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05.08.2014

2. EDEKA Race C. Schmidt - Radkampftage

Radkampftag - der Name ist Programm

Da letzte Woche in hiesigen Gefilden nicht soviel los war wurde mit der Teilnahme an den Radkampftagen in Brück/Lehnin in die brandenburger Radsportszene ausgewichen. Auch mal was anderes mit Wasserfreunden Brandenburg und anderen Vereinen auf Tour zu gehen. Auf schöner und ruhiger Location, dem Truppenübungsplatz Lehnin wurden zum zweiten Mal die Radkampftage ausgefochten. Samstag fanden Zeitfahren und Mannschaftszeitfahren und am Sonntag drei Strassenrennen statt.

Da Zeitfahren nix für Blechi ist, wurde für Sonntag zum Radrennen gemeldet. Ursprünglich sollte das 106km-Rennen herhalten, da aber die Reise nach Sundevit dazwischen kam, sollte es dann schon etwas kürzer, also die 80km-Strecke sein. Da die Blechis aufgrund der langen Schlange bei der schleppend vorangehenden Anmeldung erst sehr spät die Startunterlagen holten, war inzwischen das 80km-Rennen ausgebucht.

106km waren heute einfach zu lang, also blieb nur noch die Ummeldung auf die 53er Strecke als Alternative.
Zusammen mit knapp 50 Startern gings auf die fast arschglatte Schleife des Truppenübungsplatzes, die zweimal zu durchfahren war. Zur Abwechslung hatte der Blechi heut mal den Radcomputer bei der Schwimu in der Schrankwand liegengelassen - also gab's heut keine Geschwindigkeit, keine Kilometer oder etwaigen Puls. Eigentlich nicht so schlimm, aber was er nicht wusste, gerade heute würde er diese Gerät noch dringend brauchen...


Auf den ersten Kilometern arbeitete sich der Blechi langsam Meter für Meter nach vorn - erstmal bischen zurückhalten und schauen, was die anderen so machten. Ein, zweimal wollten einzelne Fahrer davonspringen, dedoch schaffte der Blechi es immer wieder das Loch zuzufahren und so blieb das Peleton weitestgehend zusammen. Kurz vor der Wendeschleife gab der Blechi dann im Wechsel mit einem anderen Fahrer etwas mehr Gas, um vielleicht ein paar Fahrer abzuschütteln. Der andere Fahrer meinte danach, wenn wir drei-vier Mann wären, könnten wir das Feld auseinanderfahren. Ich begegnete ihm, dass ja noch Zeit wäre und es auch noch eine zweite Runde gäbe. Nach der Hälfte der Runde gab es einen Minianstieg, wenn man überhaupt von einem Anstieg reden kann. Diesen nutzte ein Fahrer zu einer Atacke und setzte sich ein wenig ab. Zusammen mit Blechi versuchte ein weiterer Fahrer zum Enteilten aufzuschließen. Dies klappte auch.

Einmal nach hinten geschaut, war klaffte schon eine größere Lücke. Blechi fuhr am ersten vorbei und rief ihm zu. "Komm mach mit!". Es wurde erstmal kurze Zeit Vollgas gefahren und ein bis zweimal durchgewechselt. Der eine der beiden konnte das Tempo nicht mehr halten und kurze Zeit später fiel auch der andere ab. 100 Meter Vorsprung, noch 35 Kilometer und was nun? Blechi setzte erst mal alles auf eine Karte und trat weiter rein, so gut es ging.

Wie oft gab es das schon in den letzten beiden Jahren, dass der Fuchs irgendwann mal resigniert, wenn der Hase nicht mehr zu sehen ist. Kompliziert an der Sache war nur, dass es ewig lange Geraden gab und der Hase lange zu shen sein würde. Andrerseits hatte der Blechi ja in jüngster Zeit genug Erfahrung mit Alleinfahrten und wußte, dass die Kraft lange reichen kann.

Frau Blechi war schon ganz erregt, als das Führungsfahrzeug mit Pinkie im Schlepptau aus dem Wald zur Rundendurchfahrt kam. Bis zur Zielwende hatte die Aktion schon ganz schön geschlaucht. Frau Blechi rief Pinkie nach der Wende zu, dass der Vorsprung ca. eine Minute beträgt. Das baute zum einen erstmal auf jedoch zogen die bevorstehenden restlichen 26km einen gleich wieder runter.

Da der Blechi keinen Bikecomputer hatte, gab's als Anhaltpunkt nur eine Zeit von ca. 40 Minuten, die noch zu überstehen sind. Das einzig gute war, Power war noch genügend da. Nach jeder Kurve erstmal aufhören zu treten und 3, 4 mal tief, tief durchatmen. Auf den langen Geraden waren die Verfolger immer noch zu sehen - nicht gerade beruhigendes Gefühl. Jetzt wusste auch der Blechi, warum das Ganze hier "Radkampftage" hieß - der Name war Programm! Bis zur erneuten Wende blieb alles unverändert.

Der Blechi keulte sich einen ab, aber das Ziel kam immer näher. Es blieb nichts anderes übrig, als die letzten 20 Minuten rückwärtszuzählen. Auf einer der einsehbaren Streckenteile stoppte ich nochmal meinen Vorsprung, der 1:20min betrug. So langsam glaubte ich daran, dass das hier zu schaffen ist.
Das Ziel kam endlich am Horizont in Sicht und hinter Blechi niemand zu sehen. Nach sechs Jahren Radsport wußte nun auch der Blechi, wie geil es sich anfühlt mal ein Radrennen zu gewinnen. Letzendlich blieb der Vorsprung bei über einer Minute. Mit soviel Vorsprung reichte es sogar noch für eine Liebesbekundung für Frau Blechi. Leider war die heute von der ganzen Sache so überwältigt und aufgeregt, dass sie das gar nicht mehr mitbekam...

Leider ist's dem Blechi im Anschluss ans Rennen so ins Bein und in den Rücken gefahren, dass er kaum noch laufen konnte, war aber erstmal egal, gewonnen war erstmal gewonnen...
So, und wer nun denkt, dass das nun schon alles war, erinnere sich an den Namen der Veranstaltung und das bisherige Jahr 2014 der Blechis: Etwas fehlte ja noch...

Die Siegerehrung stand an und alle Erst- bis Drittplzierten durften teilnehmen, außer einer...Auf dem Podest der 53 Strecke gab's nur 'nen Zweiten und 'nen Dritten, der Namen des vermeintlichen Siegers war allen unbekannt und er selbst anscheinend schon abgereist. Truppenübungsplatz - da fahr'n anscheinen die Affen Panzer!

Da es ja Radkampftage waren, erkämpfte Frau Blechi zusammen mit einem Fahrer vom BB-Bike-Team, dem die sportliche Gerechtigkeit auch am Herzen lag, eine Wiederholung der Siegerehrung. Durch Blechis Ummeldung war anscheinend bei der Zeitnahme etwas durcheinandergekommen und derselbe in der Ergebnisliste gar nicht erst aufgetaucht. Da braucht man über 5 Jahre für 'nen Sieg und dann war man nicht mal dabei...

Bis Sonntag zur Hulkamania in DD und 'ner neuen rosaroten Geschichte...

Fotogalerie vom Rennen bei Mrs. Blechi Pixx

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