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03.06.2014

Rund um die Nürnberger Altstadt

Es geht eigentlich unter keine Kuhhaut mehr, was das Jahr 2014 für ERZ-Blechi zu bieten hat. Es ist nun schon das sechste Radrennen in Folge, wo die Pechmarie mit auf dem Gepäckträger zu sitzen schien. Aber der Reihe nach...

Das Nürnberger Altstadtrennen wurde seitens Blechi in den letzten zwei Jahren sehr erfolgreich gestaltet. Nach dem 3. Platz in 2012 folgte 2013 sogar der AK-Sieg - demnach eigentlich sehr hoffnungsvoll der Blick auf's diesjährige Rennen, wäre da nicht die Grippe in dieser Woche gewesen, die auch in Nürnberg noch nicht ganz ausgestanden war. Irgendwie scheint der Husten nicht gehen zu wollen. Da auch unsere Langzeitbaustelle wieder einiges an Körner gekostet hat, war abzusehen, dass es wahrscheinlich wieder Kampf und Krampf auf im Frankenland werden würde.


Über 200 Starter hatten auf der 50km-Runde gemeldet, mehr als das Doppelte wie im vergangenen Jahr. Kurz vor uns gingen noch 20 Liegeräder auf die Strecke, die in diesem Jahr nicht so große Hindernisse wie im letzten Jahr darstellten. Nach uns starteten noch 150-200 Telnehmer auf die 30km-Runde. Ganz schöner Betrieb auf der 5km-Runde. ...und alles super alles durchgeplant...denkste! Dazu später mehr.

Auf ging's zu den 10 Runden um die Nürnberger Altstadt. Am Start stand ich etwas weiter hinten und so ungünstig hinter einigen älteren Fahrern, dass es fast eine halbe Runde am Anschlag gedauert hat, bis ich zufriedenstellend Anschluss an die Führungsgruppe gefunden hatte. Den Anstieg am Frauentorgraben wurde in den ersten beiden Runden moderat angegangen, was mir mit meinen leichten Atemproblemen entgegenkam. In Runde drei wurde es ernst, weil eine Speiche aus Gera den Anstieg wie bekloppt hinaufschoss.

Mit größtem Einsatz gerade noch drangeblieben, Glück gehabt. Mit zunehmenden Rennverlauf verbesserte sich mein Befinden etwas. Die Führungsgruppe war noch immer sehr groß und gelentliche Ausreißversuche waren nach kurzer Zeit zum Scheitern verurteilt. Einziges Problem an der großen Gruppe war die Nervosität im Feld, was mehrmals zu Beinah-Stürzen geführt hat. Man brauchte kein Prophet sein, dass das nicht lang gut geht. Ab der sechsten Runde klimperte es dann zwei, dreimal richtig - Gott sei Dank alles hinter mir.

Ich zählte die Anstiege rückwärts, weil jeder schwerer wurde. Aber irgendwie hab ich auch den zehnten geschafft, mich bis zur letzten Runde durchgequält. Nur noch 3 Kilometer bergab und dann flach zum Ziel und Blechi war immer noch in der Spitzengruppe dabei, die mittlerweile auf ca. 40 Fahrer zusammengeschmolzen war. Auf den letzten drei Kilometern hätte es beinahe wieder mehrmals geklappert, weil einige immer nervöser zu werden schienen. Ich hatte eigentlich nur noch Angst um mein Rad und betete heute und hier heil durchzukommen.

So, noch ein paar hundert Meter und das Feld nahm volle Fahrt auf. Ca. 300 Meter vorm Ziel sah es in dritter Reihefür mich nicht super aus, aber es waren ja noch ein paar Meter Zeit. Ich entschied mich auf der äußersten rechten Seite ein Loch zu suchen, um noch nach vorn durchrutschen zu können.

Meine Gebet heil durchzukommen wurden 150 Meter vor der Ziellinie dann erhört, denn ich musste etwas tun, was man im Zielsprint eigentlich nicht tut. Es war 11:20 Uhr und das war genau die Uhrzeit, als die letzten zwei Sch...RADTOURISTEN von der 30km-Strecke ihre letzten 150 Meter absolvierten. Dies taten sie mit einer Geschwindigkeit von geschätzten  25 km/h  und unglücklicherweise auch noch auf der äußersten rechten Fahrbahnseite. Was passiert, wenn jemand mit 55-60 km/h von hinten kommt ist auch klar. Da ich sie erst ziemlich spät sehen konnte, musste ich eine Vollbremsung machen, um nicht in sie voll hinten reinzurauschen. Wie der Ergebirgler so sagt, hab ich erst mal so lautstark "gebläkt wie 'ne Sau"!.

Die zwei schauten wie zwei Eichhörnchen und wußten nicht, was ihnen geschah. Da ich fast stand und meine Gruppe mittlerweile über der Ziellinie war trällerte ich die letzten 100 Meter im Spaziertempo gen Ziel. Als ich nach dem Ziel Yvonne, Ronny und Cindy am Rand stehen sah, entlud sich mein Unmut noch einmal lang lautstark. Dass die anderen Zuschauer rund herum blöde guckten war  mir in dem Moment auch egal, vielleicht haben sie auch das Erzgebirgische Berggeschrei auch nur zur Hälfte verstanden.

Verständlicherweise ist man sauer, wenn man über 200 km Anreise hat, 25 € Startgeld bezahlt, sich angeschlagen über 50km quält, es schafft nach 10 Runden noch vorn dabei zu sein und einem dann so 'ne Scheiße kurz vor dem Ziel wiederfährt! Herzlichen Glückwunsch und Grüße an den Veranstalter!

Als Trostpreis gab's für Blechi wenigsten noch ein Foto mit Jens Voigt, ehe dieser nach seiner diesjährigen Abschiedtour für immer von der Rennszene verschwindet.

So, und wer denkt, dass das nach den letzten Wochen und heute genug Pech auf Blechi herabgeschüttet wurde, hatte sich gewaltig geirrt...da ging noch was!

Angesichts der vielen Autos entlang der A9, die mit Panne auf dem Seitenstreifen standen, fragte doch Frau Blechi tatsächlich, ob wir auch genug Warnwesten im Auto haben. Ich weiß nicht wieso sie das gefragt hatte, jedenfalls standen wir eine Stunde später, kurz vor der Ausfahrt Hartenstein in lustigen neongelben Warnwesten hinter der Leitplanke im Grünen und mussten die letzten Kilometer mit dem ADAC nach Hause fahren, weil der Silberfeil wegen Motorschaden wahrscheinlich einen Termin beim Auto-Bestatter hat.

Nun fällt mir nix mehr ein, außer dass wir uns vielleicht diese Woche auf den Namen Pechschmidt umtaufen lassen sollten...

Letzte Etappe der Bayernrundfahrt 2014

Ergebnisse
Fotogalerie vom Rennen bei Mrs. Blechi Pixx

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