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06.02.2011

VIRTUAL TOUR 2011 - (3) - Folgenschwerer Unfall am Bosborus

Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Serbien, der Kosovo, Mazedonien, Bulgarien und Griechenland wurden in den letzten vier Wochen mehr oder weniger problemlos durchradelt. Den Eingriff am Knie wurde gut überstanden und die verordnete Bewegungstherapie zeigte schon Früchte, die Schmerzen gingen zurück, das Knie wurde beweglicher udn schmrzfreier. So ging es frohen Mutes weiter durch die Türkei.
Inmitten dieser positiven Erlebnisse kam der unerwartete Rückschlag. Die Bosborus Brücke in Istanbul war Tags zuvor schon überquert, als mir auf einer Küstenstraße am Marmarameer radelnd beim kurzzeitigem Loslassen des Lenkers die vordere Verschraubung der Sattelstange brach.

Infolge dessen, kippte ich augenblicklich auf dem Rollentrainer nach hinten unten. Beim Abgang nahm ich sturzdämpfend mit meinen Waden noch die beiden Achsverschraubungen der Hinterachse mit, ehe ich auf dem Boden aufschlug. Meine rechte Hand war das erste, was auf den Boden berührte und auch das Körperteil, was mir anschliessend die größten Schmerzen bereitete. Dann wurde mir auch noch schlecht - ein Zeichen, dass da irgendwas nicht in Ordnung zu sein scheint. Nach erstem Kühlen wollte ich noch Mittag für die Kids machen, doch die Schmerzen im Handgelenk wurden immer unerträglicher. Zum Glück kam dann Yvonne von der Arbeit und fuhr mich in die Notaufnahme.

Nachdem ich zufälligerweise zur Zeit virtuell durch die Türkei fahre, nebenbei auf dem Rollentrainer noch einen Film mit türkischem Hintergrund angesehen habe, begrüßte mich dann in der Notaufnahme in nicht ganz sauberen Deutsch mein zuständiger Arzt namens Al-Diban – da dachte ich schon, ich bin wirklich in Istanbul verunglückt.
Nach ersten Röntgenbildern etwas Entwarnung, da anscheinend nichts gebrochen war, also erstmal  Schiene ran von Al-Diban.
Mit der war dann die Krankenschwester nicht ganz zufrieden, also noch mal ab und wieder  neu ran - so ist das nun mal in instanbulischen Krankenhäusern, dachte ich mir.

...winke winke bis demnächst...!
Gegen 23:00 Uhr musste ich notgedrungen noch mal ins Lieblingskrankenhaus, da die Schmerzintensität noch mal zugenommen hatte. Ich hoffte noch, dass inzwischen Schichtwechsel gewesen ist…aber denkste, der schwarze Lockenkopf Al-Diban rannte immer noch auf dem Flur umher. Gott sei Dank nahm sich meiner aber diesmal ein deutscher Gast-Arzt an.

Nach einer schmererfüllten schlaflosen Nacht beförderte am nächsten Tag eine Computertomografie dann doch noch zwei Haarrisse und eventuell noch eine Absplitterung ans Tageslicht, was mir einen Tausch der Schiene gegen azurblau leuchtenden Gips für die nächsten vier Wochen einbrachte.Neben meinem Hangelenk leuchteten mittlerweile auch meine Waden blau.

Schöne Scheiße, Trainingsjahr geht genauso beschissen los wie letztes Jahr. Jedenfalls werde nicht so schnell aufgeben und nächste Woche mal versuchen, irgendwas am Tacx zu konstruieren, dass ich eventuell bisschen trainieren kann und die Zeit mit dem blauen Arm nicht ganz umsonst verstreicht.

Ansonsten stecke ich voll im Lernprozess und muss die Erfahrung machen, wie geil es eigentlich ist, eine rechte Hand zu haben. Wenn ihr’s nicht glaubt, dann putzt euch mal mit links die Zähne, eßt mal mit links 'ne Suppe, schmiert Brot mit links, klickt mit links eure Maus…und und und…