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22.12.2013

Bye 2013

Alle Jahre wieder, Weihnachten und Silvester.
Wir stehen da und überlegen uns, was werden wir im nächsten Jahr ändern.
Vorsätze, Gedanken werden hin und her geschoben.
Wenn wir aber ehrlich sind, kommen viele Vorsätze alle Jahre wieder.
Dabei ist im Leben nur Gesundheit und Glück wichtig.
Der Rest kommt, wann es kommen soll.
 


Die Blechis möchten sich hiermit für das entgegengebrachte Vertrauen und die Unterstützung in 2013 herzlich bedanken!
Wir wünschen allen Freunden vom Team-Chemnitz.com & RSV Aue und allen die uns sonst noch kennen ein Frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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Wir seh'n uns hoffentlich gesund und munter in 2014 wieder...! 

26.10.2013

4. Rügen Challenge Sellin

Traditioneller Saisonabschluß auf Rügen
Der Wettergott hatte nach den unzähligen Regenrennen zum letzten Akt der Saison, der Rügen Challenge doch noch ein Einsehen. Aus dem angekündigten Regen wurde nur ein bedeckter Himmel und mit 17 Grad wurde es fast schon spätsommerlich warm.

Nach der kurzen im ersten Jahr, der langen im zweiten, fuhr ich in diesem Jahr wieder mal die kurze Strecke zusammen mit Andi, der wiederum auch zum dritten Mal mit in Sellin am Start stand. Dieser jene welche hatte heute ausnahmsweise sogar zwei Radschuhe mit dabei - dem Start stand also nichts mehr im Wege.

Olaf Ludwig...Man(n) wird auch nicht jünger...
Mit uns standen weitere 200 Teilnehmer am Start, was die Veranstalter erstmals veranlasste die große und kleine Strecke getrennt starten zu lassen. Ein kleines Problem sah ich nach dem Sturzfestival des Vorjahres in den noch nassen, teilweise mit Herbstlaub verzierten Straßen - also am besten ziemlich weit vorn fahren und lieber mal Vorsicht walten lassen.

Nach dem scharfen Start ging's dann gleich erstmal zur Sache. Eine Akteure versuchten anscheinend den Streckenrekord zu brechen. Das Gehetzte ging einige Kilometer, ehe sich anscheinend der eine und andere ausgetobt hatte. Andi und ich blieben immer ganz vorn dabei, um bei eventuellen  Ausreißversuchen mit dabei zu sein. So sehr sich auf der gesamten Strecke auch vereinzelte Fahrer mühten, sich vom Feld loszureißen, es funktionierte nicht. Mit Fortgang des Rennens kam es mir vor, als würden eine Menge gleichstarker Fahrer dem Ziel entgegenfahren. Ansonsten passierte nicht mehr viel abgesehen vom Wettrennen des Feldes mit dem "Rasenden Roland" auf einen unbeschrankten Bahnübergang zu. Glück gehabt, das Feld setze sich mit einigem Vorsprung durch und musste nicht stoppen.
 
Auch der ein Kilometer lange letzte kleinere Anstieg brachte keine Entscheidung, sodass eine vierzigköpfige auf die Wilhelmstrasse in Sellin zurollte. Das Fahrerfeld wurde immer nervöser, je näher das Ziel kam. Andi und ich schafften es unter den ersten 15 zu sein, als es von der B96 über den Bahnübergang auf den letzten Kilometer ging.

Noch eine Rechts- und eine Linkskurve und die grob gepflasterte, leicht ansteigenden letzten 500 Meter standen bevor. Vor der letzten Kurve war ich an ca. 10. Position, als ich das Unheil kommen sah. Die ersten beiden Fahrer bogen viel zu schnell und viel zu steil auf die Wilhelmstraße ein. Von kreischenden Frauenstimmen am Straßenrand begleitet, die man sonst nur von Turbulenzen aus dem Flieger kennt, zog es ihnen den Boden unter den Rädern weg. Sie rutschten quer über's gesamte Pflaster, brachten den ein oder anderen zum Stehen oder andere, wie mich dazu das Tempo weit runterzudrosseln um eine Lücke durch das Schlamassel zu finden.

Wenigstens nicht gestürzt, jedoch hatte das Sturz-Drama hatte eine gute Ausgangsposition zunichte gemacht, da die glücklicher agierende Fahrer schon einige Meter Vorsprung vorauss waren. Über die letzen Meter Kopfsteinpflaster konnte ich noch ein paar Plätze gutmachen und holte auch noch den Andi ein, dem 100 Meter vor dem Ziel die Luft auszugehen schien...das kommt wahrscheinlich davon, wenn man ständig alkoholfreies Hefeweizen in sich hineinschüttet und einem der Brennstoff ausgeht... ;-)

Das Ergebnis aufgrund des starken Fahrerfeldes aber dennoch anständig: Andi auf Platz 14, Blechi auf Platz 10 und beide in ihren Altersklassen mit der undankbaren "Holzmedaille" auf Platz 4.
Rügen-Challenge, jederzeit wieder - ein wunderschöner Saisonabschluss, top organisiert und vom Ambiente her kaum zu toppen. Nächstes Jahr werde ich aller Voraussicht nach jedoch wieder die lange Strecke fahren, da man dort landschaftlich reizvoller, aufgrund von Ausscheidungsfahren in Hinsicht auf Leib und Leben sicherer fährt und es da nicht zu solchen hektischen und gefährlichen Zielanfahrten wie bei der Kurzstrecke kommt. Ist wohl besser das Risiko in der Hinsicht zu minimieren, wenn man nach der letzten Veranstaltung des Jahres auch noch schmerzfrei was vom Urlaub haben möchte.

Nun heißt's für Blechi erstmal einige Zeit die Beine baumeln lassen um dann mit neuem Elan in die Saison 2014 zu starten. An Zielen und neuen Vorhaben wird es da sicherlich nicht mangeln, für deren Umsetzung ich aber noch hier und dort über meinen eigenen Schatten springen muss.
Vielen Dank an alle, die mich dieses Jahr direkt oder indirekt, mehr oder weniger, vor, während und nach dem Rennen unterstützt haben...danke auch für die schönen Momente in 2013, die ich mit euch erleben durfte...

Tschüß bis zum nächsten Frühjahr sagt der BLECHI... ;-)

Impressionen des Events auch unter Mrs. Blechi Pixx

30.09.2013

Erzgebirgstour 2013 - Etappe 6 & 7


Etappe 6 – Olbernhau - Autodrom Most (62,5 km)

Fast erfroren beim längsten Warmfahren des Jahres!

Die Erzgebirgstour 2013 neigte sich langsam dem Ende. Keine Kosten scheuend, versuchte der Ulle am Freitagabend mit dem Nachfahren der selbstverschuldet verpassten 5. Etappe, ein Remake von "Zurück in die Zukunft"zu drehen. So mancher nahm dies angesichts der Aktion mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis und versursachte bestimmt auch etwas Bauchweh bei dem einen oder anderen, weil es sich hier doch um eine Radsportveranstaltung  und nicht um ein Nachholespiel in der Fussball-Bundesliga handelt.

Sei es wie es sei, kritische Worte müssen manchmal erlaubt sein, in der Hoffnung, dass die Zeitreise einmalig war und nicht andere noch in Zukunft solchen Humbug vorhaben. Als Erinnerung an das geschichtsträchtige aber Völlig-neben-der-Spur-Ereignis gibt's natürlich tröstend das Kinoplakat kostenlos...

Zurück zum normalen Tour-Fahrplan: Die sechste Etappe sollte endlich mal was für Sprinter werden, gleichzeitig die einzige Chance für Nichtbergfahrer mal was zu reißen. Fünf Runden auf dem flachen Kurs im Autodrom Most sollten die Entscheidung bringen. Da die Startfreigabe erst im Autodrom erfolgen sollte, stand ein 41 Kilomter langes Warmfahren von Olbernhau nach Most an. Meiner Meinung nach war's eine etwas unglückliche Etappenführung, aber was soll's, abgehakt...

"Warmfahren" war gut, denn auf der Abfahrt von Kliny nach Litvinov erstarrte ich bei 8-9 Grad fast zu Eis. Bis Most hab ich eigentlich nur noch "geklappert", obwohl ich eigentlich etwas dicker angezogen war. Wie andere Fahrer da kurzärmlig runtergefahren sind, entzieht sich meinem Horizont.

Viel Aufregung gab's dann auf den 5 Runden nicht. Pech für den Benji, der mit Reifenschaden noch 'ne knappe Minute verlor und den Kampf um Platz 2 nochmal spannend machte. Außer dass der Föhnmich sich bei den Sprintwertungen endgültig sein froschfarbenes Trikot sicherte, passierte nicht viel.

Wie vorhergesehen kam es zum Massensprint. Blechi hatte wieder mal das falsche Hinterrad erwischt und der Filmheld des Vortage hatte ruckzuck 15-20 Meter Vorsprung. Richtung Ziel kam ich Meter für Meter ran, leider war die Zielgerade ein paar Meter zu kurz. Wie schon in den letzten drei Jahren war gewohnterweise wieder mal einer schneller. Ist zwar immer 'nen andrer, aber eben immer einer zuviel. Etwas schade, weil nah dran und biologisch gesehen werd ich in den nächsten Jahren auch nicht gerade schneller werden... ;-)


Etappe 7 – Fichtelberg - Mědník (72,5 km)

Die letzte, die Königsetappe - nicht nur was für Bergkönige!

Eisiger Wind und 1,5 Grad zum Start der Königsetappe erwartete die Fahrer am Sonntagmorgen auf dem Fichtelberg. Noch dicker vermummelt als am Vortag gings in die 20 Klimoter lange Abfahrt Richtung Bärenstein.
Von Vejpert aus ging's nun so langsam bergauf.

The Legend, Vincenzo und die MS Knut fuhren auf den ersten Kilometern etwas Vorsprung heraus, blieben aber in Sichtweite. Kräftesparend blieb ich vorerst im Peleton und gab meinem ehemaligen Lehrling den Auftrag, mal bisschen für seinen Meister zu arbeiten. Auf den ersten steileren Metern des Anstiegs zum Keilberg wurden der Vorsprung der drei Ausreißer wieder zugefahren.

Ich hoffte wenigstens übern den Keilberg mit den Meistern der Berge zu kommen. Zwar hart an der Kotzgrenze gefahren, aber Teilziel wurde erstmal erreicht und wir rollten in Gruppe Richtung Jachymov ins Böhmische Beckenhinunter. Erstmal durchtatmen und wieder paar Körner sammeln.

Ein glücklicher Umstand in der Abfahrt und im anschließenden Kreisverkehr führte dazu, dass ich plötzlich mit Andi The Dinger ein paar Sekunden und einige Meter Vorsprung auf den Rest hatte. Zuerst gab ich nichts drauf, weil ich nicht vorhatte das windanfällige und kraftaufwendige Flachstück von Ostrov nach Perstejn vor dem Feld zu fahren.

Vor zwei Jahren hatten wir dazu noch einen "Büffel" aus Dresden, den man sehr gut vor den Karren spannen konnte. Dieser ist aus diversen Gründen schon längere Zeit nicht mehr verfügbar und der Gedanke an die anschließenden 6,5 steilen Kilometer nach Horni Halze hinauf machten das Ganze auch nicht leichter.

Vorerst ging's erstmal noch fünf Kilomter Richtung Ostrov bergab und beim Blick nach hinten war keiner zu sehn. Jeder Kilometer nach unten und das Nichts hinter uns stärkte erstmal das Selbstvertrauen. Andi ist im Flachen nicht zu unterschätzen und so ergaben wir uns unserer Chance und traten rein, was das Zeug hielt. Der Herr Dinger konnte sich auch noch glücklich schätzen, jemand dabei zu haben, der den Weg kannte, da er ja auch dafür bekannt ist, sich ab und an mal zu verfahren... Auf der Fernverkehrsstrasse Richtung Perstejn angekommen, wehte es uns fast von den Rädern, so stark war der Gegenwind. Das konnte ja was werden. Ich hatte die Befürchtung, dass wir uns hier total abschiessen.

Mit zunehmender Zeit war mir das auch egal. Der Spass ist es wert, zumal wir am Berg haben wir eh keine Chancehaben, dann wenigstens bisschen Vorsprung mit hineinnehmen, hat auf Etappe 4 ja auch geklappt. Wunderbares Arbeiten mit Andi im Tal des Gegenwindes. Wir fuhren tatsächlich 1:20 min auf unsere Verfolger raus.

Am kleinen Anstieg kurz vor Perstejn musste Andi dann leider reissen lassen und so fuhr ich allein in die Wand von Horni Halze. Mir zum Vorteil ist es immer mit eigenem Tempo am Berg zu fahren. Das konnte ich vorerst machen, aber auch so, waren noch paar Körner übrig geblieben. Auf den ersten Kilometern kam ich richtig gut voran.

Den Kilometerzähler hatte ich auf Zeit umgestellt, da ich das Unheil an Strecke nicht sehen wollte, was ich schon hinauf gefahren oder schlimmer noch zu fahren hatte. So fuhr und fuhr ich unbehelligt weiter. Ich drehte mich öfters um, aber immer noch niemand zu sehn.

Es dauerte geschlagene viereinhalb Kilomter, ehe der erste Bergmeister an mir vorbeizog. Nach Meister Petz und dem Zeitreisenden musste ich dann noch wie abzusehn Benji, Goldmarie und dem Froschgünen Platz machen. Die letzten Metern nach Horni Halze hinauf waren dann kein Zuckerschlecken mehr, die Beine wurden zusehend schwerer und die Motivation war nun auch nicht mehr gerade die beste.

Heute ein paar Kilo weniger auf den Rippen, dann hätt's vielleicht heut zum 2. Wunder nach 2011 an gleicher Stelle gereicht - aber leider schmeckt's dem Blechi immer so gut und da kann man eben nicht schneller den Berg hinaufstampfen...

Auf sieben Etappen zum fünften Mal Platz 6 reichte für den Tourältesten wenigsten aus, um Rang 5 in der Endabrechnung zu behalten. Jungspund Vincenzo wollt mir den zwar heute noch streitig machen, konnte aber trotz größter Anstrengung und ohne die nötige Unterstützung anderer Fahrer im Flachstück nach Perstejn die Lücke zu mir mich und Andi zufahren. Der Gute hat sich da unten im Tal wahrscheinlich so verausgabt, dass er hinauf nach Horni Halze noch vier Minuten und Platz 6 an The Legend verlor. Kopf hoch, nächstes Jahr neues Glück - Vincenzo ist diese Tour stark gefahren, war froh, dass ihn oft an meiner Seite hatte...

...Bochi go! - Die Letzten ham immer die meisten Fans... ;-)
Ansonsten lief eigentlich bis auf den Ausstieg des Weltmeisters aus der Tour alles wie vorhergesehen. Einen großen Leistungssprung war bei der Goldmarie zu verzeichnen, was zur Folge hatte, dass der RSV Aue nach zwei Jahren mit ihm wieder mal einen Fahrer auf dem Podest hatte.

Meine 5. Radsportsaison neigt sich nun langsam dem Ende. Renntechnisch gibt's für dieses Jahr nur noch den schon traditionellen Saisonausklang mit Andi, wenn Olaf Ludwig in drei Wochen wieder zur Rügen-Challenge einlädt. Die Generalprobe bei den Tschechen sah jedenfalls schon mal sehr vielversprechend aus... ;-)

Vielen Dank auch an Frau Blechi für die letzten drei Wochen, die in diesem Jahr aus diesem oder jenem Grund besonders stressig waren...PS: ...und vielen Dank for de geile rosa Bummel-Mitz...!!!


Tschüß Erzgebirgstour 2013










25.09.2013

Erzgebirgstour 2013 - Etappe 4 & 5

Etappe 4 – Olbernhau - Lesna (61km)

Endlich...die Berge von Kutna Hora rufen!

Wie schon so oft in diesem Jahr, so wurde auch die 4. Etappe der Erzgebirgstour auch ein Sauwetterrennen. Jedoch kann nach Tirol-Rundfahrt und Ötztal-Marathon das einen nicht mehr schocken.

Endlich ging’s nach den sogenannten „flachen“ Etappen in die Berge. Die Euphorie meinerseits hielt sich bei der anstehenden Schinderei und angesichts der schweren Beine am letzten Wochenende in Grenzen. Drei größere Anstiege mit insgesamt 1300 hm galt es am Samstag zu bezwingen.

Zusammen mit Vincenzo versuchte ich gleich mal Tempo zu machen und vielleicht vom Feld wegzuspringen. Etwas Vorsprung bis zur ersten Bergwertung hätte uns bestimmt gut getan. Leider fädelte sich das Peleton wunderbar auf und hing an uns wie Kletten. Das Ganze haben wir dann zwei, dreimal probiert - leider ohne Erfolg, man ließ uns nicht gewähren. Irgendwann mussten wir diese Taktik begraben, um uns nicht schon vor der ersten Bergwertung abzuschiessen.

Der Flaascher aus B., der heute seinen diesjährigen Einstand bei der Tour gab, war schon vor dem Schwenken der Startflagge weg vom Fenster. Das hatte er aber schon vor Startbeginn prophezeit, da er in diesem Jahr radtechnisch nur das „Ottfried-Fischer-Trainingsprogramm“ absolviert hatte.

Kurz vor dem Übertritt ins frühere sozialistische Ausland ließ man dann Ulle mal auf Sichtweite bisschen zappeln, ehe das Peleton zu ihm vor dem ersten ernsthaften Anstieg auch schon wieder aufschloss. Hoch zur ersten Bergwertung strampelte ich wieder mit Vincenzo, später kam noch The Legend, der dem Tempo von Meister Petz, Sir Mehner, Goldmarie, Föhnmich und Ulle auch nicht folgen konnte, dazu. Bis zur ersten Bergwertung hatte ich noch bisschen Probleme, jedoch lief es nun mit jedem Kilometer besser.

Wenigstens konnte man auf der Abfahrt hinunter nach Litvinov erst mal durchatmen und wieder paar Kräfte sammeln. Zu dritt ging’s hinein in die Abfahrt. Von den Vorauseilenden war natürlich nichts mehr zu sehn - also das gewohnte Bild. The Legend fuhr wie immer wie angestochen in die Abfahrt hinein. Zwischen ihm, mir und Vincenzo entstanden mit der Zeit größere Lücken. Ich fuhr zügig aber nicht zu risikoreich hinunter. Wenn man in diesem Jahr schon dreimal auf der Fresse lag, dann weiß man, wie schmerzhaft das sein kann, wenn sich die Strasse vor einem auftut und dich verschluckt.

In einer Kehre stand dann der Pechvogel der Tour 2013: der Ulle. Nach seiner Erkältung in der Vorwoche ereilte ihm nun ein Sturz, da er anscheinend zu viel talabwärts riskierte. Die Weisheit, dass man auf einer Abfahrt keine Rennen, nur sein Leben verliert, bekam er schmerzlich zu spüren. Er fuhr zwar diese Etappe noch zu Ende, verletzte sich aber beim Harakiri in der Abfahrt so sehr, dass die Tour nun einen Fahrer weniger dafür aber einen Betreuer mehr hat. Von hier aus gute Besserung meinem neuen FB-Freund…

Im letzten Drittel der Abfahrt ereilte mich dann der Schreck , als ich überraschend das Führungsquartett überholte, das anscheinend geschockt von Ulles Sturz sehr vorsichtig in der Abfahrt unterwegs waren. Wow, in diesem Jahr mal ganz vorn zu fahren hat schon Seltenheitswert! Durch das Flachstück im Tal erhöhte sich sogar noch der Vorsprung. Zwischen mir und den Bergziegen fuhr im Niemandsland noch The Legend.

Im Tal verballerte ich zwar ein paar uneingeplante Körner, jedoch hatte ich im steilsten Anstieg des Tages bisschen Vorsprung und konnte vorerst mein Tempo fahren. Nach anderthalb Kilometern Anstieg schnauften dann die vier üblichen Verdächtigen an mir vorbei. Ich winkte hinterher und freute mich aber meinerseits, dass ich schon 1500 Meter nach oben geschafft hatte.

Von hinten schlich sich mein Vincenzo an und schloss bis zum Gipfel zu mir auf. Wie schon seit Etappe 2 fuhren wir wieder gemeinsam bis zum Ziel, der Lesna Baude und konnten The Legend über eine Minute distanzieren. Insgesamt gesehen lief es kräftemäßig erstmals richtig gut nach dem Ötzi. Wie es scheint, hab ich die Spätfolgen nun endlich überwunden. Lang genug hingen sie mir ja nach.

Am meisten gefreut hab ich mich natürlich aufs Essen in der Lesna-Baude. Wieder mal mal schnell und preiswert - und eines Tages bekomm ich auch noch mein Lammfleisch - ich glaube fest daran. Wenn’s auch zum wiederholten Male mein Lamm früher mal „Muuuhhh“ gemacht hat. Tagessieger wurde, nein nicht Meister Petz, sondern überraschend Sir Benjamin Mehner, mit 12 Sekunden Vorsprung vor dem schon Genannten. Da der Weltmeister aufgrund von anstehenden Vaterfreuden die Tour vorzeitig beendete, holte sich Meister Petz Gelb und die Goldmarie nutzte die Gunst der Stunde und schob bis auf einen Podestplatz vor.

Pechvogel Nummer zwei am heutigen Tag war The Peterman aus Glauchau, der seine erste reguläre Etappe fuhr. War er nun schon mal am Start so fiel er mit Reifendefekt aus…kein Zweifel, wer da heute den schwarzen Peter gezogen hatte.

Etappe 5 – Mühlleithen – Lämpelberg (55,5km)

Meister Lampre zu Gast bei Meister Lämpel

Was vorher keiner geahnt hatte, wurde es die bislang schönste Etappe der diesjährigen Tour.

Die drei Tour-Oldies, The Legend, der Schwarze Peter und Blechi zusammen mit Vincenzo wurden von den Überfliegern der Tour nach der Sprintwertung als Fluchtgruppe akreditiert und fahren gelassen, ehe Meister Petz und dem Krumme-Benji in einem abartig bösen Tempo hinauf zur ersten Bergwertung von hinten wieder "vorbeischossen“.

Goldmarie und Föhnmich schafften es nicht, sich an dem etwas flacheren Anstieg, von uns abzusetzen. Fortan fuhr die große Gruppe zusammen. Sir Mehner, der augenscheinlich von Meister Petz verheizt worden war, wurde nach der Bergwertung auch von der Strasse aufgesammelt. Da es nur leicht bergauf ging, konnte sich keiner der jungen Schniepser mehr lösen und die Gruppe erreichte geschlossen den Fuß des Lämpelbergs.

Am durchschnittlich 11%igen Col de Lämpel starb jeder für sich allein. Der Schwarze Peter fand schon resignierend noch ein paar Abschiedsworte an alle, blieb aber überraschend bis oben auf meiner Augenhöhe. Genauso gut drauf wie am Vortag, konnte ich die bis zu 16% steile, 1800 Meter lange Rampe bis zum Ziel leichter als gedacht meistern und sogar noch Big Hans und Vincenzo ein paar Sekunden abnehmen.

So war der Col de Lämpel Geschichte und dem alten Mann bleibt weiterhin Gesamtrang 5. So, jetzt hab ich jetzt wenigstens ein Ziel bei der diesjährigen Tour: den knappen Vorsprung gegenüber Vincenzo bis Ende der Tour zu verteidigen...

Kompliment an Meister Petz, der mit seiner Solofahrt seine Verfolger in Grund und Boden fuhr und dem der Toursieg unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen sein sollte. Wenn jemand beim Alpenbrevet auf der Platin-Strecke auf Platz zwei fährt, dann war mit so was schon vor der Tour zu rechnen. Schade nur, dass der Kampf zwischen dem Weltmeister und ihm nicht stattfinden konnte. Da wäre wenigsten noch nen Hauch von Spannung in die Tour gekommen.

Starke Leistung in Sachen Führungsarbeit auch vom Schwarzen Peter auf der gesamten Etappe incl. Super-Leistung am Schlussanstieg. Desweiteren Kompliment an Bochi, der sich durchbiss und auch nicht vom Col de Lämpel in die Knie zwingen liess.

Ergebnisse

15.09.2013

Erzgebirgstour 2013 - Etappe 1, 2 & 3

Prolog - EZF Schleizer Dreieck (11km)

Bergzeitfahren der anderen Art

Am Samstag öffnete die Erzgebirgstour wieder ihre Pforten, seit 2006 nunmehr schon das 8. Mal. Emotions- und ziellos wie noch nie ging ich zum 4. Mal an den Start derselben. Gründe sind zum einen die schon lange Saison aber hauptsächlich eine Etappenfolge mit Streckenprofilen, denen ich einfach nichts abgewinnen kann. Für mich einfach in diesem Jahr ein Gesamtkonzept der Erzgebirgstour, die farblich gesehen irgendwo in den dunklen Grautönen wieder zu finden ist.
 
Als gäbe es keine Zeitfahrstrecken im Erzgebirge, so führte der Start die Teilnehmer der Erzgebirgstour ins entfernte Thüringen ans Schleizer Dreieck. Von eigentlich 16 gemeldeten Teilnehmern standen lediglich 12 am Start. Drei Runden galt es auf dem Schleizer Dreieck zu absolvieren. Der Prolog glich mit dem Befahren der ältesten Naturrennbahn wohl eher einem Bergzeitfahren, ein Grund hierfür warum J. Buschmann, bester Zeitfahrer des RSV Aue der Tour seine Teilnahme verwehrte.
 
Da Zeitfahren ja nichts, Bergzeitfahren gleich gar nicht mit Radfahren zu tun hat, war ich froh, als ich die Schinderei über 11 Kilometer hinter mir hatte. Man brauchte kein Prophet zu sein, um den Ausgang des Prologs vorherzusagen: Zwei Elbspitzler mit dem Weltmeister und dem Meister Petz machten den Sieg unter sich aus.
 
Im gehörigen Abstand schaffte es Benji aus Krummdorf auf Platz 3. Blechi in vager Voraussicht mit seiner besten Etappenplatzierung in diesem Jahr und 1:07 min Rückstand auf Platz 5.
 
Bochi fuhr als Schlusslicht ja für alle Fahrer, die am heutigen Tag nicht zugegen waren, aber eventuell sich noch aufraffen, dem Event doch noch "Hallo!" zu sagen ein Super Polster von 5:03 min zusammen. Bravo Bochi, jut jemacht...! Leider verausgabte sich der Gute bei der Aktion so sehr, dass er zur 2. Etappe nicht mehr am Start stehen konnte. Gute Besserung!
 
 
2. Etappe - Schleizer Dreieck (37km)

Durch flache Gewässer mit hohen Wellen

Nach dem Motto "10 kleine Negerlein" standen am Start der 2. Etappe nur noch 10 Fahrer, da der Herr Dinger noch anderweitig an diesem Tag gebunden war und ihr neben den vier Ausfällen und Bochi auch nicht beiwohnte. Bei der Bergetappe, die als "Flachetappe" getarnt im Streckenplan stand, galt es das Dreieck zehn mal zu umrunden, hieß also zehn mal den 900 Meter langen Anstieg nach oben zu gasen. 
 
Vier Runden blieb's relativ ruhig, dann stand auf dem aalflachen Kurs die erste Bergwertung an und die Bergziegen scharrten mit den Hufen. Nachdem der Oderwitzer Schiffführer Knut schon in der vierten Runde sein Boot in langsamere Fahrwasser geleitet hatte, konnten neben Blechi, Vincenzo, The Legend und der kranke Ulle  dem Bergrasen nicht mehr folgen. Ich hatte wieder mal 'nen Kolbenfresser, den anderen drein schien's aber auch nicht rosiger zu gehn. An dieser Stelle erfolgte die Einteilung der Dreiklassengesellschaft für die Tour 2013: Sobald eine Erhebung kommt, gasen fünf vornweg, dahinter dann ca. vier Fahrer, danach der Rest, je nach dem, wieviel von dem am jeweiligen Tag am Start sind.
 
Dem kranken Ulle war das Tempo von Vincenzo am Anstieg dann auch noch zu hoch, sodass ich dann meine Runden nur noch mit The Legend und Vincenzo drehte. Nach vorn schauend war außer einmal nichts mehr zu sehn.
 
Irgendwann glaubten wir jemand einzuholen...Pustekuchen, es war nur die MS "Knut", die wir überrundeten. Erwähnenswertes passierte nicht mehr, außer dass ich mal glaubte, The Legend Hans fängt an Liegestütze bei voller Fahrt auf dem Bike zu machen. Beim ersten Anblick sah das auch so aus, jedoch entpuppten sich die Liegestütze nur als Atemübungen. Sowas hatte ich zwar noch nicht gesehn, aber man lernt ja nie aus... Mit Sprint- und Bergwertungen hatten wir ja nichts weiter am Hut und so erreichten wir mit über 2 Minuten Rückstand den rettenden Hafen.
 
Etappensieger wurde Meister Petz vor dem Weltmeister, war jetzt auch nicht die große Überraschung. Föhnmich, Goldmarie und der Krumme-Benji versuchen ihr Bestes, werden aber lediglich den Platz 3 unter sich ausmachen können.
 
Das Pechkind des Tages war natürlich der kranke Ulle, der sich auf die Spitze nach Etappe 2 schon über acht Minuten Rückstand einhandelte. Das Schlimme daran ist, dass dieses Dilemma hausgemacht war, da er als Tourdirektor diese "Flachetappen" auch noch selbst geplant hatte und wie die MS "Knut" in den seichten Gewässern auf Riff gelaufen ist.
 
Blechi steht als ältester Teilnehmer der Tour auf Platz 6 - ganz annehmbar im Rahmen der diesjährigen Voraussetzungen.
 

3. Etappe - Schönheide - Schindlers Werk (46,5km)

Drittes Flachstück in der Spezial-Disziplin Bergsteigen

Mit Regen und Kälte im Gepäck ging's auf die nächste Flachetappe, natürlich wieder mit Bergwertung. Bis auf Bochi, der noch nicht wieder zu Kräften gekommen schien, standen alle Fahrer des Vortages am Start, selbst der Dinger, der ja schon so manches Ding gedreht hat. Heute rannte er vor dem Start aufgeregt rum und fragte jeden  nach 'nem Schuh, da er gestern anscheinend irgendwo einen verloren hatte. Heut gab's auch zur Abwechslung sogar mal Startnummern - gestern wollte oder besser konnte die der Ulle aus einem neuerlichen Anflug von Alzheim noch nicht herausrücken.
 
Bis zum Tagesanstieg der teilweise 10% Steigung hatte, blieb das Feld zusammen, danach zerfiel es wieder in seine Dreiklassengesellschaft. Ziemlich beschissen kam ich über das miese kleine, nicht so flache Flachstück, an der die Bergwertung abgenommen wurde. Nach dem Erklimmen des Gipfels musste ich zuerst wieder zu Vincenzo aufschließen, mit ihm zusammen dann auf The Legend und Ulle, die anscheinend nicht warten und allein gegen den Wind kämpfen wollten.
 
Als Vincenzo und ich endlich Anschluss an die beiden hatten, ging's zu viert talabwärts Richtung Ziel. So, heut gab's 3:20min auf die Mütze. Zumindest Platz 6 blieb mir weiterhin, da alle direkten Konkurrenten in meiner Reisegruppe unterwegs waren.
 
Gewonnen hat heut wieder Meister Petz, vor dem Weltmeister. Ich dachte schon, die wechseln sich da vorn wenigstens ab mit siegen, scheint aber überraschend nicht so zu sein. Zumindest bekommt der Weltmeister den dritten Titel, wenn überhaupt nicht so einfach wie in den beiden letzten Jahren.

Juhu, nächste Woche geht's dann endlich in die Berge, das mit den Flachetappen muss ja nun mal ein Ende haben...Blechi freut sich schon unter dem Motto: Je höher desto platsch - je tiefer desto blub...oder zu Fuß ist's kürzer als übern Berg...oder andere kommende Katastrophen...
 

 

12.09.2013

3. Sparkassen HeideRadCup

Nach AK-Platz 3 im vergangenen Jahr waren die Erwartungen für den HeideRadCup in diesem Jahr sehr groß. War es im vergangenen Jahr noch die 140km-Strecke, so sollte es heuer die neu eingeführte, etwas kürzere  110 km-Strecke sein. Zusammen mit den Teilnehmern der 40 km-Strecke gingen ca. 100 Fahrer auf auf große Fahrt - Zuerst galt es die Schleife der 40er Strecke, danach die 70er Schleife zu durchfahren.

Das Feld blieb einigermaßen ruhig, nur Ronny Lange, einer der zwei schon in Dresden aktiven ‚Dampfloks’ versuchte sich nach 15 km aus dem Staub zu machen. Dies gelang ihm auch, da das Peleton danach in kollektiven Tiefschlaf verfiel und Radwandertempo fuhr. 95 km Dampflokfahrt traute ich mir dann doch nicht zu und so blieb ich im Feld.

Begünstigt wurde die Flucht  von Lange noch, weil nur eine Hand voll Fahrer bereit war, sich an Führungsarbeit zu beteiligen. Besonders die zwei Ninjas B. und Z. aus Jena hatten anscheinend eine chronische Windallergie. Sobald sie nur einen Hauch von Führungsarbeit verspürten, versagten plötzlich ihre Beine - wie schrecklich, wenn man solch grausame Allergien hat... Im Nachhinein herzlichen Glückwunsch zu der Leistung, hat doch einer der beiden neben Platz 3 am Ende auch meine AK-Wertung gewonnen.

So gingen die ersten 40 km rum und man konnte von hinten den Zielsprint der 40er Strecke beobachten. Unglaublich, aber der zu Mensch gewordene Fleischberg, der vorher immer mit im Vorderfeld des Peletons herumwuselte, holte tatsächlich den Sieg auf der Kurzstrecke. Da mach ich mir schon immer Gedanken ums Gewicht und dann so was! Mit einem Kasten Bier in jeder Hand wäre ich nicht annähernd an den sein Gewicht rangekommen. Nun ja, wünschen wir ihm weiterhin viel Erfolg und vor allem Guten Appetit…!

Nachdem ich einen lauten Blöker in der ersten Zieldurchfahrt losgelassen hatte, konnte ich dieses dann auch einigermaßen gut durchqueren. Die Fahrer der 40er Strecke waren hier der Meinung gleich nach Zieldurchfahrt anhalten und abparken zu müssen, so dass die 70er kaum noch durchkamen. Nach kurzer Slalomfahrt war auch dieses Hindernis gemeistert und übrig blieb jetzt das eigentliche 110er Feld.

Zusammen mit Micha A. von Biketech 24 versuchte ich ab Kilometer 60 hier und da mal das Tempo zu verschärfen, jedoch klebte das ganze Feld zusammen und keiner kam mehr weg. Wer es auch probierte – keine der zig Attacken waren von Erfolg gekrönt. Erst 5 Kilometer vor dem Ende riss das Feld dann in mehrere Grüppchen auseinander.

Es wurde nun verdammt hart gefahren. Ein Antritt jagte den nächsten und die oftmalige Arbeit im Wind auf den letzten 100 Kilometern zeigte auch irgendwann bei mir ihre Spuren. Bei der gefühlten zwanzigsten Tempoverschärfung ging auch bei mir das Licht aus und ich schien den Anschluss zu verlieren.

Eine kleine Gruppe von hinten stopfte noch mal das Loch und ich fand wieder Anschluss. Kurz vorm Ziel war dann leider bei Blechi das Benzin endgültig alle und er musste sich seinem Schicksal ergeben, Micha A. und die anderen Fahrer ziehen lassen.

Mit der Tankreserve hat’s am Ende zu Gesamtplatz 17 und AK-Platz 6 gereicht. Kein allzu schlechtes Ergebnis, jedoch hatte ich mir eigentlich mehr ausgemalt. Nun ja, oftmals verliert man eben…zuviel Kraft vorher auf der Strecke liegenlassen und dafür dann am Ende die Quittung bekommen. Müssen wir eben im Oktober zum Saisonabschluss auf Rügen noch mal die Sau rauslassen.

Zur Erzgebirgstour an den kommenden drei Wochenenden lassen wir die Schweinerei lieber mal im Stall, da es dort eh nur hinterherrennen würde und sich womöglich noch auf den bergigen Etappen übergibt oder verkühlt…In diesem Sinne bis nächste Woche, wenn zu berichten sein wird, wie sich der mit älteste Teilnehmer der achten Auflage der Erzgebirgstour am ersten Wochenende inmitten der hageren Bergfetischisten und Jungspunden geschlagen hat…

Fotogalerie bei Mrs. Blechi Pixx

Ergebnisse

02.09.2013

33. Ötztal Radmarathon (2)

Hier noch paar Eindrücke vom Event in Form bewegter Bilder - beim genaueren Hinschauen ist natürlich auch mehrmals Meister Lampre zu entdecken...

33. Ötztal Radmarathon - 25.08.2013 from Arzgebirg on Vimeo.

29.08.2013

33. Ötztaler Radmarathon (1)

Die Tage vor dem Ötzi
Aus Spaß wurde Ernst - im Februar aus Scheiß mal für den Ötztaler Radmarathon registriert und gleich bei der ersten Auslosung einen Start- ooder besser Leidensplatz ‚gewonnen’. Bei 3 - 4 Bewerbern auf einen der heiß begehrten Startplätze gehört eben viel Glück dazu, wenn man mal für 100 Euro langwierig leiden möchte.  Kurze Rücksprache mit Frau Blechi und der Start beim Ötzi wurde mit ’ner Woche Familienurlaub in der Region bei vorgenannter Weiblichkeit erkauft.

Beinahe wäre der Ötzi noch ins Wasser gefallen, da ich mich beim letzten Training in der Heimat auf dem Auer Radweg unfreiwillig mit einem Begrenzungsgitter angelegt hatte. Zum Glück kam ich mit einer Handgelenksprellung und einem blauen Arm davon.

Die radfahrfreien und zur Erholung gedachten Tage in Südtirol vergingen wie im Fluge und der Sonntag des Ötzis nahte. Was auch nahte, war das Unheil, was über dem Ötzi lag. Die ganze Woche angenehmes Wetter, nur für Sonntag waren Dauerregen und bitterkalte Temperaturen vorausgesagt. Bei vier Alpenpass-Überquerungen eine ernstzunehmende Sache. Für kühle Temperaturen waren wir ausgerüstet, für eine Wiederholung der Wildwasserfahrten wie bei den Tirol-Masters im Mai mit Hang zur Nullgradgrenze jedoch nicht. Angesichts der Tatsache und der immer sicher werdenden Unwetterprognose wurde ich bis Freitag immer unruhiger. Irgendwas musste kleidungstechnisch noch passieren, so würde es jedenfalls schiefgehn.

Die rettende Idee kam dann Freitagabend. Am Samstag wurde in Insbruck die im Mai begonnene Anschaffung einer Taucherausrüstung vervollständigt. Also eigentlich fehlen nur noch Schnorchel und Flossen und ich kann nebenher dem Tauchen fröhnen. Vielleicht hätte ich in dem Tauch-Shop noch etwas Sauerstoff mitnehmen sollen, wäre am Sonntag jedenfalls an manchen Stellen bitter nötig gewesen…

Zumindest war ich nun beruhigter, dem Wetter am morgigen Tag zu trotzen. An den 238 langen Kilometern und den 5500 Höhenmetern bei der Überquerung der vier Bergpässe konnte man aber leider nicht rütteln. Da ich über keinerlei Alpenerfahrung verfügte und so eine lange Strecke noch nie gefahren bin, hieß das Ziel eigentlich nur irgendwie durchkommen um mir den angepriesenen ’Traum’ zu erfüllen.

Der Tag des Ötzis
Aus Sicherheit am Samstagabend zwei Handies und noch die Notebook-Uhr gestellt, damit man auch ja die Quälerei nicht verschläft. Gewonnen hat schließlich der Laptop, der Blechi pünktlich 04:00 Uhr mit Andreas Gabalier und „Go For Gold“ aus den Federn holte. Leckeres Frühstück mit  Nudeln und hinterher noch Brötchen, bis nichts mehr hineinging. Das Gewicht war eh schon egal, da sich die kulinarischen Spezialitäten aus Österreich und Italien der letzten Woche auf der Waage mit breit gemacht hatten – nicht gerade beste Voraussetzungen für die Berge aber nun ja, man hatte sich eben Speck gegen die Kälte angefressen. Wenn schon langsam bergauf, dann wenigstens etwas weniger frieren.

Um 06:45 Uhr war’s in Sölden dann angerichtet. 6 Grad, nass von oben, nass von unten und Blechi stand irgendwo inmitten seiner über 3200 Radfahrkollegen, die ihn auf der heutigen Ausfahrt begleiten wollten, dick vermummelt und mit 'Überlebensrucksack' am Start. Ist doch auch mal was, du fährst den halben Tag Rad und hast ständig wechselnde Begleitung!

Mehr als 1000 angemeldete Fahrer traten meist wegen der widrigen Bedingungen zum Event gar nicht erst an. Der Modetrend des Tages war heute sicherlich der „Müllttonnenlook“,  noch bis Kühtai wurden die mobilen Müllsäcke gesehen wurde. Ganze neun Minuten nach dem Donnern der traditionellen Startkanone überfuhr ich auch die Startlinie. Ca. 30 Kilometer talabwärts von Sölden nach Ötz zum sogenannten ’Warmfahren’, sehr ironisch bei den Verhältnissen. Warm wurde es nicht, die Kälte und Nässe blieb aufgrund des Neoprens vorerst  erträglich.

In Ötz haben die ersten Fahrer die Segel gestrichen und stiegen aus. Die ersten 18,5 km mit 1200 Höhenmetern bis zum Kühtai lagen vor mir. Da ich kein ausgesprochener Bergfetischist bin, muss ich mir meist auch jeden Höhenmeter abringen.

Das einzig Gute am ersten Anstieg war, dass es trotz Regens erträglich warm wurde - die Neopren-Heizung brachte aber auch ganz schöne Feuchtigkeit mit sich. Ich versuchte im gemäßigten Tempo den Kühtai zu erklimmen. Klappte anfangs, jedoch ließen die 18 %-Stücke den Puls immer wieder nach oben schnellen. Nur nicht zu schnell und überdrehen, es stand ja noch einiges bevor. Gegen 09:05 Uhr überfuhr ich die Zeitnahme am Gipfel. Tanken, pullern und was essen. Beim Versrspeisen des vorher heiß angepriesenen Kuchen der Ötztaler Großmütter wäre ich beinah erstickt, so trocken war der.

Obwohl ich sehr gern Kuchen esse, blieben es aus Gesundheitgründen die letzten beiden Stücke auf der Tour. Nachdem ich wieder Luft bekam, ging’s in die erste Abfahrt. Mir graute vor dieser und ich wurde nicht enttäuscht.

Auf den 20 Kilometern talwärts starb trotz Neopren fast alles an mir ab. Es war einfach die Hölle dort runter. Tirol und Nürnberg im Mai waren nicht minder schlimm – ich befand mich mitten im Déjà-vu. Ich hoffte mit jedem Meter, dass es im Tal etwas wärmer werden wurde, um wieder etwas aufzutauen. Bis zum Überqueren des Kühtai gab es den größten Aderlass im Fahrerfeld. Bis hierher gaben allein 650 Fahrer auf. Sturzfrei aber völlig unterkühlt erreichte ich das Tal,

Ausschau haltend nach Windschatten spendenden Hinterrädern, die einem Schutz auf dem Weg durchs Tal geben. Mit jedem Meter, den wir näher an Insbruck heranfuhren, ließ der Regen nach. Allmählich taute ich auch wieder auf und erreichte normale Betriebstemperatur. Kaum in Insbruck angekommen, ging’s auch schon wieder nach oben Richtung Brenner. Mit 40 km zwar der längste Anstieg, dafür auch der flachste.

Von unten nach oben wuchs unsere Gruppe auf über hundert Fahrer an. Im Nachhinein gesehen, waren es für mich der angenehmste Streckenabschnitt. Beine fühlten sich trotz doch schon 125 Kilometern noch gut an, alles noch im grünen Bereich…! Kurz vor der italienischen Grenze kam sie dann heraus: die Sonne…! – Auf Bella Italia ist eben immer Verlass…! Mit Klara hatte nun wirklich keiner mehr gerechnet. Gegen 11:30 Uhr an der Brenner-Verpflegung spezialisierte ich mich auf Neapolitaner Schnitten. Die schmecken so schon gut, heute noch dreimal besser und man konnte man das Zeug schaufelweise verdrücken – geile Sache! Ich weiß nicht wie viel Quadratmeter Schnitte ich  verspachtelt hatte, zumindest war mein Magen mit der Großkundenmenge sehr zufrieden. Viereinhalb Stunden waren ich nun schon unterwegs – die Hälfte der Strecke war geschafft, aber die zwei großen Kracher kamen ja noch!

Hinab ging’s wieder ins talabwärts nach Gasteig, wo auch der dritte Anstieg nicht lang auf sich warten ließ, der Jaufenpass. Für mich waren die 15,5 km hinauf die am schwersten erkämpften.

Der Jaufenpass fängt genauso steil an, wie er aufhört und bietet dazwischen nicht eine winzige Erholungsmöglichkeit. Kilometer für Kilometer ging es mir schlechter und ich verfluchte die ganze Sch… hier. Mein „Überlebensrucksack“ machte auch was er wollte und behinderte mich zusehend in seinem Drang immer schief auf meinem Rücken sitzen zu wollen. So gut er mich auf den ersten hundert Kilometern warm am Rücken hielt, so lästig war er jetzt.

Gegen den Berg und den Sack kämpfend schleppte ich mich irgendwie zur Labe nach oben. Dort verbrachte ich die längste Zeit aller Laben-Besuche, da ich vorerst damit beschäftigt war, eine mittelgroße Melone zu verdrücken. Es war genau das, was ich brauchte, Melone, Melone und noch ‚nen Stück und noch eins…so ging’s ‚ne halbe Ewigkeit, das Verlangen wollte gar nicht aufhören. Mit Cola füllte ich die letzten leeren Ecken meines Magens noch aus und war froh, dass ich nicht geplatzt bin. Mit meinem prall gefüllten Wasser-Bauch überfuhr ich 13:48 Uhr die Zeitnahme am Jaufenpass. So anstrengend, wie’s den Jaufen hinauf  ging, so anstrengend war’s auch runter.

Zwar konnten sich die Beine etwas erholen, dafür verrichteten die Finger auf der sehr kurvenreichen Abfahrt beim Bremsen Schwerstarbeit. Das Wetter hielt immer noch super durch und im Tale von  St. Leonhard war plötzlich richtig Sommer, Sonne Kaktus…Zwei Kilometer hielt ich es aus, dann rüstete ich mein Kleid auch von Winter auf Sommer um. Dabei hab ich wohl auch meine Radbrille eingebüßt, wie ich später feststellte. Also wenn ihr am Timmelsjoch mal 'ne Kuh mit Sonnenbrille seht, dann könnte es eventuell meine gewesen sein. ;-)

Wenn nicht die ersten aufkommenden Krämpfe gewesen wären, hätten die ersten Kilometer hoch zum letzten Anstieg sogar Spass gemacht. Mittlerweile standen mehr als 180 km auf der Uhr und vor mir lagen über 28 km und 1700 hm Timmelsjoch. Mit jedem Kilometer ging das Ganze nun schwerer. Es traten nun mehr und mehr Verschleißerscheinungen zu Tage. Irgendwann ist man eben mal „satt“. Wirklich cool am Ötzi ist, dass hunderte sich die Anstiege in scheinbarer Zeitlupe hochquälen, aber es trotzdem totenstill ist, weil eigentlich niemand spricht.

Ein neben mir fahrender jüngerer Motivationskünstler jedenfalls durchbrach die Stille. Er schaute nach ganz oben und sagte: „Da nauf müsse mir noch!“ Erstaunt, dass ich trotz auf dem Boden schleifender Zunge überhaupt noch was hervorbrachte, entgegnete ich ihm nur „Hör bloß auf mit der Sch…!“ Bis zur letzten Verpflegungsstation verging eine Ewigkeit.

Die Labe wollte und wollte nicht kommen. Mittlerweile war es für’s ’Kraxeln’ auch schon etwas zu warm geworden. Als Nebenbeschäftigung bekämpfte ich nun des Öfteren mit meinen Fäusten meine immer wiederkehrenden Krämpfe. Irgendwann erreichte ich dann auch das nächste Schlaraffenland, die letzte Labe.

Im Melonenessen und Orangenauszutschen war ich mittlerweile geübt und so ging’s nach kurzer Pause weiter. Immer noch 10 Kilometer bis zum Gipfel. Meter für Meter strampelte ich zusehends schwächer werdend nach oben. Die steilen Abschnitte mit 12-14%-Steigung gen Gipfel raubten die letzte Kraft. Fünf Kilometer vorm Gipfel legte ich am Straßenrand meine erste und letzte schöpferische Pause ein. Ich presste noch mal Cola in mich rein und atmete erstmal zwei, drei Minuten tief durch. Irgendwann kam dann der ersehnte Gipfel in Sicht.

Mittlerweile war ich schon 10 Stunden unterwegs. Abgesehen vom kleinen Gegenanstieg von 1,5 km Länge hinter dem Timmelsjoch Richtung Mautstelle ging es jetzt nur noch bergab. Um 17:41 Uhr erreichte Blechi dann endlich pannenfrei, sturzfrei, gesund aber völlig ausgelaugt das Ziel in Sölden.

„Nie wieder…!“ waren meine ersten Worte, die ich Frau Blechi sagte, die wie ich beim Umarmen wieder mal Pippi in den Augen hatte. Mit dem Finishen wurde das gesteckte Ziel erreicht.  Mit 10 Stunden und 47 Minuten reichte das für den 1078. Platz von 3209 in Sölden gestartetetn Fahrern gestarteten Fahren, AK-Wertung 650. von 1788.



Die Tage nach dem Ötzi
Es schmerzt noch hier und da
und in den ersten drei Tagen mocht ich meinen Arsch noch nicht wieder auf einen Sattel bewegen. Regenerieren heißt das Zauberwort und ist auch bitter nötig.
„A mol im Lebn muast an Ötzi ghabt hom…!" Irgendwie fantastisch mit dem ganzen Drumherum war die Sache schon. Jeder Schmerz ist irgendwann vergessen und zwei Tage nach „Nie wieder…!“ wird auch schon aus nie wieder ein vielleicht doch wieder im nächsten Jahr. Der Ötzi ist jedenfalls empfehlenswert, wenn man neben Ländergrenzen mal seine körperlichen Grenzen überschreiten möchte. Lassen wir uns überraschen ob wir uns das doch nicht wieder antun werden…andere radfahrkollegen sind nächstes Jahr herzlich eingeladen, eine Erfahrung und Erlebnis ist’s auf jeden Fall…


Starterstatistik
4878 Starter laut Meldeliste
3351 holten Startunlagen wirklich
3209 standen in Sölden am Start
2375 erreichten das Ziel
Von den 834, die das Ziel nicht erreichten, gaben allein 652 bis zum ersten Pass in Kühtai auf.

Impressionen vom Event gibt's noch unter Mrs. Blechi Pixx

06.08.2013

ŠKODA VELORACE Dresden

Man muss schon seinen Sport lieben, wenn Sonntag früh um vier der Wecker klingelt... Mit dem Velorace in Dresden stand nach langer Zeit wieder mal ein Rennen des German Cycling Cups auf dem Programm. 59 Kilomter und flach wie die Sau auf drei Runden in der Innenstadt Dresdens. Dank Skoda gab's VIP-Betreuung und Freistart für die Veranstaltung. Preis dafür war, dass man als HULK verkleidet und aus Block C startend seine Runden durch die Strassen der Landeshauptstadt ziehen musste.

TEAM HULK - Autopoint Chemnitz
Wer auch immer das vom Team wieder hingebogen hatte, wenigstens HULK-Block C blieb uns erspart. So durften wir als einzige HULKS aus dem hinteren Block A starten.
Pünktlich 08.30 Uhr fiel der Startschuss und ab ging die Hetztjagd durch die Strassenschluchten.

Eine Menge Kurven, Strassenbahnschienen und der vom morgentlichen Unwetter noch nasse Strassenbelag liessen erstmal Vorsicht walten. Zusammen mit Bert und Silvio versuchten wir unser Bestes, weiter nach vorn zu kommen. Nach ein paar Kilometren passierte es dann, was nicht passieren sollte. Ein radfahrender Mitarbeiter der Deutschen Post liess abreissen und flugs tat sich ein Loch von 50 Metern auf. Zusammen mit Bert versuchte ich das Loch zuzufahren. Da ganz vorn Vollgas gefahren wurde, klappte das erstmal nicht. Silvio war in der Gruppe 100 Meter hinter uns und der dritte Fahrer in unser Gruppe konnte uns auch nicht weiterhelfen.

Nach kilometerlangen Vollgasfahren mit 186er Puls sagte ich dann zu Bert, dass ich nicht mehr kann. Tja, auch ein HULK macht mal schlapp... Dumm gelaufen, die ca. 45 köpfige Spitzengruppe entfernte sich nun zusehends. Nur der Herr Kappelmeyer aus unserem Team hatte es geschafft, sich von Anfang an in der Gruppe festzubeißen.

Irgendwann schloß dann auch Silvio wieder auf und unsere Gruppe wuchs mit der Zeit auf 30 Fahrer an. Da aber in dieser abgesehen von drei, vier Fahrer keiner der anderen Nasen bereit war Führumgsarbeit zu leisten, wurde der Abstand nach vorn immer größer.

So drehten wir nicht zu langsam, aber auch nicht gar zu schnell unsere Runden, dem Ziel entgegen. es wäre auch alles ruhig geblieben, wenn nicht 10 Kilomter vor dem Ende eine Dampflok an unser Gruppe vorbeigeschnauft wäre. Mir schwante Schlimmes, als die Dampflok Robert Walther mit Ronny Lange im Schlepptau an unser Gruppe versuchte vorbeizudampfen. Von nun an wurde es bedeutend schneller, weil die zwei sich auch von uns absetzen wollten. Bei den ersten beiden Versuche wurden die Löcher zugefahren, beim dritten rissen setzten sie sich 50 Meter ohne Gegenwehr ab.

Vielleicht der wiedererweckte HULK oder was weiß ich, irgendwas hat mich in dem Moment gehackt. Ich schaltete hoch und versuchte am Anschlag meiner Kräfte zu den beiden aufzuschließen - wenn nicht jetzt, wann dann, unter dem Motto versuchte ich dem verkorksten Rennen in der Anfangsphase noch was Positives abzuringen.

Nach Grün kommt Blau - so muss ich wohl ausgesehen haben, aber ich hab's tatsächlich geschafft. Die letzten fünf Kilometer bis zum Ziel ließ ich mich von den beiden mitziehen, da mein Puls die Obergrenze Obergrenze nicht mehr verlassen wollte... Der Vorsprung zur Gruppe hinter uns hielt. Eine sturzfreie Zielanfahrt war in Sicht - aus Erfahrung ganz wichtig bei solchen Großveranstaltungen! Lediglich ein Fahrer im ARGOS SHIMANO-Trikot übersprintete mich noch kurz vor der Ziellinie - keine Schande, denn das muss bei Kittel, Degenkolb und Co so sein...

Platz 49 im Gesamtklassement und 18. in der AK - leider Gottes wäre sicher mehr drin gewesen - ...hätte, wenn und aber nützen nichts, wenn's am Anfang dumm läuft...

So, nun heißt's abgesehen vom Bergzeitfahren in Markersbach in den nächsten drei Wochen noch bisschen Vorbereitung, denn in drei Wochen ist Blechi's D-Day getreu dem Motto "Überleben ist alles oder wie bekloppt ist man eigentlich...?"

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Ergebnisliste

05.08.2013

19. Waldheimer Bergzeitfahren

Wer nicht spurt, der kommt nach Waldheim...

So, Zeit mal aus Radsportsicht das Wochendende aufzuarbeiten... Los ging's am Freitagabend in Waldheim zur 19. Auflage des Bergzeitfahrens. Da der Berg seit letztem Jahr nicht kleiner geworden ist, waren wieder 1300 Meter mit bis zu 10 Prozent Steigung zu bewältigen. Bei 35 Grad in der Innenstadt keine erholsame Aufgabe für die 115 Starter. Mit am Start stand RSV Teamkollege Makus "Illowitsch" Illmann. Bei der Anmeldung kam es dann bei der Starterkliste ans Tageslicht: Markus hatte sich einen neuen Familiennamen zugelegt.

Foto mit "Ulle"...unbezahlbar...!
Er nennt sich seit letzter Woche 'Markus Ullmann'. Hintergrund ist wahrscheinlich, dass er von nun an als 'Ulle' angefeuert werden möchte...wie das endet wissen wir ja: Doping, Absturz, Fettleibigkeit, Burnout und am Ende Reiseleiter für Fahrradtouristen... Zumindest legte "Ulle" mit 2:23 min schon mal ne gute Zeit hin, die ihm am Ende Gesamtplatz 9 und AK-Platz 3 einbrachte.

Blechi verpasste beinahe wieder den Start. Aber nicht weil er zu spät dort stand, sondern weil der kleine Radsport-Kult-Moderator aus Eppendorf in den 30 Sekunden Startabstand anscheinend zu viele Fragen hatte: Wie heißt du, woher kommst du? ...Rico Blechschmidt aus Oberpfannenstiel. Oberpfannenstiel, wo ist das denn? ...bei Aue! Aha, also schlägt dein Herz für den FC Erzgebirge? ...na selbstversändlich! Die Spielen doch heute Abend auch, möchtest du einen Tipp abgeben? - Im Hintergrund sah ich gerade noch meine Zeit ablaufen 4, 3, 2...Ich sagte nur noch: "Sorry, muss jetzt los, hab noch was vor..."

Kopf runter und durch...!
Mental total unvorbereitet stürzte ich mich in die Strecke. Nicht gleich überdrehen, sonst wird's böse. - Wurde es aber auch so, wie vorher schon von mir erwartet - zu heiß, nicht richtig klar im Kopf, schwere Beine von Extrem-Garten-arbeiting und in Gedanken schon beim geplanten abendlichen Schlemmen in der Schloßmühle Korl-Morx-Stodt...

Mit 2:42 min im Ziel war ich auch sechs Sekunden langsamer als im vergangen Jahr. Gesamtplatz 30 wäre eigentlich AK-Platz 4 gewesen, wenn ich mich nicht als Inhaber einer Scharping-Lizenz in der Kategorie "Lizenz" hätte anmelden müssen. In der waren aber nur vier Starter vertreten und so landete ich mit Platz 2  in der genannten auch noch auf dem Podest. Klein-Blechi entschied sich bei der überaus lohnenden Siegerehrung zwischen Schweißband und Handcreme für das Letztere...Weiber eben...

Der Anti-Trinker "Ulle" dagegen hatte auch noch nen Sixpack Bier für den dritten Platz gewonnen, hatte aber schon nach hundert Metern Trageprobleme beim Zurückschleifen desselben zum Auto. Schlagt mich tot, aber die ham da in Waldheim bei der Preisvergabe von dem Bier und der Handcreme irgendwas vertauscht... ;-)

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Ergebnisliste

31.07.2013

22. Stauseetriathlon Schönheide

Schiehaad hatte wieder mal gerufen... - was gibt's Schöneres, als bei 36 Grad an einem Triathlon teilzunehmen. Der alljährliche Ausflug in die Triathlonszene ist aber mittlerweile fester Bestandteil im Sportkalender, schon deshalb, weil die Omas immer so leckeren Kuchen backen, der dann auch noch umsonst ist und man soviel davon essen kann wie man möchte.
Der "Schnupperkurs" mit 200 Meter Schwimmen, 8 Kilometer Radfahren und 2 Kilometer Laufen ist dennoch mehr als anstrengend, was auch mein Nachbar eingestehen musste, der bei einem früheren Wicküler-Umtrunk und nicht mehr ganz nüchtern dazu verdonnert wurde, teilzunehmen.

 
Waren es die Jahre zuvor nur eine hand voll Starter, so erlebte der sogenannte "Einführungslauf" das größte Starteraufkommen seit Bestehen. 22 Starter, davon 14 in der Männerklasse standen Punkt 14 Uhr im Wasser des Stausees Schönheide und fieberten dem Start entgegen. Darunter auch einige "Durchtrainierte", was eine Titelverteidigung von Blechi von vornherein unmöglich scheinen ließ. Los ging's also mit meiner "Angstdisziplin", dem Schwimmen. IJedes Jahr das Gleiche,  200 Meter können für Landratten sooooooooo lang sein.

 
Zumindest schaffte ich es bis zur Hälfte des Sees nicht allzuviel Boden oder besser Wasser zu verlieren. Mit einem im Eifer des Gefecht entstandenen Mix aus Kraulen vorn und Brustschwimmen hinten versuchte ich das Übel zu überstehen. Irgendwann fande ich dann brustschwimmender Weise auch den Ausgang des Sees. Als ca. siebter aber fertig wie die Sau verließ ich das Wasser mit 'ner knappen Minute Rückstand. Aus dem Wasser kommend war es wieder da, das Gefühl keine Beine mehr zu haben. In der Wechselzone aufs Rad vertallerte ich auch ein paar Sekunden, weil nichts klappte...Shirt ging nicht zu, helm auch nicht...was soll's...


Beim Triathlon gibt's mit dem Radfahren nur eine Chance für Blechi verlorene Zeit aufzuholen. So schaffte ich es auf den 8 Kilomtern vorübergehend bis auf Platz 2 zu strampeln. Nr 1 war kurz vor mir und Nummer drei saß mir knapp im Rücken. Nachdem ich im Stadion kurz im Wasserbehälter abgetaucht war, fetzte auch schon die Gazelle Nummer 3 wie angestochen an mir vorbei. Nur noch 2000 Meter trennten mich vom Ende der Hitzeschlacht. Gazelle Nr. 3 schloß an der Wendestelle dann zu Gazelle Nummer 1 auf und holte sich später den Sieg.

Da die zwei Laufburschen im für mich uneinholbaren Abstand vor mir liefen und auch hinter mir keine anderen Laufvögel zu sehen war, trallerte ich die Laufstrecke im altersgerechten Tempo ab. Kurzer Plausch mit den zwei Dorfschönheiten an der Wendestelle und zwei kurze Geheinlagen am letzten Anstieg, dann hatte ich's endlich hinter mir.
Mit dem dritten Platz von 14 Startern kann man auch zufrieden sein, zumal "Schnupperkurse" doch sehr weh tun können und das noch doppelt bei der Hitze.


Wenn das Schwimmen und Laufen nich wär, würde ich es für 'ne Super-Veranstaltung halten. Zumindest hatte mein Nachbar Ronny und ich den größten Fanclub vor Ort, der dann bei der anberaumten "After-Show-Party" sein Bestes gab...
Auf jeden Fall sind wir nächstes Jahr bei der Quälerei im familiären und gut organisierten Rahmen in Schiehaad wieder vor Ort...Spocht Frei!!!

22.07.2013

Einzelzeitfahren Schmölln

Nach drei Wochen Rennpause ließ sich Blechi wieder mal in der Öffentlichkeit sehen. Das Jedermann-Zeitfahren auf profiliertem Kurs rund um Schmölln stand an. Der dritte Start an gleicher Stelle nach 2011 und 2012. Ziel war es wieder, die Vorjahreszeit zu toppen. Zeitfahren ist nicht die Lieblingsdisziplin von Blechi, aber was soll's, die Termine im Juli sind dünn gesät - ...oder es mit den Worten Andre Greipels zu sagen: Zeitfahren hat so ziemlich garnichts mit Radfahren zu tun, ist nur 'ne Quälerei...wie Recht er damit hat...!

Zumindest waren die Blechis zeitig vor Ort. Als 81. von 92 Startern war mehr als genug Zeit zum Anmelden, Kaffeetrinken und Warmfahren. Alles wurde in  der Reihenfolge abgearbeitet und auf den Start um 11:40 Uhr vorbereitet. 

Überpünktlich wollte ich am Start erscheinen, um nich noch Minuten lang dumm rumzustehn. Meine Funkuhr schlug in etwa 11:38...aber oh Schreck, Frau Blechi rief mir zu, dass gerade die Nummer 83 startet...! Start verpasst, weil in Thüringen die Uhren anscheinend anders ticken.

Was nun? Zuerst Diskussionen mit den in die Jahre gekommenen Blaumännern am Start. Ich solle zwischen zwei Startern losfahren, aber meine Zeit würde schon laufen - toller Vorschlag!
Zusammen mit Robert Walther, der auch mit am Start stand diskutierten wir weiter mit den den in die Jahre gekommen Schlümpfen um eine Lösung des Problems. Der eine Schlumpf mit Bart meinte, dass der PC die Zeit ausrechnet und man da nichts machen kann... - Guter Mann, zum einen leben wir im 21. Jahrhundert und zum anderen ist der PC eben nur so doof, wie der der davorsitzt!
Jedenfalls konnte oder wollte es Papa Schlumpf nicht hinbekommen, in der Startliste zu vermerken, dass Blechi dann als 93. und nicht als 81. gestartet ist. So prickelnd wie der die Zeit am Start war, waren auch die ersten Meter, als ich auf der Strecke zu zeitig abbiegen wollte und gleich mal paar Sekunden einbüßte. Ansonsten lief's dann halbwegs gut und das Danilo Hondos Maglia Rosa schwebte durch die umliegenden Dörfer. Mit Sven Hertwigs Worten zu sagen: Wenn schon beschissen fahrn, dann wenigstens gut aussehn... ;-)

Im Ziel war ich dann mit 30:36 min trotz der verkorksten ersten Meter nochmal 16 Sekunden schneller als im Vorjahr.

Nun gilt mein herzlichster Dank und die Verleihung des Bambis des Tages nach der Veranstaltung an Familie Schlumpf, die dafür gesorgt hatte, dass ich tatsächlich mit über 36 Minuten Fahrzeit in der Ergebnisliste irgendwo zwischen Gut und Böse erscheine. Ansonsten wär's Platz 31 und Platz 10 in der AK geworden. Da hat sich doch die 60 km-Anfahrt mit dem 25 Obulus so richtig gelohnt. Fällt mir nur ein, dass man GARGAMEL manchmal schon verstehen kann... ;-)

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