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04.10.2010

8. & 9. Etappe Erzgebirgstour

Samstag in der Frühe stellte der Wanderzirkus Erzgebirgstour das letzte Mal in diesem Jahr seine Zelte auf. Nocheinmal Spannung und letzte Schinderei der Fahrer beim Bezwingen des sieben Kilometer langen Col de Fichtel-Mountain. Das Wetter war sehr bescheiden - kalt sowieso und der Gipfel lag total im Nebel, sodass man das Ziel erst fünfzig Meter vorher zu sehen bekam.

Letztendlich startete Hans Georg Sobek nocheinmal den letzten aussichtslosen Versuch zu Alex Steiner aufzuschliessen. Obwohl er alles gab und in Abfahrtsgeschwindigkeit die Ziellinie am Gipfel passierte, reichten die 1:22 Minuten Vorsprung nicht mehr aus, um die Gesamtwertung auf den Kopf zu stellen.
Mit einer Dreiviertel Minute Rückstand auf Steiner belegte ich den dritten Platz in der Tageswertung und hatte endlich mal ein Bergduell gegen den Kleinen aus der Bergstrasse gewonnen, der sich mit 5 Sekunden Vorsprung nur knapp gegen Steffen Milew behaupten konnte. 

Einzige Überraschung war der starke 6. Platz von Johannes Reinboth, der sogar den Eishockey-Crack Dinger "eiskalt" hinter sich liess. Der grossen Anstrengung folgte ein gemütliches und gelungenes Mittagsbuffet. Bei diesem war selbst Cheforganisator Ilmann von dem Bekanntheitsgrad seiner Toustars in der Region um den Fichtel-Mountain überrascht, wie er beim Entdecken der Erzgebirgstour-Torte am Buffett feststellte. 
Gott sei Dank wurde dann endlich das Mittagessen beendet - noch ein Bier mehr und ich hätte glatt Stützräder auf der Schlussetappe gebraucht. Das Wetter hatte sich während der Mittagspause dann auch Mühe gegeben. Nach Nebel und Kälte am Vormittag legte es noch strömenden Regen zum Start der Finaletappe oben drauf.
So rollten alle hocherfreut und dem beschissenen Wetter trotzend die Abfahrt nach Knight's Green hinab. Neben dem Herrn Vogel durch eine Baustelle fahrend, zeigte ich ihm die Stelle, an der Johannes und Martin vorige Woche ihren Actionstreifen abgedreht hatten. Sebastian war von der Location der Baustelle und seinem Untergrund sehr angetan und meinte spontan: "Das nenn ich mal 'ne Rennradstrecke!" Kaum ausgesprochen zischte es auch schon aus Richtung seines Hinterrades und die vermeintliche Rennradstrecke zeigte seine Wirkung. Nach minutemlangem Warten aufs Mechanikerfahrzeug, welches an der Baustellenampel hängengeblieben war, wollten wir voller Zuversicht schnell das Hinterrad wechseln. Denkste...! Erst nach dem Einbau des neuen Rades gab Herr Vogel reumütig zu, dass seine Schaltung ein tolles ALDI-Angebot gewesen sei. Er habe aber die fehlenden sechs Gänge nicht reklamiert und sei deshalb seit Jahren schon mit 24 Gängen anstatt 30 unterwegs. Also doch noch Schlauch wechseln...natürlich versagte jetzt auch noch die Luftpumpe - wenn's mal schief läuft, dann auch richtig! Nach einer halben Ewigkeit dann doch noch alles hinbekommen und weiter gings. 
Es dauerte keine drei Kilometer und Michael Ho-Sang nahm nach Plattfuß das Reserverad der ersten Panne in liebevolle Pflege. Es war glücklicherweise der letzte Defekt an diesem Tage. Schön ruhig ging es weiter Richtung Aue. Zwei Ereignisse waren noch erwähnenswert. Zum einen waren einige vom Radsport genervte Zwickauer Hohlbirnen der Meinung, sie müssen in Lauter aus ihrer blauen Gehhilfe heraus mit einer leeren Bierbüchse nach mir und meinem Rad schmeissen. Ja, richtig...Alkohol macht Birne hohl...! Zum anderen zeigte Johannes in Aue nochmal sein ganzes Können.
An Onkel Nickel's Hütte zeigte er den begeisterten Radsportanhängern letztmalig in diesem Jahr, dass er sich am wohlsten auf Asphalt fühlt, er immer wieder von diesem magisch "angezogen" wird. Durch die Routine seiner Crashs stand er natürlich ohne schwerwiegende Verletzungen sofort wieder auf zwei Beinen und radelte mit den üblichen Schürfwunden unbeeindruckt weiter. Dann endlich die letzten Meter der Tour...auf der Champs-Élysées de Poppenwald ging's zweimal durch den Triumpfbogen der Bundesbahn, einmal langsam hin und dann im Zielsprint zurück. 

Vor den Augen der zahlreich wartenden Fans sicherte sich Steffen Milew völlig verdient den ersten Etappensieg bei der Tour, gleichzeitig auch Balsam auf die Wunden des ASZ-Teams, dass ja bekanntlich eine etwas verkorkste Tour in diesem Jahr hinter sich hat. 
Ich hielt mich aus der Entscheidung der letzten Etappe völlig raus aber hatte die große Ehre, eine der großen Radsportlegenden der Erzgebirgstour auf seinen letzten Metern seiner langen Radfahrerkarriere zu begleiten. Zusammen mit Martin "The Legend" Illmann, der seine aktive Laufbahn im stattlichen Alter von 56 Jahren beendet, rollte ich über die Ziellinie und beendete meine erste ERZ-Tour auf Podestplatz 3. Wahrscheinlich wird mir nach dem Ausscheiden von Martin im nächsten Jahr die Ehre zu Teil, im jungen zarten Alter von 39 Jahren der älteste Teilnehmer der Tour zu werden. 
Warten wir's mal ab, vielleicht wird ja auch noch ein betagter Herr ausgegraben und für die kommende Tour "wiederbelebt". Nach der Siegerehrung im Kurpark trafen sich am Abend Fahrer, Betreuer und Familienangehörige in Zwönitz um die Tour in feierlichem Rahmen zu beenden. 
Nochmals vielen Dank von allen Fahrern an alle Betreuer und Sponsoren, die Zeit und Geld investieren, um so eine Tour, die wirklich gut funktioniert, erst möglich zu machen.




Ergebnisse unter: Erzgebirgstour

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