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27.09.2010

7. Etappe Erzgebirgstour

Die ganze Woche herrlichster Altweibersommer, ein Wetter wie gemacht zum Radfahren. Diese Beobachtungen wurden vom Krankenlager aus in Oberpfannenstiel gemacht, wo Blechi (hätte diese Woche auch Ill-man heißen können) die ganze Woche mit allem möglichen versuchte, seiner Grippe Herr zu werden - an Training also nicht zu denken. Denkbar ungünstiger Zeitpunkt, stand ja am Samstag die Königsetappe der Erzgebirgstour an, bei der Markus aus der Bergstraße Woche für Woche und langsam aber sicher meinen Vorsprung auf Platz 4 auffraß.

Irgendein Mittel aus der Hexenküche hat dann doch noch angeschlagen und der Arzt gab grünes Licht zu Blechi's Start. 63 Kilometer vier Berwertungen erster Kajüte, das war doch mehr als optimal für geschwächte Körper wieder ins Renngeschehen einzusteigen. Wenigsten gesunden Appetit hatte ich diese Woche und so konnte ich eventuell von meinem 3 Kilo Über-Speicher zehren.

Eindrucksvoll zog sich am Samstagmorgen auch noch der Alweibersommer zurück und wurde durch nasskaltes Regenwetter ersetzt. Was sollte da noch schief gehen? Ohne Dinger, Vogel und Ho-Sang setzte sich das 9 köpfige Fahrerfeld von Aue in Richtung Bearstone in Bewegung.
Irgendwie suchte ich beim Start vergeblich die Klicks meiner Pedalen und wäre nach 10 Metern beinahe mit meinem Bike umgefallen. Hatte wohl zuviel die DVD von 2009 geschaut, da gab's für sowas 'ne Spezialkraft. Das konnte ja heut was werden!

Nach Startfreigabe zog das Velo-Führungsduo das Tempo wie immer etwas an-Markus Illman hing im Windschatten dran. Hinter Steffen Milew fahrend, hoffte ich, dass dieser auch mitgeht. - Leider Fehlanzeige und schon klaffte ein Loch. Mit nem 180er Puls unterwegs, brauchte ich eine geraume Zeit bis ich am Führungstrio wieder dran war. Dem Tempo da vorn konnte ich kaum folgen, fühlte ich einfach nur schlapp. Die Vorstellung an das, was uns noch bevorstand, machten mich auch nicht gerade glücklicher. Am Col de Sosa liess Markus dann Gott sei Dank endlich reissen und es ging etwas gemächlicher nach oben. Von da an zogen wir gemeinsam über Berg und Tal. Zwischendurch regnete es immer wieder. Mit nassem Trikot sowie nasskalten Füsen fährt es sich sowieso viel besser. Überrschenderweise fühlte ich mich von Kilometer zu Kilometer fiter.

Nach Passieren des Grenzübergangs ergriff ich dann meine Chance. Wahrscheinlich hätte mich Markus am Col de Bearstone wie in den vorangegangenen Etappen auch wieder zersägt und das 8-Sekunden + x - Spiel hätte eine Fortsetzung erfahren. So schoss ich die Abfahrt nach Uppermeadowvalley mit Vollgas hinein, in der Hoffnung Markus macht seiner Abahrtsschwäche heute mal wieder alle Ehre. Bis Bearstone-City wollte ich einige Sekunden auf Markus rausfahren, die ich am Col de Bearstone wahrscheinlich wieder verlieren würde. Ob ich recht hab oder nicht, zeigt dir bald das Licht...

Mit voller Kraft und große Gängen bolzte ich in Zeitfahrmanier die 16 km der B95 entlang und versuchte den 40er Schnitt zu halten. Als ich mich das erste Mal umdrehte, war Markus nicht zu sehen - es funktionierte anscheinend...also weitertreten! Der Temporitt kostete wahnsinnig viel Kräfte, die langsam aber sicher schwanden. Wie ich den Col de Bearstone überstehen sollte, keine Ahnung...einfach weitertreten! Dann kam endlich das Schild zum Berg - noch 1300 Meter bis zur Bergstraße 18...Der Berg ruft!...von nun an...langsamer kurbeln. Dann die letzten Häuser am Col de Bearstone - Ich weiss nicht, aber immer dort habe ich das Gefühl, die Erdanziehungskraft ist an dieser Stelle dreimal so groß....aber nützt ja nichts...weitertreten! Kurz vor dem Wald ein letzter Blick nach unten. Nein, Markus von der Bergstraße ist auf der Bergstraße von Bearstone nicht zu sehen...noch 600 Meter, Erdanziehungskraft wieder etwas geringer...und kurbeln...!

Dann die letzen 100 Meter... ablenken ... Kurbelumdrehungen rückwärtszählen oder an anderen Scheiss denken, egal, Hauptsache Kopfkino lenkt ab...und treten...!
Fertig...aus...basta...Bearstone erklommen...Ziellinie überquert...und dann der Hammer, noch vier Minuten Vorsprung auf Marga Illmanns Bruder rausgefahren.

Kampf um Platz 3 ist seit heute wohl wie der um den Toursieg entschieden. Hans Sobek war zwar wieder am schnellsten im Ziel, jedoch biss sich A... an seinem Hinterrad so fest, dass er Gelb verteidigte und sein dickes Polster gegenüber seinem ärgsten Kontrahenten behielt.

Was gibt es sonst noch neues von der Tour? Ja genau da war noch was. In Ehrenzipfel soll eine neue Folge des Actionstreifens "KSK - Die Kurbel-Speziakräfte im Einsatz" gedreht worden sein. In den Hauptrollen: Johannes Reinboth und Martin Lohse. Regisseur Markus Illmann hatte die Szene für die Ampel in Ehrenzipfel eigentlich anders im Drehbuch niedergeschrieben. Martin Lohse fuhr jedoch in einer Eigenkreation einen Stunt mit seinem Rennrad über die gefährliche Schotterpiste der Umleitung. Einmal in Fahrt konnte er auch nicht mehr gestoppt werden.
Johannes, der einen Tip von an der Ampel wartenden Statisten  bekam, kam bei seinem Dreh des Szene dem Drehbuch sehr nahe. Lediglich der Stunt mit dem plötzlichen Sturz an der Ampel kam etwas überraschend, übrigens auch für weitere an der Ampel wartende Statisten, die nicht eingeweiht waren. Jedenfalls Hut ab, beide waren sich nicht zu schade, drehten ihr Stunts selbst und brauchten keinerlei Double. Wie heute jedoch bekannt wurde, ist das gestern produzierte Filmmaterial aus der Produktionsfirma spurlos verschwunden.

Ergebnisse und weitere Infos unter: www.erzgebirgstour.de

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