.2013

Erzgebirgstour 2013 - Etappe 4 & 5

Etappe 4 – Olbernhau - Lesna (61km)

Endlich...die Berge von Kutna Hora rufen!

Wie schon so oft in diesem Jahr, so wurde auch die 4. Etappe der Erzgebirgstour auch ein Sauwetterrennen. Jedoch kann nach Tirol-Rundfahrt und Ötztal-Marathon das einen nicht mehr schocken.

Endlich ging’s nach den sogenannten „flachen“ Etappen in die Berge. Die Euphorie meinerseits hielt sich bei der anstehenden Schinderei und angesichts der schweren Beine am letzten Wochenende in Grenzen. Drei größere Anstiege mit insgesamt 1300 hm galt es am Samstag zu bezwingen.

Zusammen mit Vincenzo versuchte ich gleich mal Tempo zu machen und vielleicht vom Feld wegzuspringen. Etwas Vorsprung bis zur ersten Bergwertung hätte uns bestimmt gut getan. Leider fädelte sich das Peleton wunderbar auf und hing an uns wie Kletten. Das Ganze haben wir dann zwei, dreimal probiert - leider ohne Erfolg, man ließ uns nicht gewähren. Irgendwann mussten wir diese Taktik begraben, um uns nicht schon vor der ersten Bergwertung abzuschiessen.

Der Flaascher aus B., der heute seinen diesjährigen Einstand bei der Tour gab, war schon vor dem Schwenken der Startflagge weg vom Fenster. Das hatte er aber schon vor Startbeginn prophezeit, da er in diesem Jahr radtechnisch nur das „Ottfried-Fischer-Trainingsprogramm“ absolviert hatte.

Kurz vor dem Übertritt ins frühere sozialistische Ausland ließ man dann Ulle mal auf Sichtweite bisschen zappeln, ehe das Peleton zu ihm vor dem ersten ernsthaften Anstieg auch schon wieder aufschloss. Hoch zur ersten Bergwertung strampelte ich wieder mit Vincenzo, später kam noch The Legend, der dem Tempo von Meister Petz, Sir Mehner, Goldmarie, Föhnmich und Ulle auch nicht folgen konnte, dazu. Bis zur ersten Bergwertung hatte ich noch bisschen Probleme, jedoch lief es nun mit jedem Kilometer besser.

Wenigstens konnte man auf der Abfahrt hinunter nach Litvinov erst mal durchatmen und wieder paar Kräfte sammeln. Zu dritt ging’s hinein in die Abfahrt. Von den Vorauseilenden war natürlich nichts mehr zu sehn - also das gewohnte Bild. The Legend fuhr wie immer wie angestochen in die Abfahrt hinein. Zwischen ihm, mir und Vincenzo entstanden mit der Zeit größere Lücken. Ich fuhr zügig aber nicht zu risikoreich hinunter. Wenn man in diesem Jahr schon dreimal auf der Fresse lag, dann weiß man, wie schmerzhaft das sein kann, wenn sich die Strasse vor einem auftut und dich verschluckt.

In einer Kehre stand dann der Pechvogel der Tour 2013: der Ulle. Nach seiner Erkältung in der Vorwoche ereilte ihm nun ein Sturz, da er anscheinend zu viel talabwärts riskierte. Die Weisheit, dass man auf einer Abfahrt keine Rennen, nur sein Leben verliert, bekam er schmerzlich zu spüren. Er fuhr zwar diese Etappe noch zu Ende, verletzte sich aber beim Harakiri in der Abfahrt so sehr, dass die Tour nun einen Fahrer weniger dafür aber einen Betreuer mehr hat. Von hier aus gute Besserung meinem neuen FB-Freund…

Im letzten Drittel der Abfahrt ereilte mich dann der Schreck , als ich überraschend das Führungsquartett überholte, das anscheinend geschockt von Ulles Sturz sehr vorsichtig in der Abfahrt unterwegs waren. Wow, in diesem Jahr mal ganz vorn zu fahren hat schon Seltenheitswert! Durch das Flachstück im Tal erhöhte sich sogar noch der Vorsprung. Zwischen mir und den Bergziegen fuhr im Niemandsland noch The Legend.

Im Tal verballerte ich zwar ein paar uneingeplante Körner, jedoch hatte ich im steilsten Anstieg des Tages bisschen Vorsprung und konnte vorerst mein Tempo fahren. Nach anderthalb Kilometern Anstieg schnauften dann die vier üblichen Verdächtigen an mir vorbei. Ich winkte hinterher und freute mich aber meinerseits, dass ich schon 1500 Meter nach oben geschafft hatte.

Von hinten schlich sich mein Vincenzo an und schloss bis zum Gipfel zu mir auf. Wie schon seit Etappe 2 fuhren wir wieder gemeinsam bis zum Ziel, der Lesna Baude und konnten The Legend über eine Minute distanzieren. Insgesamt gesehen lief es kräftemäßig erstmals richtig gut nach dem Ötzi. Wie es scheint, hab ich die Spätfolgen nun endlich überwunden. Lang genug hingen sie mir ja nach.

Am meisten gefreut hab ich mich natürlich aufs Essen in der Lesna-Baude. Wieder mal mal schnell und preiswert - und eines Tages bekomm ich auch noch mein Lammfleisch - ich glaube fest daran. Wenn’s auch zum wiederholten Male mein Lamm früher mal „Muuuhhh“ gemacht hat. Tagessieger wurde, nein nicht Meister Petz, sondern überraschend Sir Benjamin Mehner, mit 12 Sekunden Vorsprung vor dem schon Genannten. Da der Weltmeister aufgrund von anstehenden Vaterfreuden die Tour vorzeitig beendete, holte sich Meister Petz Gelb und die Goldmarie nutzte die Gunst der Stunde und schob bis auf einen Podestplatz vor.

Pechvogel Nummer zwei am heutigen Tag war The Peterman aus Glauchau, der seine erste reguläre Etappe fuhr. War er nun schon mal am Start so fiel er mit Reifendefekt aus…kein Zweifel, wer da heute den schwarzen Peter gezogen hatte.

Etappe 5 – Mühlleithen – Lämpelberg (55,5km)

Meister Lampre zu Gast bei Meister Lämpel

Was vorher keiner geahnt hatte, wurde es die bislang schönste Etappe der diesjährigen Tour.

Die drei Tour-Oldies, The Legend, der Schwarze Peter und Blechi zusammen mit Vincenzo wurden von den Überfliegern der Tour nach der Sprintwertung als Fluchtgruppe akreditiert und fahren gelassen, ehe Meister Petz und dem Krumme-Benji in einem abartig bösen Tempo hinauf zur ersten Bergwertung von hinten wieder "vorbeischossen“.

Goldmarie und Föhnmich schafften es nicht, sich an dem etwas flacheren Anstieg, von uns abzusetzen. Fortan fuhr die große Gruppe zusammen. Sir Mehner, der augenscheinlich von Meister Petz verheizt worden war, wurde nach der Bergwertung auch von der Strasse aufgesammelt. Da es nur leicht bergauf ging, konnte sich keiner der jungen Schniepser mehr lösen und die Gruppe erreichte geschlossen den Fuß des Lämpelbergs.

Am durchschnittlich 11%igen Col de Lämpel starb jeder für sich allein. Der Schwarze Peter fand schon resignierend noch ein paar Abschiedsworte an alle, blieb aber überraschend bis oben auf meiner Augenhöhe. Genauso gut drauf wie am Vortag, konnte ich die bis zu 16% steile, 1800 Meter lange Rampe bis zum Ziel leichter als gedacht meistern und sogar noch Big Hans und Vincenzo ein paar Sekunden abnehmen.

So war der Col de Lämpel Geschichte und dem alten Mann bleibt weiterhin Gesamtrang 5. So, jetzt hab ich jetzt wenigstens ein Ziel bei der diesjährigen Tour: den knappen Vorsprung gegenüber Vincenzo bis Ende der Tour zu verteidigen...

Kompliment an Meister Petz, der mit seiner Solofahrt seine Verfolger in Grund und Boden fuhr und dem der Toursieg unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen sein sollte. Wenn jemand beim Alpenbrevet auf der Platin-Strecke auf Platz zwei fährt, dann war mit so was schon vor der Tour zu rechnen. Schade nur, dass der Kampf zwischen dem Weltmeister und ihm nicht stattfinden konnte. Da wäre wenigsten noch nen Hauch von Spannung in die Tour gekommen.

Starke Leistung in Sachen Führungsarbeit auch vom Schwarzen Peter auf der gesamten Etappe incl. Super-Leistung am Schlussanstieg. Desweiteren Kompliment an Bochi, der sich durchbiss und auch nicht vom Col de Lämpel in die Knie zwingen liess.

Ergebnisse

15.09.2013

Erzgebirgstour 2013 - Etappe 1, 2 & 3

Prolog - EZF Schleizer Dreieck (11km)

Bergzeitfahren der anderen Art

Am Samstag öffnete die Erzgebirgstour wieder ihre Pforten, seit 2006 nunmehr schon das 8. Mal. Emotions- und ziellos wie noch nie ging ich zum 4. Mal an den Start derselben. Gründe sind zum einen die schon lange Saison aber hauptsächlich eine Etappenfolge mit Streckenprofilen, denen ich einfach nichts abgewinnen kann. Für mich einfach in diesem Jahr ein Gesamtkonzept der Erzgebirgstour, die farblich gesehen irgendwo in den dunklen Grautönen wieder zu finden ist.
 
Als gäbe es keine Zeitfahrstrecken im Erzgebirge, so führte der Start die Teilnehmer der Erzgebirgstour ins entfernte Thüringen ans Schleizer Dreieck. Von eigentlich 16 gemeldeten Teilnehmern standen lediglich 12 am Start. Drei Runden galt es auf dem Schleizer Dreieck zu absolvieren. Der Prolog glich mit dem Befahren der ältesten Naturrennbahn wohl eher einem Bergzeitfahren, ein Grund hierfür warum J. Buschmann, bester Zeitfahrer des RSV Aue der Tour seine Teilnahme verwehrte.
 
Da Zeitfahren ja nichts, Bergzeitfahren gleich gar nicht mit Radfahren zu tun hat, war ich froh, als ich die Schinderei über 11 Kilometer hinter mir hatte. Man brauchte kein Prophet zu sein, um den Ausgang des Prologs vorherzusagen: Zwei Elbspitzler mit dem Weltmeister und dem Meister Petz machten den Sieg unter sich aus.
 
Im gehörigen Abstand schaffte es Benji aus Krummdorf auf Platz 3. Blechi in vager Voraussicht mit seiner besten Etappenplatzierung in diesem Jahr und 1:07 min Rückstand auf Platz 5.
 
Bochi fuhr als Schlusslicht ja für alle Fahrer, die am heutigen Tag nicht zugegen waren, aber eventuell sich noch aufraffen, dem Event doch noch "Hallo!" zu sagen ein Super Polster von 5:03 min zusammen. Bravo Bochi, jut jemacht...! Leider verausgabte sich der Gute bei der Aktion so sehr, dass er zur 2. Etappe nicht mehr am Start stehen konnte. Gute Besserung!
 
 
2. Etappe - Schleizer Dreieck (37km)

Durch flache Gewässer mit hohen Wellen

Nach dem Motto "10 kleine Negerlein" standen am Start der 2. Etappe nur noch 10 Fahrer, da der Herr Dinger noch anderweitig an diesem Tag gebunden war und ihr neben den vier Ausfällen und Bochi auch nicht beiwohnte. Bei der Bergetappe, die als "Flachetappe" getarnt im Streckenplan stand, galt es das Dreieck zehn mal zu umrunden, hieß also zehn mal den 900 Meter langen Anstieg nach oben zu gasen. 
 
Vier Runden blieb's relativ ruhig, dann stand auf dem aalflachen Kurs die erste Bergwertung an und die Bergziegen scharrten mit den Hufen. Nachdem der Oderwitzer Schiffführer Knut schon in der vierten Runde sein Boot in langsamere Fahrwasser geleitet hatte, konnten neben Blechi, Vincenzo, The Legend und der kranke Ulle  dem Bergrasen nicht mehr folgen. Ich hatte wieder mal 'nen Kolbenfresser, den anderen drein schien's aber auch nicht rosiger zu gehn. An dieser Stelle erfolgte die Einteilung der Dreiklassengesellschaft für die Tour 2013: Sobald eine Erhebung kommt, gasen fünf vornweg, dahinter dann ca. vier Fahrer, danach der Rest, je nach dem, wieviel von dem am jeweiligen Tag am Start sind.
 
Dem kranken Ulle war das Tempo von Vincenzo am Anstieg dann auch noch zu hoch, sodass ich dann meine Runden nur noch mit The Legend und Vincenzo drehte. Nach vorn schauend war außer einmal nichts mehr zu sehn.
 
Irgendwann glaubten wir jemand einzuholen...Pustekuchen, es war nur die MS "Knut", die wir überrundeten. Erwähnenswertes passierte nicht mehr, außer dass ich mal glaubte, The Legend Hans fängt an Liegestütze bei voller Fahrt auf dem Bike zu machen. Beim ersten Anblick sah das auch so aus, jedoch entpuppten sich die Liegestütze nur als Atemübungen. Sowas hatte ich zwar noch nicht gesehn, aber man lernt ja nie aus... Mit Sprint- und Bergwertungen hatten wir ja nichts weiter am Hut und so erreichten wir mit über 2 Minuten Rückstand den rettenden Hafen.
 
Etappensieger wurde Meister Petz vor dem Weltmeister, war jetzt auch nicht die große Überraschung. Föhnmich, Goldmarie und der Krumme-Benji versuchen ihr Bestes, werden aber lediglich den Platz 3 unter sich ausmachen können.
 
Das Pechkind des Tages war natürlich der kranke Ulle, der sich auf die Spitze nach Etappe 2 schon über acht Minuten Rückstand einhandelte. Das Schlimme daran ist, dass dieses Dilemma hausgemacht war, da er als Tourdirektor diese "Flachetappen" auch noch selbst geplant hatte und wie die MS "Knut" in den seichten Gewässern auf Riff gelaufen ist.
 
Blechi steht als ältester Teilnehmer der Tour auf Platz 6 - ganz annehmbar im Rahmen der diesjährigen Voraussetzungen.
 

3. Etappe - Schönheide - Schindlers Werk (46,5km)

Drittes Flachstück in der Spezial-Disziplin Bergsteigen

Mit Regen und Kälte im Gepäck ging's auf die nächste Flachetappe, natürlich wieder mit Bergwertung. Bis auf Bochi, der noch nicht wieder zu Kräften gekommen schien, standen alle Fahrer des Vortages am Start, selbst der Dinger, der ja schon so manches Ding gedreht hat. Heute rannte er vor dem Start aufgeregt rum und fragte jeden  nach 'nem Schuh, da er gestern anscheinend irgendwo einen verloren hatte. Heut gab's auch zur Abwechslung sogar mal Startnummern - gestern wollte oder besser konnte die der Ulle aus einem neuerlichen Anflug von Alzheim noch nicht herausrücken.
 
Bis zum Tagesanstieg der teilweise 10% Steigung hatte, blieb das Feld zusammen, danach zerfiel es wieder in seine Dreiklassengesellschaft. Ziemlich beschissen kam ich über das miese kleine, nicht so flache Flachstück, an der die Bergwertung abgenommen wurde. Nach dem Erklimmen des Gipfels musste ich zuerst wieder zu Vincenzo aufschließen, mit ihm zusammen dann auf The Legend und Ulle, die anscheinend nicht warten und allein gegen den Wind kämpfen wollten.
 
Als Vincenzo und ich endlich Anschluss an die beiden hatten, ging's zu viert talabwärts Richtung Ziel. So, heut gab's 3:20min auf die Mütze. Zumindest Platz 6 blieb mir weiterhin, da alle direkten Konkurrenten in meiner Reisegruppe unterwegs waren.
 
Gewonnen hat heut wieder Meister Petz, vor dem Weltmeister. Ich dachte schon, die wechseln sich da vorn wenigstens ab mit siegen, scheint aber überraschend nicht so zu sein. Zumindest bekommt der Weltmeister den dritten Titel, wenn überhaupt nicht so einfach wie in den beiden letzten Jahren.

Juhu, nächste Woche geht's dann endlich in die Berge, das mit den Flachetappen muss ja nun mal ein Ende haben...Blechi freut sich schon unter dem Motto: Je höher desto platsch - je tiefer desto blub...oder zu Fuß ist's kürzer als übern Berg...oder andere kommende Katastrophen...
 

 

12.09.2013

3. Sparkassen HeideRadCup

Nach AK-Platz 3 im vergangenen Jahr waren die Erwartungen für den HeideRadCup in diesem Jahr sehr groß. War es im vergangenen Jahr noch die 140km-Strecke, so sollte es heuer die neu eingeführte, etwas kürzere  110 km-Strecke sein. Zusammen mit den Teilnehmern der 40 km-Strecke gingen ca. 100 Fahrer auf auf große Fahrt - Zuerst galt es die Schleife der 40er Strecke, danach die 70er Schleife zu durchfahren.

Das Feld blieb einigermaßen ruhig, nur Ronny Lange, einer der zwei schon in Dresden aktiven ‚Dampfloks’ versuchte sich nach 15 km aus dem Staub zu machen. Dies gelang ihm auch, da das Peleton danach in kollektiven Tiefschlaf verfiel und Radwandertempo fuhr. 95 km Dampflokfahrt traute ich mir dann doch nicht zu und so blieb ich im Feld.

Begünstigt wurde die Flucht  von Lange noch, weil nur eine Hand voll Fahrer bereit war, sich an Führungsarbeit zu beteiligen. Besonders die zwei Ninjas B. und Z. aus Jena hatten anscheinend eine chronische Windallergie. Sobald sie nur einen Hauch von Führungsarbeit verspürten, versagten plötzlich ihre Beine - wie schrecklich, wenn man solch grausame Allergien hat... Im Nachhinein herzlichen Glückwunsch zu der Leistung, hat doch einer der beiden neben Platz 3 am Ende auch meine AK-Wertung gewonnen.

So gingen die ersten 40 km rum und man konnte von hinten den Zielsprint der 40er Strecke beobachten. Unglaublich, aber der zu Mensch gewordene Fleischberg, der vorher immer mit im Vorderfeld des Peletons herumwuselte, holte tatsächlich den Sieg auf der Kurzstrecke. Da mach ich mir schon immer Gedanken ums Gewicht und dann so was! Mit einem Kasten Bier in jeder Hand wäre ich nicht annähernd an den sein Gewicht rangekommen. Nun ja, wünschen wir ihm weiterhin viel Erfolg und vor allem Guten Appetit…!

Nachdem ich einen lauten Blöker in der ersten Zieldurchfahrt losgelassen hatte, konnte ich dieses dann auch einigermaßen gut durchqueren. Die Fahrer der 40er Strecke waren hier der Meinung gleich nach Zieldurchfahrt anhalten und abparken zu müssen, so dass die 70er kaum noch durchkamen. Nach kurzer Slalomfahrt war auch dieses Hindernis gemeistert und übrig blieb jetzt das eigentliche 110er Feld.

Zusammen mit Micha A. von Biketech 24 versuchte ich ab Kilometer 60 hier und da mal das Tempo zu verschärfen, jedoch klebte das ganze Feld zusammen und keiner kam mehr weg. Wer es auch probierte – keine der zig Attacken waren von Erfolg gekrönt. Erst 5 Kilometer vor dem Ende riss das Feld dann in mehrere Grüppchen auseinander.

Es wurde nun verdammt hart gefahren. Ein Antritt jagte den nächsten und die oftmalige Arbeit im Wind auf den letzten 100 Kilometern zeigte auch irgendwann bei mir ihre Spuren. Bei der gefühlten zwanzigsten Tempoverschärfung ging auch bei mir das Licht aus und ich schien den Anschluss zu verlieren.

Eine kleine Gruppe von hinten stopfte noch mal das Loch und ich fand wieder Anschluss. Kurz vorm Ziel war dann leider bei Blechi das Benzin endgültig alle und er musste sich seinem Schicksal ergeben, Micha A. und die anderen Fahrer ziehen lassen.

Mit der Tankreserve hat’s am Ende zu Gesamtplatz 17 und AK-Platz 6 gereicht. Kein allzu schlechtes Ergebnis, jedoch hatte ich mir eigentlich mehr ausgemalt. Nun ja, oftmals verliert man eben…zuviel Kraft vorher auf der Strecke liegenlassen und dafür dann am Ende die Quittung bekommen. Müssen wir eben im Oktober zum Saisonabschluss auf Rügen noch mal die Sau rauslassen.

Zur Erzgebirgstour an den kommenden drei Wochenenden lassen wir die Schweinerei lieber mal im Stall, da es dort eh nur hinterherrennen würde und sich womöglich noch auf den bergigen Etappen übergibt oder verkühlt…In diesem Sinne bis nächste Woche, wenn zu berichten sein wird, wie sich der mit älteste Teilnehmer der achten Auflage der Erzgebirgstour am ersten Wochenende inmitten der hageren Bergfetischisten und Jungspunden geschlagen hat…

Fotogalerie bei Mrs. Blechi Pixx

Ergebnisse

02.09.2013

33. Ötztal Radmarathon (2)

Hier noch paar Eindrücke vom Event in Form bewegter Bilder - beim genaueren Hinschauen ist natürlich auch mehrmals Meister Lampre zu entdecken...

33. Ötztal Radmarathon - 25.08.2013 from Arzgebirg on Vimeo.