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10.09.2014

18. Vier-Hübel-Tour

Erzähl bloß keinem, dass Sommer ist!
Genau vor einem Jahr standen wir früh bei Regen und 6 Grad über Null in Sölden am Start des Ötztalmarathons. Heuer wieder mal die Vier-Hübel-Tour, für Blechi bereits die 5. Teilnahme an diesem Event. Was vor einem Jahr im Ötztal gruselig wirkte, wurde in O'thal am Sonntagmorgen noch getoppt. Regen und gerade mal 4 Grad luden die 550 Teilnehmer nicht gerade zum Biken ein...Erzähl bloß keinem, dass Sommer ist!...aber halb so schlimm, auf den unzähligen Anstiegen würde es einem eh warm werden.

Zusammen mit einem älteren Venusberger war Blechi der Einzige, der mit einem Crosser den Mountainbikern entgegenhielt. Aufgrund der Streckenkenntnis war klar, dass das heute kein Zuckerschlecken und ein hartes Stück Arbeit werden würde. 10 Uhr, Start frei und los ging's am P1 und noch ein paar zusätzlichen Höhenmetern als in den vergangenen Jahren.

Bis zum Bearstone fand ich noch keinen richtigen Rhythmus und rangierte wie in den vergangenen Jahren auch schon um Platz 60. Zumindest das Wetter wurde etwas besser und die Sonne zeigte sich ab und an, obwohl es dennoch kühl blieb. Die Abfahrt zur Talsperre hinunter wurde zum ersten Sackgang mit dem Crosser. Ein paar Plätze auf der Abfahrt verloren, aber heil durchgekommen, mit dem Wissen, dass die schlimmste Abfahrt noch bevorstand. Bergauf nach Cowmountain konnte Blechi wieder etwas Boden gut machen, den er aber an der Kneipe im genannten Ort wieder verlor. Irgendwie 'nen Abzweig zu früh erwischt und da stand er auch schon in einer Hofeinfahrt, wo ein Carport den Weg übers Feld versperrte. Zurück auf die Straße, wo die vor der Kneipe sitzenden Gäste das Ganze etwas belustigend fanden und Blechi das angebotene Bier musste schweren Herzens leider für den Moment ausschlagen musste, da es der Herr am heutigen Tag etwas eilig hatte...

Als nächstes lag die Abfahrt vor Blechi, vor der es ihm schon einige Zeit vorher gegraut hatte. Der schlechte Zustand der Wege nach in King'swood Valley waren Schwerstarbeit für ungefederte Fahrer. So wäre es beinahe auch zum vorzeitigen Ende der Tour gekommen, als Blechi bei einer übersehenen Bodenwelle unabsichtlich an die Vorderbremse kam und sich das Hinterrad um etliche Zentimeter über Null hob. Mit dem Gefühl des bevorstehenden Überschlags senkte sich das Hinterrad wieder und das Bike konnte noch abgefangen werden. Da hatte der Herr Pechschmidt aber wirklich mal mehr als nur Glück gehabt! Nachdem Blechi sein heruntergerutschtes Herz aus seiner Hose wieder an den rechten Platz gerückt hatte, ging's nun etwas langsamer auf den letzten Metern der Abfahrt zu.

Wieder hatte Blechi einige Plätze verloren. Das Spiel wiederholte sich die ganze Tour über: Auf Flachstücken fuhr Blechi allen davon, am Berg konnte etwas gut gemacht werden und bei schlechten Abfahrten wurde wieder verloren. Ab Sehmavalley wurde Blechi dann immer besser, ohne groß jemanden einzuholen. Die Zuschauer am Streckenrand zählten wohl alle für sich und bei jedem hatte man wieder ein, zwei Plätze gut gemacht. Am Discmountain gab's dann keinen Trinknachschub, da Frau Blechi die Vier-Hübel-Tour zur Drei-Hübel-Tour machte und ausversehen einen Berg ausgelassen hatte. Vom Underbasin zum Upperbasin machte sich dann der nächste Nachteil des Crossers bemerkbar. An den steilen Stücken wäre eine kleinere Übersetzung eines MTB bestimmt gesunheits- und kräfteschonender gewesen.

Teilweise konnte man schon vor Anstrengung in  den Lenker beißen. Bis zum Col de Fichtel konnte Blechi diesen und jenen Fahrer einholen. Hauptsächlich war er damit beschäftigt zum zweiten Crosser-Fahrer, der immer wieder am Horizont auftauchte, aufzuschließen. 
Nebensächlich kämpfte er mit dem Wetter, da es mit jedem Meter bergan kälter und nässer wurde. Bei zwei Grad auf dem Gipfel hatte es bei Hagel nicht mehr viel zum Schneefall gefehlt.

Zumindest konnte zum Crosser noch aufgeschlossen werden, ehe er auf den letzten Metern doch noch davonfuhr. 50 Meter vor dem Ziel hackte es dann den Herrn Pechschmidt und er stieg vom Rad, um ein paar Meter mit Klein-Blechi zu laufen. "Naja, das ist ja auch keine Strecke für ein Rennrad...!" hörte ich einen Spezialisten am Streckenrand sagen. Genau junger Mann, deshalb waren wir auch mit dem Crosser unterwegs!
Im Ziel war der Sprecher der Nächste, der Blechi als Erster mit Rennrad im Ziel ankündigte, obwoh gerade vorher der andere Crosser durchs Ziel gefahren war. Völlig durchgenässt und zitternd vor Kälte konnten die sich da oben ihre Kartoffelsuppe und das Freigertränk in die Haare schmieren. Umziehen, Heizung volle Pulle  und ab ging's Richtung heimischen Sofa mit dicker Decke und Kamin, Kaffe und Kuchen.

In Anbetracht der Katastrophe in der Vorwoche ging's schon etwas besser, jedoch hat die Magen-Darmgrippe merklich ihre Spuren hinterlassen und die gute Form ist erstmal weg. - Etwas mehr als vier Stunden Fahrzeit, Platz 45, ca. 'ne viertel Stunde langsamer als vor zwei Jahren und Arme, die sich anfühlten, als hätte man den ganzen Tag mit dem Abbruchhammer rumherfuhrwerkt, waren das Tagesergebnis. Ob Blechi das Cyclocross nochmal für dieses Event bucht, bleibt abzuwarten - erstmal 365 Nächte drüber schlafen...

Nach der Vier-Hübel-Tour gibt's erst mal zwei Wochen Rennpause, zum einen um wieder auf die Beine zu kommen, zum anderen weil unsere Langzeitbaustelle ebenfalls noch Zuneigung braucht.

Mit geballter Ladung geht's dann in am 13./14 und 20./21. September in die vorerst letzten Rennveranstaltungen, ehe der Saisonabschluss im Oktober auf der "Insel" ansteht.

Fotogalerie vom Rennen bei Mrs. Blechi Pixx

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