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30.09.2013

Erzgebirgstour 2013 - Etappe 6 & 7


Etappe 6 – Olbernhau - Autodrom Most (62,5 km)

Fast erfroren beim längsten Warmfahren des Jahres!

Die Erzgebirgstour 2013 neigte sich langsam dem Ende. Keine Kosten scheuend, versuchte der Ulle am Freitagabend mit dem Nachfahren der selbstverschuldet verpassten 5. Etappe, ein Remake von "Zurück in die Zukunft"zu drehen. So mancher nahm dies angesichts der Aktion mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis und versursachte bestimmt auch etwas Bauchweh bei dem einen oder anderen, weil es sich hier doch um eine Radsportveranstaltung  und nicht um ein Nachholespiel in der Fussball-Bundesliga handelt.

Sei es wie es sei, kritische Worte müssen manchmal erlaubt sein, in der Hoffnung, dass die Zeitreise einmalig war und nicht andere noch in Zukunft solchen Humbug vorhaben. Als Erinnerung an das geschichtsträchtige aber Völlig-neben-der-Spur-Ereignis gibt's natürlich tröstend das Kinoplakat kostenlos...

Zurück zum normalen Tour-Fahrplan: Die sechste Etappe sollte endlich mal was für Sprinter werden, gleichzeitig die einzige Chance für Nichtbergfahrer mal was zu reißen. Fünf Runden auf dem flachen Kurs im Autodrom Most sollten die Entscheidung bringen. Da die Startfreigabe erst im Autodrom erfolgen sollte, stand ein 41 Kilomter langes Warmfahren von Olbernhau nach Most an. Meiner Meinung nach war's eine etwas unglückliche Etappenführung, aber was soll's, abgehakt...

"Warmfahren" war gut, denn auf der Abfahrt von Kliny nach Litvinov erstarrte ich bei 8-9 Grad fast zu Eis. Bis Most hab ich eigentlich nur noch "geklappert", obwohl ich eigentlich etwas dicker angezogen war. Wie andere Fahrer da kurzärmlig runtergefahren sind, entzieht sich meinem Horizont.

Viel Aufregung gab's dann auf den 5 Runden nicht. Pech für den Benji, der mit Reifenschaden noch 'ne knappe Minute verlor und den Kampf um Platz 2 nochmal spannend machte. Außer dass der Föhnmich sich bei den Sprintwertungen endgültig sein froschfarbenes Trikot sicherte, passierte nicht viel.

Wie vorhergesehen kam es zum Massensprint. Blechi hatte wieder mal das falsche Hinterrad erwischt und der Filmheld des Vortage hatte ruckzuck 15-20 Meter Vorsprung. Richtung Ziel kam ich Meter für Meter ran, leider war die Zielgerade ein paar Meter zu kurz. Wie schon in den letzten drei Jahren war gewohnterweise wieder mal einer schneller. Ist zwar immer 'nen andrer, aber eben immer einer zuviel. Etwas schade, weil nah dran und biologisch gesehen werd ich in den nächsten Jahren auch nicht gerade schneller werden... ;-)


Etappe 7 – Fichtelberg - Mědník (72,5 km)

Die letzte, die Königsetappe - nicht nur was für Bergkönige!

Eisiger Wind und 1,5 Grad zum Start der Königsetappe erwartete die Fahrer am Sonntagmorgen auf dem Fichtelberg. Noch dicker vermummelt als am Vortag gings in die 20 Klimoter lange Abfahrt Richtung Bärenstein.
Von Vejpert aus ging's nun so langsam bergauf.

The Legend, Vincenzo und die MS Knut fuhren auf den ersten Kilometern etwas Vorsprung heraus, blieben aber in Sichtweite. Kräftesparend blieb ich vorerst im Peleton und gab meinem ehemaligen Lehrling den Auftrag, mal bisschen für seinen Meister zu arbeiten. Auf den ersten steileren Metern des Anstiegs zum Keilberg wurden der Vorsprung der drei Ausreißer wieder zugefahren.

Ich hoffte wenigstens übern den Keilberg mit den Meistern der Berge zu kommen. Zwar hart an der Kotzgrenze gefahren, aber Teilziel wurde erstmal erreicht und wir rollten in Gruppe Richtung Jachymov ins Böhmische Beckenhinunter. Erstmal durchtatmen und wieder paar Körner sammeln.

Ein glücklicher Umstand in der Abfahrt und im anschließenden Kreisverkehr führte dazu, dass ich plötzlich mit Andi The Dinger ein paar Sekunden und einige Meter Vorsprung auf den Rest hatte. Zuerst gab ich nichts drauf, weil ich nicht vorhatte das windanfällige und kraftaufwendige Flachstück von Ostrov nach Perstejn vor dem Feld zu fahren.

Vor zwei Jahren hatten wir dazu noch einen "Büffel" aus Dresden, den man sehr gut vor den Karren spannen konnte. Dieser ist aus diversen Gründen schon längere Zeit nicht mehr verfügbar und der Gedanke an die anschließenden 6,5 steilen Kilometer nach Horni Halze hinauf machten das Ganze auch nicht leichter.

Vorerst ging's erstmal noch fünf Kilomter Richtung Ostrov bergab und beim Blick nach hinten war keiner zu sehn. Jeder Kilometer nach unten und das Nichts hinter uns stärkte erstmal das Selbstvertrauen. Andi ist im Flachen nicht zu unterschätzen und so ergaben wir uns unserer Chance und traten rein, was das Zeug hielt. Der Herr Dinger konnte sich auch noch glücklich schätzen, jemand dabei zu haben, der den Weg kannte, da er ja auch dafür bekannt ist, sich ab und an mal zu verfahren... Auf der Fernverkehrsstrasse Richtung Perstejn angekommen, wehte es uns fast von den Rädern, so stark war der Gegenwind. Das konnte ja was werden. Ich hatte die Befürchtung, dass wir uns hier total abschiessen.

Mit zunehmender Zeit war mir das auch egal. Der Spass ist es wert, zumal wir am Berg haben wir eh keine Chancehaben, dann wenigstens bisschen Vorsprung mit hineinnehmen, hat auf Etappe 4 ja auch geklappt. Wunderbares Arbeiten mit Andi im Tal des Gegenwindes. Wir fuhren tatsächlich 1:20 min auf unsere Verfolger raus.

Am kleinen Anstieg kurz vor Perstejn musste Andi dann leider reissen lassen und so fuhr ich allein in die Wand von Horni Halze. Mir zum Vorteil ist es immer mit eigenem Tempo am Berg zu fahren. Das konnte ich vorerst machen, aber auch so, waren noch paar Körner übrig geblieben. Auf den ersten Kilometern kam ich richtig gut voran.

Den Kilometerzähler hatte ich auf Zeit umgestellt, da ich das Unheil an Strecke nicht sehen wollte, was ich schon hinauf gefahren oder schlimmer noch zu fahren hatte. So fuhr und fuhr ich unbehelligt weiter. Ich drehte mich öfters um, aber immer noch niemand zu sehn.

Es dauerte geschlagene viereinhalb Kilomter, ehe der erste Bergmeister an mir vorbeizog. Nach Meister Petz und dem Zeitreisenden musste ich dann noch wie abzusehn Benji, Goldmarie und dem Froschgünen Platz machen. Die letzten Metern nach Horni Halze hinauf waren dann kein Zuckerschlecken mehr, die Beine wurden zusehend schwerer und die Motivation war nun auch nicht mehr gerade die beste.

Heute ein paar Kilo weniger auf den Rippen, dann hätt's vielleicht heut zum 2. Wunder nach 2011 an gleicher Stelle gereicht - aber leider schmeckt's dem Blechi immer so gut und da kann man eben nicht schneller den Berg hinaufstampfen...

Auf sieben Etappen zum fünften Mal Platz 6 reichte für den Tourältesten wenigsten aus, um Rang 5 in der Endabrechnung zu behalten. Jungspund Vincenzo wollt mir den zwar heute noch streitig machen, konnte aber trotz größter Anstrengung und ohne die nötige Unterstützung anderer Fahrer im Flachstück nach Perstejn die Lücke zu mir mich und Andi zufahren. Der Gute hat sich da unten im Tal wahrscheinlich so verausgabt, dass er hinauf nach Horni Halze noch vier Minuten und Platz 6 an The Legend verlor. Kopf hoch, nächstes Jahr neues Glück - Vincenzo ist diese Tour stark gefahren, war froh, dass ihn oft an meiner Seite hatte...

...Bochi go! - Die Letzten ham immer die meisten Fans... ;-)
Ansonsten lief eigentlich bis auf den Ausstieg des Weltmeisters aus der Tour alles wie vorhergesehen. Einen großen Leistungssprung war bei der Goldmarie zu verzeichnen, was zur Folge hatte, dass der RSV Aue nach zwei Jahren mit ihm wieder mal einen Fahrer auf dem Podest hatte.

Meine 5. Radsportsaison neigt sich nun langsam dem Ende. Renntechnisch gibt's für dieses Jahr nur noch den schon traditionellen Saisonausklang mit Andi, wenn Olaf Ludwig in drei Wochen wieder zur Rügen-Challenge einlädt. Die Generalprobe bei den Tschechen sah jedenfalls schon mal sehr vielversprechend aus... ;-)

Vielen Dank auch an Frau Blechi für die letzten drei Wochen, die in diesem Jahr aus diesem oder jenem Grund besonders stressig waren...PS: ...und vielen Dank for de geile rosa Bummel-Mitz...!!!


Tschüß Erzgebirgstour 2013










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