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04.06.2012

Rund um Gröditz - Lausitzcup (5)

Manchmal gewinnst du - manchmal verlierst du...oder man zähle schnell mal bis 19

Am Sonntagmorgen fand das Rennwochenende in Görlitz mit dem Lausitzcup seine Fortsetzung. Mit 102 veranschlagten Kilometern auf einem arschglatten 5,4 Kilometer-Rundkurs, der 19 mal zu fahren war, ein eher langes Rennen. Alles was Rang und Namen hatte stand unter den 150 Teilnehmern am Start.

Bei dem Flachrennen war abzusehen, dass das Feld lang zusammenbleibt und dass es aufgrund der Größe des Feldes und der zahlreichen Kurven nicht ungefährlich werden würde. Dem wurde auch so. In Runde zwei oder drei kam es zum ersten Massensturz, glücklicherweise hörte ich es an der engsten Stelle der Strecke hinter mir krachen.

Am Anfang des Rennens sortierte ich mich in der Mitte des Feldes ein - erst mal paar Runden Kraft sparen und mit der Masse dahin gleiten. Ab der achten der Runde versuchte ich dann Stück um Stück nach vorn zu fahren. Dies ging nur auf zwei bestimmten Streckenabschnitten, ansonsten war es unmöglich, Boden gut zu machen. der plan ging auf und bis Runde 15 hatte ich es dann auch bis ganz nach vorn geschafft. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag mit über 43 km/h sehr hoch.

In Runde 17 gelang es dann fünf Fahrern vom Feld wegzukommen. Die fünf wurden bis Ende des Rennens nicht eingeholt, da im Hauptfeld keiner Nachführarbeit leistete. Die fünf machten deshalb den Sieg unter sich aus. Kurz nach dem Davoneilen der Fünf krachte es schon wieder und die Hälfte des Feldes stand oder lag erneut auf der Strecke - Glück gehabt, da ich ziemlich weit vorn fuhr.

Dann kam die 19. Runde, schon 102 Klometer auf der Uhr. Auf den letzten beiden Kilometern formierte sich der Zug vom Team DKV Graakjaer-DKV. Ich fuhr in den letzten Kilometer an Position vier im Windschatten eines anderen Fahrers. Irgendwie wollte keiner anfangen zu sprinten. 250 Meter vorm Ziel zog ich einfach mal an und wurde im Sprint nur von einem Fahrer der Post aus Görlitz geschlagen...Das war's...denkste..! Mit unserer Durchfahrt läutete plötzlich die Glocke zur letzten Runde...! Was jetzt los, hatte ich mich hier verzählt oder stimmte was nicht? Der Postler schaute auch ungläubig und das Feld überrollte uns wieder - doch noch 'ne Runde...wäre jetzt die zwanzigste.

Problem war nun, 'nen Haufen Kraft sinnlos verschleudert und im Feld wieder zurückgefallen. Nun würde schwer werden auf den verbleibenden 5 Kilometern da wieder nach ganz vorn zu fahren. Kurz vor der der letzten Kurve hatte ich es doch wieder zufriedenstellend nach vorn geschafft, als es kurz hinter mir wieder krachte und der Herr Neumann von den Picardellics quer über den Fusssteig an einen Laternenpfahl schlitterte. Letzte Kurve - gut durchgekommen...noch 1000 Meter bis zum Ziel der Positionskampf tobte.

Plötzlich vernahm ich ein Quietschen und Krachen vor mir und ich musste in die Eisen. Ich hatte es fast bis zum Stillstand geschafft, als ich dann doch in den übereinanderliegenden Menschenknäuel kopfüber eintauchte. Einmal musste es ja passieren...nach über 100 Kilometern, einer zusätzlichen Runde und 1000 Metern vorm Ziel umso trauriger. Nachdem ich meinen Schuh dann irgendwie aus dem Rad des unter mir liegenden Fahrers herausgepuzzelt hatte, konnte ich erstmal keine größeren Schäden an meinem Rad feststellen - lediglich am Schalthebel klemmte was. Ich verließ das Schlachtfeld, um noch ein paar wenige Punkte für die Cupwertung zu holen.

Als 75. in der Gesamtwertung konnte man die Veranstaltung dann vollends abhaken. Das Positivste waren keinerlei Plessuren oder Strassenflechten auf der Haut und ein Bike, das im Nachhinein nur einen Kratzer abbekommen hatte. Glück im Unglück - Hurra, wir leben noch...!

Wozu braucht man eigentlich eine Ausschreibung eines Radrennens, wenn dann mitten im Rennen die vorher schon bekloppte Zahl von 19 Runden mal so um eine erhöht...oder waren die Herren Wettkampfrichter mit dem Zählen bis 19 schon überfordert...??? Definitiv hätten sich einige Fahrer ihre geschrotteten Räder und ihre Verletzungen ersparen können...

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