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21.09.2010

6. Etappe Erzgebirgstour

Endlich mal wieder 'ne Etappe ohne Berge werden wohl einige gedacht haben, als es am sonntäglichen Nachmittag von Heinrich's Village ins Heath Resort of Schlema ging. Nur 19,5 km mit langer Abfahrt versprachen ein schnelles Rennen zu werden. Blechi fuhr mit 'nem dicken Hals zum Start - nein, nicht dass er Wut im Bauch hatte, vielmehr zeigten sich schon die ersten Anzeichen einer sich anbahnenden Erkältung, die er sich in Ermangelung vergessener Kleidungsstücke in Eibenstock weggeholt hatte.

Da sich das VELO-Team um Sobeck/Steiner heute dezent zurückhielt, konnte die Kamera im Führungsfahrzeug wieder mal neue Gesichter kennenlernen.
Nach vier Kilometern am letzten kleinen Anstieg vor Thierfield zogen Illmann, Blechi und Dinger das Tempo an um vielleicht den an diesem Tag als Geheimfavoriten gehandelten und sprintstarken Thomas Bauer abzuschütteln. Dies misslang jedoch, da es sich Bauer nicht nehmen lies, sich wieder nach vorn zu kämpen. Dadurch bildete sich eine fünfköpfige Spitzengruppe zu der noch Steffen Milew aufschloss. Auf der anschliessenden langen Abfahrt nach Hard & Stone wurde das Tempo hochgehalten und keiner konnte sich nach vorn absetzen. Nur nach hinten absetzen war möglich, wie das Andy Dinger eindrucksvoll bewies.
Er ärgerte auf der Abfahrt seinen Umwerfer solange bis dieser den Stinkefinger zeigte und zum Abwerfer mutierte. Zum Hinterherwinken hatte er keine Zeit, denn Reparaturarbeiten standen nun an - die Spitzengruppe war jedenfalls erst mal weg. Nach kräftezehrender Verfolgungsjagd konnte er in Schlema wieder aufschliessen, bezahlte dies aber damit, dass er in den Endspurt nicht mehr eingreifen konnte. So lag es ei den übrigen vieren, den Tagessieg unetr sich auszumachen.

Die letzten tausend Meter kamen mir so unendlich lang vor. Wie im Sachsengrund fuhr ich das Rennen von vorn und drehte mich auch nicht mehr um. Die tiefstehende Sonne mit ihren langen Schatten verrieten mir anfangs trotzdem den Stand der Dinge hinter mir. Das Tempo stieg mit jedem Meter, den wir näher zum Ziel kamen.
Etwa 400 m vor dem Ziel dann einige Schrecksekunden. Ich dachte, dass mich eine Dampflok einholen will. Es schnaufte undzischte links hinter mir, dass es einem Angst und bange werden konnte. Ich weiß nicht, wer oder was da hinter mir war, ich trat jedenfalls um mein Leben. Dann endlich verstummte das Geräusch...wenn es also eine Dampflok gewesen ist, dann war ihr Druck im Kessel jetzt entwichen, war es was anderes, dann hat es mich heute nicht gefressen...

Die letzten 200 Meter waren nur noch Blechi und Markus aus der Bergstrasse übrig. Letztendlich fehlte mir das letzte Quentchen Kraft und musste Markus Illmann den Tagessieg und wieder ein paar Sekunden überlassen. Der wiederum feierte nach Überquerern der Ziellinie den Doppelsieg von SAXON BANK so lautstark schreiend, dass mehrere Anwohner der Lößnitzer Straße in Schlema wahrscheinlich vor Schreck vom Sofa gefallen sind. Platz 3 sicherte sich Steffen Milew vor Thomas Bauer, der im Ziel den letzten kleinen Anstieg verfluchte.

Weiteres sportliches Highlight des Tages dann das Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 9 zwischen Johannes Reinboth und Michael Ho-Sang. Gerüchten zufolge hatte sich Johannes mit Videoanalysen auf die Sprintentscheidung vorbereitet. Immer wieder hatte er sich alte Videobänder vom ehemaligen usbekischen Rennfahrer Dschamolidin Abduschaparow, auch "Der Terror von Taschkent" genannt, angesehen und zeigte nun, was er gelernt hatte. Johannes sicherte sich dadurch letztendlich Platz 9, hätte aber aufgrund seiner neuen usbekischen Sprinttechnik unseren SAXON BANK-Fahrer beinahe quer durch die Backstube der "Franke-Bäckerei" geschickt.

Nach schon mindestends zwei bis drei Fahrerabsagen für die kommende Königsetappe hoffe ich, dass ich nicht die nächste Absage bin. Seit heute früh liege ich flach...auf dem Sofa mit neu eingerichteter Apotheke und allem was man zum Beschissenfühlen noch so braucht. Heut früh kam von der EAV auch schon mein Lied im Radio: "...warum ich so leise red, ich bin krank und lieg im Bett...hinter mir steht meine Frau, sieben Kinder und der Hund...also Ciao...!"

Ergebnisse und weitere Infos unter: Erzgebirgstour.de

Das gewünschte Kuchen-Rezept, für alle die, die sich leider schminken müssen: hier

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