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29.07.2012

21. Stauseetriathlon Schönheide

Die Jagd nach dem Blaumann und umgekehrt

Nach 2010 und 2011 der dritte Ausflug in die Triathlonszene Schönheide zur Ausfüllung des Sommerloches. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen war klar, dass es dieses Jahr wieder ein Triathlon werden würde und nicht wie im vergangenen Jahr aufgrund arktischer Temperaturen ein Duathlon, bei dem Schwimmen ausfiel und den
Blechi überraschend gewann.

Das Beste an der Dreckbrühe im Stausee war noch die Wassertemperatur, die sich um die 19 Grad bewegte. Mit am Start stand neben zwei Unbekannten in der Männer-Wertung auch wieder Herr R. aus Bamberg. Dieser mir bekannte Herr hatte den Einführungslauf in den vergangenen Jahren schon zweimal gewonnen. Da der Herr R. bekanntlich ganz gut schwimmen konnte und aus einem Laufverein war standen die Chancen nicht gerade bestens das Ding hier zu gewinnen. Aber der Weg zum Sieg führte aber nun mal nur an diesem Herrn R. vorbei.

Startschuss zum Schwimmen und ab ging's in die Fluten. Die ersten Meter gekrault, aber nach kurzer Zeit musste ich dann wieder mal aus Kraftgründen auf Brustschwimmen umstellen. Triathlon geht ja eigentlich, wenn dieses besch... Schwimmen nicht wäre.

Der Bamberger mit seinem hellblauen Laufanzug kraulte natürlich die ganzen 200 Meter durch den See. Stattliche anderthalb Minuten Später konnte auch Blechi "Land in Sicht" und noch besser, unter den Füßen vermelden. Meine Beine spürte konnte ich im Gegensatz zu vor zwei Jahren, als da nichts mehr war, auch noch. Als Blechi am Fahrrad ankam, war der Hellblaue natürlich schon nicht mehr zu sehn.

Da die Blechis aus vergangenen Wettkämpfen gelernt hatten, ging jetzt alles ganz fix - in die Radschuhe und Shirt gesprungen, Helm draufgeklatscht, Brille zwischen die Zähne geklemmt und ab ging's mit den eigens für das Event aufgezogenen superdünnen Reifen in die Waldschlucht hinab ins Tal.

Mit anderthalb Minuten Rückstand auf den Blaumann hatte ich nur noch acht Kilometer MTB-Strecke als Trumpf in der Hand...also Laufverein gegen Radverein. Volle Pulle im Tiefflug ins Tal konnte ich sogar noch zwei Rennräder überholen - nicht schlecht für den Anfang! Im Tal angekommen dann ein kleines Flachstück, ehe es zum Drei-Kilometer-Anstieg nach Schönheide zurückging. Ich setzte alles auf eine Karte und fuhr am Anschlag den Berg hoch. In jeder Kurve hatte ich die Hoffnung, dass der Blaumann auftaucht - leider Fehlanzeige.

Also weiter Vollgas! Kurz vor der Bergkuppe dann: Blaumann in Sicht!!! Mit meinen Highspeedreifen schoss ich sogar in der folgenden Mini-Abfahrt an ihm vorbei und baute sogar noch 20-30 Sekunden Vorsprung bis zur Wechselzone im Stadion auf. Laufschuhe an und ab ging's zu Fuss Richtung Wald!

Daran hindern wollte mich vorerst nur der Presseonkel, der solange Fotos von mir machte, bis ich ihn beinahe über Haufen gerannt hätte. So, nun erst mal rennen und nicht umdrehen. Nach 500 Metern im Wald stand ein einsames Frauenzimmer, die mir zurief, es sähe gut aus und ich hätte 200 Meter Vorsprung. Ich riskierte mal einen Blick nach hinten und musste mit Erschrecken feststellen, dass Entfernungschätzen der Weiber allgemein nicht ihr Ding ist.

Das Laufen fiel zusehends schwerer und ich fand mich in Gedanken schon damit ab, dass der Laufverein den Radverein irgendwann einholen würde. An der Wendestelle maß ich dann meinen Vorsprung: 60 Schritte... Ich lief und lief, nächste Abbiegung, Vorsprung immer noch da - ich schöpfte neuen Mut, das hier zu schaffen, der Blaumann lief auch nicht schneller als ich. Die letzten 500 Meter bergan zum Ziel waren die Hölle. Es ging nun immer schwerer, um besser Luft zu bekommen, zog ich mein Trikot aus und rannte weiter. Welch folgenschwerer Fehler - letzte Kurve, gleich geschafft...denkste! Mir stellte sich der nächste Onkel in den Weg, schrie mich an und wollte mich nicht durchlassen.

Der Eingeborene wollte mich jetzt sogar disqualifizieren, weil er meine Startnummer nicht sehen konnte. Ging ja auch schlecht, die klebte ja an meinem Trikot, welches ich umgedreht und zusammengewurschtelt um meine Hand gebunden hatte.
Im vergangenen Jahr schickte mich der Streckenposten zwei Kilometer zu weit in den Wald, dieses Jahr droht der nächste mich wegen Exhibitionismus zu disqualifizieren.

Schließlich streifte ich meinen Luftmengenbegrenzer wieder über und "befriedigte" den Onkel in dem erforderlichen Masse, so dass ich endlich das Ziel passieren durfte, um meinen Vorjahreserfolg zu verteidigen.

...ich kann euch sagen, jedes Jahr diese Aufregung hier oben bei den Singenden und Klingenden...Herz bleib ruhig!

1 Kommentar:

  1. Hallo,
    schön geschrieben, ich kann gewisse Parallelen feststellen *schmunzel*

    Gruß, die Siegerin bei den Damen

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